am Puls Biologie 6, Schulbuch

89 Ökologie, Ökonomie und Nachhaltigkeit 5.1 Klima, Energie, Migration, Verkehr, Wald, Korallen; Alles hängt mit allem zusammen Die Zunahme von CO 2 in der Atmosphäre lässt es wärmer werden Glossar 1 Fracking: Gewinnung von Erdgas/Erdöl durch Bohrungen in gas- bzw. ölhaltigen Ge- steinsschichten, in die mit sehr hohem Druck Wasser gepumpt wird. Da das Wasser u.a. mit Schmiermitteln versehen ist, besteht die Ge- fahr der Grundwasserkontamination. Zudem entweichen bei der Bohrung größere Mengen des Treibhausgases Methan. Aufgabe S 1 Recherchiere, warum Fracking von einigen Ländern (zB USA) trotz der Gefahren für die Umwelt politisch stark unterstützt wird. Schreibe eine Bewertung dieser Me- thode, bei der du Argumente für und gegen Fracking gegenüberstellst und abschließend deine eigene Meinung darlegst und begrün- dest. Seit Beginn der Industrialisierung vor ca. 150 Jah- ren nimmt die Konzentration von CO 2 in der Atmosphäre kontinuierlich zu. Besonders stark hat sich das in den letzten Jahrzehnten bemerk- bar gemacht ( k Abb.1). Die Gründe sind vielfältig. Die rasante Zunahme der menschlichen Bevölke- rung (s. Kap. 6 in Band 5) und deren zunehmend energieintensiver Lebensstil führte zu einem im- mer stärkeren Verbrauch an Ressourcen: Kohle, Erdöl und Erdgas sind über Jahrmillionen hinweg aus Biomasse entstanden, die unter gro- ßem Druck zusammengepresst wurde. Auf diese Weise entstanden Energieträger mit einem hohen Energiegehalt. Dabei wurde eine große Menge Kohlenstoff gebunden, der bei der Ver- brennung dieser fossilen Energieträger wieder frei wird. Seit einigen Jahren werden zudem durch Fracking 1 neue Lagerstätten erschlossen, deren Nutzung bisher als zu teuer galt. Die Abholzung bewaldeter Flächen schafft neuen Lebensraum und Ackerland. Zudem wird Holz vielerorts zum Heizen und Kochen verwendet. Bäume binden jedoch in ihrem Holz Kohlenstoff. Werden sie gefällt und das Holz verbrannt, ge- langt viel Kohlenstoff als CO 2 in die Atmosphäre (siehe S. 116). Abb.1: Die Konzentration von CO 2 in der Atmosphäre nimmt kontinuierlich zu. Im Jahr 2017 lag die Konzen- tration bereits bei 403ppm. Das Sägezahnmuster entsteht dadurch, dass im Winterhalbjahr weniger Fotosynthese stattfin- det; deshalb steigt im Winter der CO 2 -Gehalt überproportional. atmosphärisches Kohlenstoffdioxid (ppm) 400 380 360 340 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Die erhöhte Menge an CO 2 und anderen Treib- hausgasen in der Atmosphäre führt zu einem An- stieg der Temperatur: Natürlicherweise wird die auf die Erdoberfläche treffende Sonnenstrahlung als Wärmestrahlung, in Form von Wasserdampf, oder als Reflexionsstrahlung wieder abgegeben. Treibhausgase in der Atmosphäre speichern ei- nen großen Teil dieser Energie. Dadurch wird die Energieabgabe zurück in den Weltraum verzö- gert und die Atmosphäre heizt sich auf ( k Abb. 2). Abb.2: Seit etwa 1980 steigt die Durchschnittstemperatur auf der Erde messbar an. 1100 1200 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2010 Jahr –1,0 0,0 1.0 2.0 3,0 4,0 unterschiedliche Prognosen Temperaturabweichung global, Bezug 1990 (°C) 1920 1960 2000 1880 13,6 13,4 13,8 14 14,2 14,4 0 0,4 –0,4 Temperaturabweichung vom Durchschnitts- wert von 1961–1990 (°C) geschätzte globale mittlere Erdtemperatur (°C) e n Seit etwa 1980 stieg die Durch- schnittstemperatur um 0,5 °C an. Die Durchschnittstemperatur hat sich in den letzten tausend Jahren kaum geändert. Durch Verbrennung von Kohle, Erdöl, Erdgas und Holz steigt die CO 2 - Konzentration in der Atmosphäre Nur zu Prüfzwecke – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=