am Puls Biologie 8, Schulbuch

66 Im Ordovizium traten die ersten Gruppen von Korallen auf und die Kopffüßer wurden zur domi- nanten Gruppe der Räuber im Meer mit Schalen- längen von bis zu 10m. Seeigel und Seesterne traten zum ersten Mal auf. Die ersten einfachen Landpflanzen entstanden. Am Ende des Ordovi- ziums kam es zu einem Massenaussterben, zu dem vermutlich starker Vulkanismus beitrug. Aus dem Silur stammen die ersten Fossilien der Knochenfische. Im flachen Meer lebten bis zu 2m lange Riesenskorpione. Die Landpflanzen entwi- ckelten sich weiter und es entstanden die ersten Gefäßpflanzen. Im Devon entwickelten sich die Fische, beson- ders die Panzerfische und Stachelhaie zu großer Vielfalt. Gegen Ende des Devon begann die Eroberung des Festlands ( k Abb. 9). Die ersten Landwirbeltiere traten auf, die aus den Quasten- flossern entstanden ( k S. 67). Es entstanden außerdem die ersten geflügelten Insekten. Durch die Fotosynthese der Landpflanzen stieg der Sauerstoffgehalt stark an. Im Karbon dehnten sich Wald- und Sumpfland- schaften aus. Farne und baumhohe Schachtel­ halme kamen vor. Aufgrund des hohen Sauerstoff- gehalts konnten Rieseninsekten wie zB Riesen­ libellen entstehen. Neben den Amphibien, die an Land keine Konkurrenten hatten, und bis zu 6m lang wurden, entstanden die ersten Reptilien. I m Perm , dem letzten Zeitalter im Paläozoikum, entstanden die Therapsiden, reptilartige Vor­ läufer der Säugetiere. Nacktsamige Pflanzen wurden dominant. Am Ende des Perm geschah das größte bisher bekannte Massenaussterben der Erdgeschichte. Zahlreiche marine wirbellose Gruppen, darunter die Trilobiten, starben aus. Im Erdaltertum eroberten Pflanzen und Tiere das Wasser und das Land; Insekten eroberten auch den Luftraum Abb. 8: Ichthyostega 1 ist eines der ersten Fossilien mit vier Füßen und eine Übergangsform zwischen Fischen und Landwirbeltieren. Er lebte großteils im Wasser, besaß aber auch ein robustes Skelett und eine kräftige Muskulatur. Er konnte daher auch schon an Land gehen. Die weitere Evolution im Erdaltertum (Paläozoikum) Erdmittelalter (Mesozoikum) und Erdneuzeit (Känozoikum) In der Trias eroberten die Reptilien die Luft, das Land und das Meer. Es entstanden Flugsaurier ( k S. 67), Dinosaurier und Fischsaurier. Der Jura war die erste Blütezeit der Dinosaurier. Der „Urvogel“ Archaeopteryx wurde in Gesteins- schichten des Oberen Jura in Solnhofen, Deutsch- land gefunden ( k Abb. 9, Abb. 10). Er lebte vor 150 Millionen Jahren und besaß Merkmale von Reptilien und Vögeln ( k S. 72). In der Kreide beherrschten die Dinosaurier die Erde, es gab aber auch bereits Säugetiere. Es entstanden die ersten strauchartigen Blüten- pflanzen. Am Ende der Kreidezeit löste vermut- lich ein Meteoriteneinschlag auf der Halbinsel Yucatan in Mexico ein weltweites Massenaus- sterben aus, das sowohl Tier- als auch Pflanzen­ gattungen betraf. Die Dinosaurier, außer den Vögeln, starben aus. Im Paläogen , der ersten Periode des Känozoi- kums (Erdneuzeit), kam es zur Weiterentwicklung der Vögel. Die Säugetiere wurden nach dem Aus- sterben der Dinosaurier zu den beherrschenden Landtieren. Sie entwickelten sich zu sehr großer Vielfalt. In dieser Zeit entstanden auch die Meeressäuger ( k S. 67). Im Neogen entstanden Grassavannen, und dann auch viele Grasfresser wie Pferde ( k Abb. 10), Antilopen und Bisons. Im Quartär, der jüngsten Periode der Erdneuzeit, kam es zu starken Klima- schwankungen und mehreren Eiszeiten. Viele große Säugetiere wie Mammuts und Säbelzahn- tiger starben aus. Im Erdmittelalter beherrschten Saurier das Land, das Wasser und die Luft Abb. 9: Archaeopteryx war ca. so groß wie ein Rabe. Er besaß scharfe Zähne und Klauen mit drei Fingern wie Dinosaurier, aber bereits Federn wie Vögel. In der Erdneuzeit besetzten nach dem Aussterben der Sau- rier die Säugetiere und Vögel frei gewordene ökolo­ gische Nische Glossar 1 Ichthyostega: vom Griechischen ichthys für Fisch und stega für Schädel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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