am Puls Biologie 5, Arbeitsheft

46 Humanökologie Braucht die Menschheit eine zweite Erde? Ist deine Handyrechnung wieder einmal zu hoch? Waren die neuen Jeans doch etwas zu teuer? Vielleicht geben dir deine Eltern etwas Geld. Oder du bekommst einen Kredit von der Bank. Was aber, wenn es keine „übergeordneten“ Systeme mehr gibt, bei denen man sich refinanzieren kann, wenn man über seine Verhältnisse gelebt hat? Dieser Gedanke liegt dem „Ecological Footprint“ (ökologischer Fußabdruck) zu Grunde. Das ist ein Buchhaltungssystem, mit dem der Ressourcenverbrauch auf unserem Planeten berechnet werden kann. Ein Ergebnis: Wenn alle Men- schen der Welt so leben würden wie wir in Österreich, brauchte es drei Planeten wie die Erde, um diesen Lebensstil zu ermöglichen. Der ökologische Fußabdruck kann für eine einzelne Person oder auch für ganze Länder berechnet werden. Er ist ein Maß für den tatsächlichen Ressourcenverbrauch. Dem ökologischen Fußabdruck eines Landes kann man die so genannte Biokapazität gegenüberstellen, einem Maß für das natürliche Ressourcenangebot. Als Biokapazität wird die Fähigkeit der Flächen eines Landes bezeichnet, für den Menschen biologisch nutzbringendes Material zu produzieren. Die Abbildung unten zeigt eine Weltkarte. Darauf ist für alle Länder farblich das Verhältnis von ökologischem Fußabdruck und der Biokapazität des Landes dargestellt. Liste anhand von Abbildung 56 auf, welche Regionen der Erde besonders hoch ökologisch „verschuldet“ sind und erstelle eine Hypothese, warum das so ein könnte. Unser Lebensstil in Österreich liegt über dem, was unsere eigenen natürlichen Ressourcen zulassen. Er- läutere mithilfe von Abbildung 56, weshalb wir (noch) keine zweite Erde brauchen (2015 lag der weltwei- te ökologische Fußabdruck bei etwa 1,5 Erden). Auf verschiedenen Internetseiten kannst du deinen „Ecological Footprint“ ermitteln. So erfährst du, wie viele Erden benötigt würden, wenn alle Menschen auf der Welt lebten wie du. Eine Frage, die du auf den meisten Seiten beantworten musst, lautet: Wie häufig essen Sie Fleisch? Erläutere den Hintergrund die- ser Frage. Verfasse einen Zeitungsartikel, worin du anhand von drei Beispielen aufzeigst, wie unsere Lebensweise den ökologischen Fußabdruck beeinflusst. ökologischer Fußabdruck über 100 % größer als die Biokapazität ökologischer Fußabdruck 0 – 100 % größer als die Biokapazität Biokapazität 0 – 100 % größer als der ökologische Fußabdruck Biokapazität über 100 % größer als der ökologische Fußabdruck Abb. 56: Ökologische Schuldner- und Gläubigerländer im Jahr 2008. W/S 1  W 2  S 3  W 4  Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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