am Puls Biologie 6, Schulbuch
161 Bioplanet Erde 9.3 Die Erde verändert sich Die Erdkruste besteht aus tektonischen Platten Kontinentale und ozeanische Erdkruste Jedes Kind weiß, dass ein Großteil der Erde von Wasser bedeckt ist, das mehrere Kontinente und eine Vielzahl von Inseln umgibt. Offensichtlich gibt es unterschiedlich mächtige (d. h. dicke) Be- reiche der Erdkruste, die dickeren Bereiche ragen aus dem Meer. Auffällig ist, dass an den Rändern der Kontinente das Meer nicht gleichmäßig tiefer wird, sondern nach einem flachen Schelf recht steil abfällt. Der Ozeanboden liegt weltweit etwa 3,5 bis 4 km unter dem Meeresspiegel. Geologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Erdkruste der Ozeanböden nicht nur dünner ist als die der Kontinente, sondern auch aus anderen Gesteinen besteht. Die ozeanische Kruste enthält neben Sauerstoff einen hohen An- teil an Silicium und Magnesium („SiMa“) und be- steht vorwiegend aus Basalt und Gabbro. Ihre Mächtigkeit beträgt zwischen 5 und 8 km. Die kontinentale Kruste enthält neben Sauer- stoff und Silicium relativ viel Aluminium („SiAl“) und besteht vorrangig aus Granit und verwand- ten Gesteinen, daraus entstanden Metamorphi- ten und zum Teil sehr mächtigen Sedimentge- steinsschichten. Sie ist durchschnittlich 35 km dick (stellenweise bis zu 80 km) und generell leichter als die ozeanische Kruste – die Dichte beträgt im Schnitt 2,7g/cm 3 (ozeanische Kruste: ca. 3g/cm 3 ). Kontinentale und ozeanische Kruste unterscheiden sich in Dicke und Zusammensetzung. Glossar 1 Alfred Wegener: deutscher Geologe und Polarforscher (1880–1930), der entgegen der damaligen Lehrmeinung (dass Kontinente un- veränderlich wären) die Theorie der Kontinen- talverschiebung aufstellte. Sie wurde erst nach seinem Tod anerkannt. 2 Tektonische Platten : vom Griechischen tekto- nikos = die Baukunst betreffend. Der Begriff wurde für die Erdplatten eingeführt, da diese wie Pflastersteine oder Dachziegel aneinan- der liegen. 3 Pangäa : vom Griechischen pãn = ganz und gaia = Erde. Wenn du dir eine Weltkarte anschaust, fällt dir sicher auf, dass manche Kontinente wie Puzzle- teile aneinanderpassen – besonders markant ist das bei der Atlantikküste Afrikas und Südameri- kas. Alfred Wegener 1 vertrat als Erster die Idee, dass die Erdkruste nicht starr ist, sondern die Kontinente aus einem zerbrochenen Urkontinent entstanden. Heute wissen wir, dass die Lithos- phäre in mehrere tektonische Platten 2 aufgeteilt ist, die sich bewegen. Dieses Phänomen heißt Plattentektonik. Geologinnen und Geologen haben diese Bewegungen zurückgerechnet und können so Weltkarten früherer Zeitalter zeichnen (siehe Zeittafel auf S. 164). Dadurch ließ sich auch Wegeners Theorie bestätigen, wonach die Kontinente vor ca. 300 Mio. Jahren einen gemein- samen Superkontinent bildeten, der heute Pangäa 3 genannt wird. Gegenwärtig besteht die Lithosphäre aus sieben großen sowie sieben kleineren tektonischen Platten (sowie einer Reihe von Mikroplatten, k Abb. 6). Die Erdkruste zerfällt in mehrere tektonische Platten, die sich gegen- einander bewegen Abb.6: Tektonische Weltkarte. Die Linien stellen tektonische Plattengrenzen dar. Nur zu Prüfzwecken f – Eige tum des Verlags öbv
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