am Puls Biologie 6, Schulbuch

80 Glossar 1 Endometriumsfaktoren: Endometrium = lat. Gebärmutterschleimhaut 2 Nidationshemmer: Nidation = lat. Einnistung Aufgaben W 1 Vergleiche die Sicherheit (Pearl-In- dex) verschiedener Verhütungsmethoden und sammle Gründe dafür. S 2 Vergleiche je eine natürliche, mecha- nische, chemische, hormonelle und operative Methode zur Empfängnisverhütung. Was spricht für, was gegen sie? Was bedeutet die jeweilige Methode für die Paarbeziehung und die Verantwortung der Partner füreinander? Diskutiert darüber in der Klasse. 4.10 Empfängnisverhütung Verschiedene Methoden können eine Schwangerschaft verhindern, sind aber unterschiedlich sicher Wenn ein Paar Geschlechtsverkehr haben möch- te, aber kein Kinderwunsch besteht, sollte über Verhütung gesprochen werden. Hinzu kommt, dass beim Geschlechtsverkehr Krankheiten wie Viren (zB HIV, HPV), Bakterien (zB Erreger von Syphilis und Gonorrhoe) oder Pilze (zB Candida) übertragen werden können. In der folgenden Tabelle kannst du dich über ver- schiedene Methoden zur Verhütung informieren. Die diversen Methoden unterscheiden sich hin- sichtlich ihrer Anwendung und Sicherheit. Aller- dings bietet Verhütung nie hundertprozentigen Schutz. Eine einigermaßen aussagekräftige Ver- gleichszahl ist der Pearl-Index (PI), eingeführt von dem amerikanischen Biologen Raymond Pearl (1879–1940). Der Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen mit aktivem Sexualleben trotz Verhütung mit einer bestimmten Methode im Laufe eines Jah- res schwanger werden. Dabei zeigt die erste Zahl in der Tabelle die Sicherheit der Methode bei korrekter Anwendung, die zweite die tatsächlich beobachtete aufgrund von Fehlern in Anwen- dung oder Material, etwa der unregelmäßigen Einnahme der Anti-Baby-Pille oder des falschen Gebrauchs von Kondomen. Der Pearl-Index gibt an, wie viele Frauen trotz Verhütung mit einer bestimmten Methode schwanger werden Natürliche, mechanische, chemische, hormonelle und operative Verhütungsmethoden Natürliche Methoden vermeiden mechanische Barrieren für die Spermien und hormonelle Beeinflussung der Frau. Natürliche Methoden, die auf der Beobachtung des weiblichen Zyklus beruhen, dienen nicht nur der Verhütung, son- dern helfen auch bei Kinderwunsch, wenn man an den fruchtbaren Tagen der Frau miteinander schläft. Mechanische Methoden unterbinden die Be- fruchtung der Eizelle durch Spermien durch eine mechanische Barriere; zuweilen in Kombination mit chemische Methoden, d. h. Abtötung von Spermien in der Scheide durch entsprechende Präparate. Das Kondom schützt nicht nur vor einer Schwangerschaft, sondern auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Hormonelle Methoden greifen in den Hormon- haushalt der Frau ein. Im Allgemeinen soll die Reifung von Follikel und Eizelle (durch künstli- ches Progesteron) und der Eisprung (durch künstliches Östrogen) unterbunden werden, da- mit die Spermien beim Geschlechtsverkehr (GV) auf keine befruchtungsfähige Eizelle treffen. Für den Fall, dass es trotzdem zum Eisprung und einer darauf folgenden Befruchtung kommt, enthalten einige Präparate weitere Substanzen: Zervikalfaktoren bewirken, dass der Zervix- schleim dickflüssig bleibt, wodurch Spermien schwerer in die Gebärmutter gelangen können. Endometriumsfaktoren 1 bzw. Nidations-Hemmer 2 verhindern einen normalen Aufbau der Gebär- mutterschleimhaut und damit eine Einnistung der Blastozyste. Daneben gibt es Substanzen, die verhindern, dass die Zygote im Eileiter ernährt und Richtung Gebärmutter transportiert wird. Präparate, die über die Verhinderung von Eizell- reifung und Eisprung hinausgehen, können ein Abtöten des Embryos zur Folge haben, also zu einer Abtreibung führen. Die künstliche Hormonzufuhr im Körper der Frau kann zu verschiedenen Nebenwirkungen führen: zB Senkung der sexuellen Lust, Depressionen, Migräne, gesteigertes Risiko von Thrombosen (Blutgerinnsel) und von Brustkrebs. Auch wird der Bedarf an Folsäure, B-Vitaminen und Vitamin C erhöht, und es kommt zu einer geringeren Auf- nahme von Zink und Magnesium. Schließlich setzt die Regelblutung selbst nach Absetzen bei einigen Frauen erst nach längerer Zeit wieder ein. Ebenso kann der Zyklus unregelmäßiger werden. Letztlich gibt es noch operative Methoden der Empfängnisverhütung. Das sind dauerhafte Ein- griffe, wie die Durchtrennung der Eileiter (Frau) bzw. Samenleiter (Mann). Dieser Schritt ist un- widerruflich und sollte daher gut bedacht sein. Das Kondom ist die einzige Verhütungs- methode, die auch vor sexuell übertrag- baren Krankheiten schützt Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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