am Puls Biologie 6, Schulbuch

83 Sexualität beim Menschen Chemische Methoden Spermizide Anwendung: Zäpfchen, Salben, Cremes oder Gele, die mind. 15min (aber nicht länger als 1 Stunde) vor dem GV in die Scheide eingeführt werden und dort die Beweglichkeit der Spermien reduzieren oder sie abtöten. Sicherheit: PI: 3–30; kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Nebenwirkungen: Können Juckreiz, Brennen oder allergische Reaktionen in der Scheide hervorrufen. Hormonelle Methoden (Anti-Baby-)Pille Anwendung: Je nach Präparat wird die Pille 21 Tage lang täglich eingenommen und dann 7 Tage lang nicht, oder sie wird kontinuierlich eingenommen, wobei die jeweils letzten Pillen wirkstofffrei sind. Die Pille ist rezeptpflichtig. Kombinationspräparate enthalten künstliches Östrogen und künstliches Progeste- ron und evtl. noch weitere Stoffe ( k S.80). Monopräparate enthalten nur künstliches Progesteron. Die Pause in der Einnahme bzw. die wirkstofffreien Pillen in der letzten Phase dieses künstlichen Zyklus führen zu einer schwachen Blutung, der so genannten „Abbruchblutung.“ Sicherheit: PI: 0,1–8; Monopräparate sind etwas unsicherer. Die Wirkung kann durch Durchfall und Erbrechen oder gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente stark be- einträchtigt werden. Bei vielen Präparaten ist eine sehr genaue Einnahme wichtig (zB täglich 7 Uhr morgens). Bei Reisen daher Zeitverschiebung beachten! Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Nebenwirkungen: s.o. Hormonimplantat („Verhütungsstäbchen“) Anwendung: Kunststoffstäbchen, das von der Frauenärztin für 3 Jahre unter die Haut eingesetzt wird und kon- tinuierlich Progesteron freisetzt. Sicherheit: PI: ca. 0,1; kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Nebenwirkungen: s.o. Hormonpflaster Anwendung: Wird drei Wochen lang einmal pro Woche (gleicher Tag!) auf die Haut geklebt, dann eine Woche weggelassen, wodurch es zu einer Blutung kommt (s. „Pille“). Gibt Östrogen und Progesteron ab. Höhere Hormondosierung als „Pille“. Sicherheit: PI: 0,3–8; Pflaster kann abfallen, dann schnell ersetzen. Kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Nebenwirkungen: s.o.; wirkt bei Erbrechen und Durchfall. In Hausmüll entsorgen, weil es auch nach Gebrauch relativ hohe Hormonmengen enthält. 3-Monats-Spritze Anwendung: Wird von der Frauenärztin in die Muskulatur von Oberarm oder Gesäß gespritzt oder unter die Haut (subkutan) von Bauch oder Oberschenkel. Bildet dort ein „Depot“, das kontinuierlich Progesteron frei- setzt. Sicherheit: PI: 0,3–3; kein Schutz vor Geschlechtskrankheiten. Nebenwirkungen: s.o. Sollte es zu Nebenwirkungen kommen, wird die Substanz trotzdem bis zum Aufbrau- chen des Depots freigesetzt, da die Substanz nicht zurückgeholt werden kann. Die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln beeinflusst den Zyklus der Frau, so dass eine Schwan- gerschaft vermieden werden kann Weitere Methoden Weniger häufig verwendete Methoden sind das Femidom (entspricht dem Kondom und wird in die Scheide eingeführt), die Hormonspirale (s. „Spirale“; zusätzliche Abgabe von Progeste- ron). Die Knaus-Ogino-, Temperatur-, Billings- Methode, Hormonmessung im Urin und der Coitus interruptus (allesamt sehr unsicher und daher nicht für die Verhütung geeignet). Der Vaginalring gibt Östrogen und Progesteron ab, bietet aber keinen Schutz vor Geschlechtskrank- heiten. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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