am Puls Biologie 8, Schulbuch

85 Evolution des Menschen Der Körperbau des modernen Menschen ist dem aufrechten Gang angepasst Hinterhauptsloch im hinteren Bereich des Schädels; starke Nackenmuskeln Der Kopf wird auf der Wirbelsäule balanciert, das Hinterhauptsloch ist auf der unteren Seite des Schädels. Die doppelt S-förmig gebo- gene Wirbelsäule fängt Stöße und Erschütterungen ab. veränderte Stellung der Ober- schenkel, Kniee liegen eng nebeneinander 1 Stabilisierung Flacher Brustkorb und breites, kurzes, schaufelförmiges Becken bringen den Schwerpunkt auf die Körperachse. C-förmig gebogene Wirbelsäule Eckzähne im kräf- tigen Affengebiss Beine länger und dicker als Arme 1 höherer Schwerpunkt Lauffuß; große Zehe stabilisiert und hilft beim Abstoßen; Fuß- gewölbe stabilisiert Tiefer Brustkorb und lange, schmale Beckenschaufel bringen den Schwerpunkt vor die Körperachse. Greiffuß; großer Zeh steht den anderen Zehen gegenüber Abb. 4: Unterschiede im Skelett vom modernen Menschen und vom Schimpansen. Hier sind jene Unterschiede beschrieben, die mit dem aufrechten Gang zu tun haben. Der aufrechte Gang machte eine Umge- staltung des gesam- ten Körperbaus not- wendig Die Evolution des aufrechten Gangs machte eine Anzahl von Veränderungen im menschlichen Skelettapparat notwendig. In Abbildung 4 siehst du einen Vergleich zwischen dem Skelett des modernen Menschen, der sich auf zwei Beinen fortbewegt, und jenem unserer nächstverwand- ten Art, den Schimpansen, die sich meist auf vier Beinen fortbewegen. Unsere Füße sind Lauffüße mit einem Fußgewölbe, jene der Schimpansen hingegen sind Greiffüße mit einer großen Zehe, die den anderen Zehen gegenübergestellt ist. Unsere Beine sind viel länger als unsere Arme, da die Beine alleine für die Fortbewegung ver- antwortlich sind. Bei den Schimpansen sind die Beine im Verhältnis zu den Armen viel kürzer. Unser Becken ist kürzer, runder und robuster als das langgezogene Becken der Schimpansen, und unsere Wirbelsäule ist anders gekrümmt. Lucy besaß bereits viele aber noch nicht alle die- ser Anpassungen an den aufrechten Gang. Sie hatte bereits kompakte und gewölbte Lauffüße wie wir. Ihre langen Arme und gebogenen Finger waren aber im Gegensatz zu unseren noch für das Klettern auf Bäumen geeignet, so wie jene der Schimpansen. Sie hatte jedoch bereits eine Wirbelsäule, die wie unsere auf der unteren und nicht auf der hinteren Seite des Schädels an- setzt, und die so den Kopf gerade und stabil halten kann. Ebenso wie wir Menschen hatte sie bereits ein robustes, schüsselförmiges Becken, das den Oberkörper stützt und aufrecht hält. Struktur und Funktion Aufgabe S 1 Angenommen, du fändest von einem fossilen Hominiden Skelettelemente des Schädels und Oberkörpers, nicht aber des Beckens und der Beine. Schlussfolgere durch welche Merkmale du darauf schließen könn- test, ob diese Art auf zwei oder auf vier Bei- nen lief. Basiskonzept Struktur und Funktion: In der Evolution des aufrechten Gangs fand eine Funkti- onsänderung der Füße statt: Bei den Greiffüßen der Schimpansen kann der große Zeh gegenübergestellt werden. Sie dienen zum Greifen von Ästen beim Klettern auf B äumen . Bei den menschlichen Lauffüßen ist der gro- ße Zeh geradeaus gerichtet. Die Hände des modernen Menschen allerdings sind von ihrer Funktion her Greifhände geblieben, ebenso wie jene der Schimpansen. Mit den menschlichen Händen lassen sich präzise Fingerbewegungen wie zB der Pinzettengriff ausführen. Nur zu P üfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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