am Puls Biologie 6, Arbeitsheft

31 Ökologie Divergenz beim Menschen? Du hast erfahren, dass nicht verwandte Arten in unterschiedlichen Regionen der Erde vergleichbare ökologische Nischen besetzen können – und sich dann oftmals in ihrem Körperbau verblüffend ähneln. Dieses Phänomen nennt man Konvergenz. Umgekehrt sind einzelne Individuen einer Art zuweilen durch zufällige Mutationen besser an andere Umwelt- faktoren angepasst als ihre Verwandten. Wenn solche Individuen eigene Populationen bilden und sich nur mit ihresgleichen fortpflanzen, können daraus letztlich neue Arten entstehen (Divergenz). Manche behaupten, dass die Bergmann’sche und die Allen’sche Regeln auch auf den Menschen zutreffen: „Der Mensch ist den jeweiligen klimatischen und geografischen Bedingungen ausgesetzt und wird durch sie geformt. Der unterschiedliche Körperbau, den Eskimos und (…) Massai (…) aufweisen, stellt eine Anpassung an unter- schiedliche klimatische Bedingungen dar. Schmale, hochaufgeschossene Körper mit langen Gliedmaßen besitzen ein größeres Oberfläche-Volumen-Verhältnis als gedrungene Körper und führen daher Wärme schneller ab. (…) Je kälter die Regionen, desto gedrungener der Körperbau und desto kürzer die Gliedmaßen der dort angestamm- ten Menschen.“ (Lewontin, 1982; Hellbrück & Fischer, 1999) Abb. 32: links: Inuit-Familie, rechts: Massai-Familie. Begründe, ob die Bergmann’sche und die Allen’sche Regeln uneingeschränkt auf den Menschen übertragbar sind und nenne zu deinen Überlegungen passende Beispiele. Manche Umweltschützer und Umweltschützerinnen meinen, nicht der Mensch werde durch seine Umgebung geprägt, sondern die Umgebung durch den Menschen. Bewertet diese Aussage in der Klasse anhand von Beispielen. Literatur: Lewontin, R.: Human Diversity. New York: Scientific American Library, 1982. Hellbrück, J.; Fischer, M.: Umweltpsychologie. Göttingen: Hogrefe Verlag, 1999. S 1 S 2 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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