am Puls Biologie 6, Schulbuch
66 Die Veränderungen in der Pubertät werden von Hormonen gesteuert Glossar 1 FSH : Follikel-stimulierendes Hormon; lässt bei der Frau einige Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heranreifen; beim Mann bewirkt FSH zusammen mit Testosteron die Spermienproduktion in den Hoden 2 LH : luteinisierendes Hormon (vom Lateini- schen luteus = orangegelb); löst bei der Frau den Eibläschensprung (Ovulation) aus; beim Mann bewirkt LH (dann auch Interstitial Sti- mulating Hormon, ICSH, genannt) die Testosteronproduktion im Hoden Aufgaben W 1 Erstelle mit Hilfe von Abbildungen 5 und 6 eine Liste der äußerlich sichtbaren Ver- änderungen bei Mädchen und Buben in der Pubertät. W 2 Fasse in einem kurzen Text zusam- men, wie sich die Hypophysenhormone FSH und LH und die Sexualhormone Östrogene und Testosteron gegenseitig beeinflussen. Basiskonzept Steuerung und Regelung: Hormone spielen eine entscheidende Rolle in der Entwicklung der Geschlechtsorgane, der Fruchtbarkeit und der Sexualität. Dabei beein- flussen sich verschiedene Hormone, die an unterschiedlichen Stellen im Körper gebildet werden, gegenseitig. Genau genommen beginnt die Pubertät im Ge- hirn, und zwar im Hypothalamus. Dort werden Freisetzungshormone ins Blut ausgeschüttet, die zur Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gelan- gen. Zur Erinnerung: Hormone sind chemische Botenstoffe, die der Körper in bestimmten Orga- nen und zu bestimmten Zeiten produziert (siehe Kapitel 2). Die Hypophyse gibt nun ihrerseits zwei Hormone ab: das FSH 1 (follikelstimulierendes Hormon) und das LH 2 (luteinisierendes Hormon). Über die Blutbahnen gelangen FSH und LH zu den Hoden bzw. den Eierstöcken und bewirken dort die Produktion der Geschlechtshormone Testosteron und Östrogene, die wiederum für die (Weiter-)Entwicklung der primären und sekundären Geschlechtsorgane verantwortlich sind, sowie Progesteron (siehe S. 72). Diese ge- genseitige Regulation ist ein Regelkreis, denn er- höhte Mengen von Testosteron und Östrogenen blockieren die Neusynthese von FSH und LH. Man nennt man das negative Rückkopplung ( k Abb.7). Hormone aus Gehirn und Geschlechts- organen steuern die Entwicklung des Körpers Steuerung und Regelung Abb.7: Die Aktivitäten des Nervensystems und der Geschlechtsorgane sind über eine Reihe von Hormonen miteinander verbunden. FSH LH Testosteron FSH LH Östrogene Hypothalamus und Hypophyse hemmt die Hormonproduktion fördert die Hormonproduktion Der Hypothalamus, eine Hirnregion, schüttet Freisetzungshormone aus. Die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) schüttet zwei Hormone aus, FSH und LH , die über die Blutbahn im Körper verteilt werden. Hoden und Eierstöcke bilden unter dem Einfluss der Hypophysenhormone die Geschlechtshormone Testosteron und Östrogene, die dann im Blut zirkulieren. Testosteron lässt Achsel-, Bart- und Schamhaare wachsen sowie Spermien- zellen heranreifen. Es löst auch den Stimmbruch aus. Östrogene sorgen dafür, dass Achsel- und Scham- haare wachsen und Brüste und Becken größer werden. Ebenso bewirken sie das Heranreifen von Eizellen in den Eierstöcken. Die Geschlechtshormone drosseln wie- derum die Produktion von FSH und LH. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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