am Puls Biologie 6, Schulbuch
148 Glossar 1 soziale Insekten: Zu den sozialen Insekten gehören Bienen, Wespen, Termiten und Amei- sen. Sie leben gemeinsam in Insektenstaaten, mit einer charakteristischen Arbeitsteilung. Basiskonzept Information und Kommunikation: Tiere kommunizieren auf vielfältige Weise miteinander. Duftstoffe, Alarmrufe und Tänze sind nur ein paar der Möglichkeiten, die Tiere besitzen, um Informationen aus- zutauschen. 8.3 Kommunikation und Sozialverhalten Kommunikation bei Tieren Bienen kommunizieren miteinander auf eine be- sondere Art und Weise: Sie tanzen statt zu spre- chen! Bienen teilen sich Informationen durch komplizierte Tanzfiguren mit und informieren einander so, in welcher Richtung und Entfernung ergiebige Nahrungsquellen zu finden sind. Man unterscheidet den Schwänzeltanz ( k Abb. 9) und den Rundtanz, der der einfachere der beiden Tänze ist. Eine solche Weitergabe von Informa- tion wird als Kommunikation bezeichnet. Bei sozialen Insekten 1 beruht die Kommunikation überwiegend auf Pheromonen. Das sind Duft- stoffe, die von Drüsen produziert und abgegeben werden um die anderen Tiere im Nest zu alarmie- ren, das Nest zu markieren oder um Paarungspart- ner anzulocken. Viele Ameisenarten legen vom Nest zum Futterplatz eine Duftspur, um den Platz so den anderen Tieren im Nest zu zeigen. Gesänge zur Kommunikation wie bei Vögeln und Heuschrecken oder das Blinken bei Leuchtkäfern dienen zur Revierverteidigung und zum An- locken von Partnern für die Paarung. Eine abstrakte Form der Kommunikation gibt es bei einigen Affenarten. Auch bei ihnen spielen Pheromone zur Markierung der Territorien und zum Signalisieren der Paarungsbereitschaft eine Rolle. Dazu kommen eine Vielzahl von Lauten und Gesten. Grüne Meerkatzen beispielsweise besitzen verschiedene Alarmrufe für ihre ver- schiedenen Feinde. Beim Alarmruf „Schlange“ er- heben sie sich und schauen umher, beim Alarm- ruf „Adler“ verstecken sie sich im Unterholz. Die menschliche Sprache ist mit Abstand die komplexeste Art der Kommunikation. In unserem Gehirn gibt es spezielle Bereiche, die für das Sprechen zuständig sind. Man nennt sie die „Sprachzentren“ des Gehirns (Broca- und Wer- nicke-Areal). Tänze, Gesänge und Pheromone können zur Kommunikation bei Tieren dienen. Information und Kommunikation Abb.9: Schwänzeltanz der Honigbienen. Mit diesem Tanz informiert eine Biene Artgenossinnen im Bienenstock über Lage und Qualität einer Nahrungs- quelle. Die Bienen tanzen wiederholte Runden. Beim Schwänzeln (geschwungener Teil) vibrieren die Bienen mit dem Hinterleib. Die Richtung, in der die Nahrungs- quelle liegt, wird im Verhältnis zum Sonnenstand durch die Richtung der Schwänzelstrecke angegeben. Nach oben heißt: Richtung Sonne. Je länger das Schwänzeln pro Runde dauert, desto weiter ist die Nahrungsquelle entfernt. 45° Honigwabe Bienenstock Nahrungsquelle Schwänzeltanz Schwänzeltanz 45° Die menschliche Sprache ist die komplexeste Art der Kommunikation Paarungsverhalten Pfauenhennen paaren sich bevorzugt mit Pfauen mit besonders eindrucksvollen Schwänzen. Auch andere Tiere zeigen beeindruckende Paarungs- rituale. Dabei konkurrieren die Männchen um Zugang zu den Weibchen mithilfe bestimmter körperlicher Merkmale oder mithilfe ihres Balz- verhaltens. Es gilt dabei zu signalisieren, dass man ein gesundes, zur Paarung geeignetes Männchen ist. Bei Fischen wie zB dem Drei- stachlichen Stichling tragen Männchen eine be- sondere Balzfärbung während der Paarungszeit, Frösche veranstalten ein lautes Quak-Konzert zur Balz und viele Vögel tanzen bei der Balz. Manche Tiere besitzen ein charakteristisches Balzverhalten Abb.10: Ein Pfau schlägt ein Rad Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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