am Puls Biologie 8, Arbeitsheft

21 Evolutionsbiologie Ein langes Leben steigert nicht immer den Fortpflanzungserfolg Bei manchen Tierarten werden Mannchen gelegentlich wahrend der Paarung vom Weibchen gefressen. Berühmt und berüchtigt für dieses Verhalten sind einige Insekten aus der Gruppe der Gottesanbeterinnen sowie Spinnen aus der Verwandtschaftsgruppe der Schwarzen Witwen, die durch dieses Verhalten ihren Namen erhielten. Obwohl dieses Phänomen auf den ersten Blick für die Männchen von Nachteil zu sein scheint, ist dem nicht so. Aus Sicht der Evolution zählt nämlich nur der Lebensreproduktionserfolg, und der ist bei einem aufgefressenen Männchen höher! Die Grafik zeigt Untersuchungsergebnisse zum Verhalten der Rotrückenspinne (Latrodectus hasselti) aus der Spinnengattung der Echten Witwen . Dazu wurden Spinnenpaare bei der Paarung beobachtet. Nach der Paarung wurde für jedes Paar berechnet, wie groß der Anteil an befruchteten Eiern war. Abbildung 20 zeigt die Mittelwerte für diese Anteile von befruchteten Eiern (rote Balken), und zwar separat für jene, bei denen die Männchen ge­ fressen wurden, und für jene, bei denen die Männchen überlebt haben. Außerdem wurde für die beiden Gruppen der Anteil der Weibchen, die sich anschließend noch einmal verpaart haben, bestimmt (graue Balken). Werte Abbildung 20 aus und stelle einen Zusammenhang zwischen dem Überleben der Männchen und dem Erfolg bei der Paarung her. Vergleiche die Fortpflanzung dieser Tiere mit der von Affen in Hinblick auf die Anzahl der Verpaarungen, die in einem Tierleben stattfinden. Begrunde, warum sich bei Affen das Merkmal „Langlebigkeit“ im Lauf der Evolution bewahrt hat. 100 80 60 40 20 0 Männchen gefressen befruchtete Eier Wiederverpaarung der Weibchen Männchen überlebt Anteil (%) Abb. 20: Fortpflanzungsverhalten von Latrodectus hasselti Abb. 21: Rotrückenspinne Latrodectus hasselti E 1  W/S 2  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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