am Puls Biologie 6, Schulbuch
67 Sexualität beim Menschen 4.4 Vom Bub zum Mann Äußere Geschlechtsorgane des Mannes Die äußeren (sichtbaren) männlichen Ge- schlechtsorgane sind Penis und Hodensack ( k Abb. 8). Der Penis versteift sich bei sexueller Erregung (Erektion), weil Blut in seine drei Schwellkörper strömt. Beim Geschlechtsverkehr kann der so ersteifte Penis in die Scheide der Frau eingeführt werden. Die Spitze des Penis wird ihrer Form wegen Eichel genannt. Sie ist sehr empfindlich und von einer Vorhaut geschützt. Biologisch gesehen dient der Penis der Übertragung der männlichen Keimzellen in die Scheide der Frau. Penis und Hodensack sind die äußeren Geschlechtsorgane Innere Geschlechtsorgane des Mannes Wo werden die Keimzellen gebildet, und wie ge- langen sie in den Penis? Dafür sind die inneren männlichen Geschlechtsorgane verantwortlich. Sobald die Hoden das Hormon LH empfangen, wird in deren Leydigzellen zwischen den Hodenkanälchen ( k Abb. 9) Testosteron produ- ziert. Die Hormone Testosteron und FSH veranlas- sen die Reifung der Ursamenzellen, von denen die ersten bereits im männlichen Embryo gebil- det werden, zu fast fertigen Samenzellen (Sper- mien). Dies geschieht in den Hodenkanälchen. Von dort wandern die Samenzellen in den Nebenhoden, wo sie ausreifen. Dieser Prozess dauert insgesamt knapp 11 Wochen. Die Hoden liegen übrigens außerhalb der Bauchhöhle, weil Spermienreifung und -überleben bei Temperatu- ren von über 35 °C stark eingeschränkt sind. Wenn es nicht zu einem Samenerguss kommt, werden die Spermienzellen im Nebenhoden ab- gebaut und vom Körper wieder aufgenommen. Nur durch einen Samenerguss gelangen sie durch den linken oder rechten, ungefähr 35 cm langen Samenleiter erst in die Harn-Samenleiter, dann in den Penis. Dabei bewegen sich die Sa- menleiter in rhythmischen, wellenartigen Bewe- gungen und schieben so die Samenzellen voran. Hoden, Nebenhoden, Prostata, Bläschendrüse, Cowper’sche Drüsen und Samenleiter sind die inneren Geschlechtsorgane Abb.8: Hoden und Nebenhoden im Querschnitt. Zwischen den Hoden- kanälchen liegen die Leydigzellen, die ab der Pubertät Testosteron in die Hodenkanälchen abgeben. Dort werden täglich ca. 100 Millionen Spermien produziert. Abb.9: Innere und äußere Geschlechtsorgane des Mannes. Schwellkörper Harnblase Harn- Samenleiter Harnblase After Enddarm Samenleiter Hoden Ansicht von vorne Eichel Nebenhoden Schwellkörper Penis Eichel Vorhaut Samenleiter Harn- Samenleiter Prostata Cowpersche Drüse Bläschendrüse Bläschendrüse Hoden Nebenhoden Hodensack Prostata Seitenansicht Die Schwellkörper füllen sich bei Erregung mit Blut und machen den Penis steif. Die Eichel ist der empfindlichste Teil des Penis; sie ist durch die Vorhaut geschützt. Der Harn-Samenleiter ver- bindet die Hoden und die Harnblase mit dem Penis. Im Hodensack liegen die Hoden . Diese produzieren Spermien und Hormone. Die Nebenhoden speichern Spermien. Die Prostata und die Bläschendrüsen produzieren Flüssigkeiten, die dem Samenerguss beigemischt sind. Hoden- kanälchen Hoden Samenleiter Neben hoden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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