am Puls Biologie 8, Arbeitsheft

24 Evolutionsbiologie Selektion verändert Populationen Mithilfe statistischer Berechnungen kamen die Forscher Hardy und Weinberg zu ihrer Regel: Die Allelfrequenzen im Genpool bzw. die relativen Häufigkeiten der Genotypen in einer Population bleiben in einer idealen Population über Generationen konstant. Die beiden Wissenschafter erkannten aber auch, dass ihre statistische Regel nur unter folgenden Voraus­ setzungen gültig ist: 1. Es dürfen keine Mutationen auftreten. 2. Der Fortpflanzungserfolg aller Individuen muss gleich sein (keine Selektion). 3. Die Population muss groß genug sein. 4. Es dürfen keine Tiere ein- beziehungsweise aus­ wandern. 5. Bei der Fortpflanzung findet keine gezielte Partner- wahl statt. Es gibt Lebewesen, die lange Zeiträume nahezu unverändert überdauert haben, wie zum Beispiel der Quastenflosser ( Latimeria ), der nahezu 350 Millionen Jahre kaum Veränderungen durch Evolution erfuhr. Quastenflosser leben in 100–400m Wassertiefe in Meereshöhlen. Derartige Tiere nennt man „lebende Fossilien“. Ein anderes Beispiel ist der Pfeilschwanz- krebs ( Limulus polyphemus ) in den flachen Küstenge- wässern der Ostküste der USA. In natürlichen Populationen sind die in der Hardy-Weinberg-Regel angenommenen Vor- aussetzungen kaum erfüllt. Nenne mögliche Gründe dafür. Beschreibe die mögliche Konsequenz aus dem Fehlen der genannten Voraussetzungen. Erlautere die Eigenschaften von Lebensräu- men, in denen sich urtumliche Lebewesen wie der Quastenflosser erhalten konnen. Abb. 25: Fossiles Exemplar eines Quastenflossers Abb. 26: Quastenflosser aus heutiger Zeit Abb. 27: Pfeilschwanzkrebs (Limulus polyphemus) W 1  W 2  W/E 3  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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