am Puls Biologie 6, Arbeitsheft
14 Fortpflanzungs- und Entwicklungsbiologie Pflanzen können lebenslang neue Organe bilden Abb.13: Aufbau einer Karotte Kambium (Meristem) Rinde Zentralzylinder Wenn du das Wort „Stammzellen“ hörst, denkst du wahrscheinlich an embryonale Stammzellen. Tierische und menschliche Stammzellen stehen meist im Fokus, von pflanzlichen Stammzellen weiß man hingegen wenig. Es ist allerdings so, dass Pflanzen Gewebe aus teilungsfähigen Zellen (Meristeme) in den Wachstums- bereichen von Spross, Seitensprossen und Wurzeln be- sitzen. Dort liegen Stammzellen, die der Ursprung aller spezialisierten Zelltypen sind (Abb. 13). Sie liegen in einem dichten Verband vor und haben viel Zytoplasma. Meristeme sind auch für die Neubildung von abgebro- chenen Pflanzenteilen zuständig. Die Methode der Stecklingsvermehrung (Ziehen eines Ablegers) beruht ebenso auf der Aktivität der pflanzlichen Stammzellen. Abb.14: Herstellung einer Gewebekultur der Karotte Gib an, warum eine Unterscheidung von embryonalen und adulten Stammzellen zwar bei Tieren und beim Menschen, nicht aber bei Pflanzen nötig ist. Die Gewebekultur, die in Abb. 14 dargestellt ist, ist eine Möglichkeit, Pflanzen zu vermehren. Um welche Art der Vermehrung handelt es sich hierbei? Führe das Experiment laut Abb. 14 durch. Deine Lehrerin oder dein Lehrer wird dir helfen, den sterilen Nähragar herzustellen und die nötigen Werkzeuge (Skalpell, Petrischale, Pipette) zu sterilisieren. Du findest dazu im Internet auch Anleitungen, um das selbst zu tun. Kontrolliere den Ansatz wöchentlich, und entferne Kulturen, die von Pilzen befallen wurden. Hat sich nach mehreren Wochen ausreichend neues Gewebe (Kallus) gebildet, kannst du dieses mit dem Mikroskop betrachten. Fertige dazu mit einer Rasierklinge dünne Scheiben vom Kallus an. Notiere deine Beobachtungen. 5 a b c gründlich waschen 5 Minuten Ethanol 70%ig Nähragar (Nährboden) in einer sterilen Arbeitsbox Mit sterilem Skalpell werden auf einer sterilen Petrischale etwa 1 cm dicke Scheiben abge- schnitten. Eine dünne Schicht der äußeren Rinde wird abgeschnitten. Dann wird das Explantat (so nennt man ein Gewebestück zur Gewebezüchtung) so zugeschnitten, dass es Rinde, Kambium und einen Teil des Zentralzylinders umfasst. Mit steriler Pipette wird das Explantat in umgekehrter Orientierung auf den Agar gesetzt. a 1 2 3 1 21 W 1 E 2 E 3 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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