am Puls Biologie 6, Arbeitsheft

33 Immunsystem Die Immunabwehr erschwert die Bluttransfusion Bei der Blutübertragung kam es bis zur Entdeckung des AB0-Systems im Jahr 1900 durch Karl Landsteiner häufig zu Komplikationen. Die Zellmembran der roten Blutkörperchen besitzt nämlich auf ihrer Oberfläche verschiedene Glykolipide, das sind Antigene, die sich bei Menschen mit unterschiedlichen Blutgruppen unterscheiden. Dabei be- sitzen Menschen mit Blutgruppe A Antigene vom Typ A und jene mit Blutgruppe B besitzen Antigene vom Typ B. Menschen mit Blutgruppe AB besitzen sowohl A als auch B Antigene, und jene mit Blutgruppe 0 haben keine. Erst im Laufe des ersten Lebensjahres eines Menschen werden Antikörper gegen Antigene von Blutkörperchen entwickelt, die nicht der eigenen Blutgruppe entsprechen. Verantwortlich dafür ist der Kontakt mit Antigenen von Bakterien, die den AB0-Antigenen gleichen. Da das Immunsystem gegen eigene Merkmale keine Antikörper bildet, fehlen Antikörper gegen die eigene Blutgruppe. Werden rote Blutkörperchen einer nicht übereinstimmenden Blut- gruppe übertragen, so werden sie dann als Fremdstoffe erkannt. Bei einer Immunreaktion heften sich die Anti- körper an die Antigene, was zu Verklumpungen und zum Abbau der fremden Blutkörperchen führt. Stelle in einer Tabelle dar, welche Antigene und Antikörper Menschen mit den Blutgruppen A, B, AB und 0 tragen. Bei der Übertragung von Blut einiger Blutgruppen kann es zu einer Immunreaktion kommen. Bei welchen Spendern und Empfängern kann dies passieren? Wo gibt es keine Probleme? Erkläre, warum die Blut- gruppe 0 als Universalspender für Blutkörperchen gilt. Der Rhesus-Faktor, das Antigen D, ist ein weiteres Antigen, das heute bei jeder Blutgruppenbestimmung mit untersucht wird. Jemand mit diesem Antigen ist also Rhesus-positiv (Rh+). Der Rhesus-Faktor ist bedeutsam, wenn eine rh– -Mutter ein Rh+ -Kind bekommt ( k Abb. 35). Erläutere mithilfe von Abbildung 35, wie es zu einer Rhesusunverträglichkeit in der Schwangerschaft kommen kann. Ist die Mutter rh-negativ und das Kind Rh-positiv, ist bei der 1. Schwangerschaft eine so genannte Anti-D-Prophylaxe notwendig. Das ist eine medikamentöse Behandlung, um die Bildung von Rh+ -Anti- körpern im Blut der Mutter zu unterbinden und somit eine gefährliche Immunreaktion bei einer erneuten Schwangerschaft im Blut des 2. Kindes zu verhindern. Stelle eine begründete Vermutung an, zu welchem Zeitpunkt eine Anti-D-Prophylaxe durchgeführt werden sollte und überprüfe deine Vermutung anhand einer Recherche im Internet. W 1 W 2 Abb. 35: Rhesusunverträglichkeit 1. Schwangerschaft Mutter rh--Blut 1. Kind Rh -Blut Mutter rh--Blut Mutter rh--Blut Rh - Antikörper Mutter rh--Blut Rh - Antikörper Plazenta bildet Schranke für Blutzellen Abnabeln: Blutaustausch durch Risse in der Plazenta Bildung von Rh + -Antikörpern im Blut der Mutter Plazentaschranke verhindert einen Austausch der Blutzellen, nicht aber der Antikörper 2. Kind Rh - Blut Rh - Antikörper 1. Geburt Nach der 1. Geburt 2. Schwangerschaft + 1. Kind Rh -Blut + + + + + W 3 W 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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