am Puls Biologie 6, Arbeitsheft

26 Ökologie Bioindikatoren helfen die Güte von Gewässern zu bestimmen Die Bestimmung der Gewässergüteklasse erfolgt in zwei Schritten. Zuerst werden die in einem Fließgewässer lebenden Tiere erfasst (Material 1). Sie dienen als Zeigerorganismen, mit deren Hilfe die Gewässergüte ermittelt wird. Wie die Gewässergüte durch Bioindikation bestimmt wird, erklärt diese Anleitung an einem Beispiel. Indikatororganismen haben zwei Kenngrößen. Der Saprobienindex (s) beschreibt Ansprüche der Art an die Wasser- qualität. Das Indikationsgewicht (g) kennzeichnet den Toleranzbereich der Art. Aus der Häufigkeit der Tiere am Untersuchungsort ergibt sich zudem der Häufigkeitswert (h). Saprobienindex (s): reicht von 1 (unbelastetes Wasser) bis 4 (übermäßig belastetes Wasser). Indikationsgewicht (g): reicht von 1 k großer Toleranzbereich (euryöke Art, schlechter Indikator für Gewässergüte) bis 5 k geringer Toleranzbereich (stenöke Art, guter Indikator für Gewässergüte) Häufigkeitswert (h): Werden 1–2 Tiere gefunden, ist h = 1; bei 3–10 Tieren ist h = 2; 11–30 Tiere: h 3; 31–60 Tiere: h = 4; 61–100 Tiere: h = 5; 101–150 Tiere: h = 6 Um die Gewässergüte zu ermitteln, wird der Saprobienindex berechnet. Erfasse dazu deine Daten in einer Tabelle nach folgendem Beispiel. Deine Tabelle wird bestimmt mehr als nur 3 Arten enthalten. Art Gruppe Anzahl h s g h · s · g h · g Bachstrudelwurm Planarien 7 2 1,3 5 13,0 10 Bachflohkrebs Krebse 60 4 1,8 3 21,6 12 Flussnapfschnecke Schnecken 12 3 2,0 2 12,0 6 Summen 46,6 28 Mit folgender Formel berechnest du den Saprobienindex des Gewässers und kannst auf die Gewässergüteklasse schließen: Saprobienindex des Gewässers = Summe (h · s · g)/Summe (h · g) In unserem Beispiel also: 46,6/28 = 1,66 Saprobienindex Gewässergüteklasse Grad der Belastung 1–1,64 1 Unbelastet 1,64–1,84 2 Gering belastet 1,85–2,04 3 Mäßig belastet 2,05–3,04 4 Stark belastet 3,04–4 5 Übermäßig belastet Ergebnis der Untersuchung: Dem Fließgewässer wird an dieser Stelle die Güteklasse 2 zugeordnet. Das Wasser ist gering belastet. Saprobienindex (s) = 1,6 Das bedeutet, die Art lebt bevorzugt in sauberen Gewässern. Indikationsgewicht (g) = 8 Das bedeutet, die Art hat einen kleinen Toleranzbereich, ist also ein guter Bioindikator. Abb. 27: Der Bachstrudelwurm ist ein Bioindikator mit den Werten s = 1,6 und g = 8. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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