am Puls Biologie 6, Schulbuch
136 AIDS ist weltweit auf dem Vormarsch Die Krankheit AIDS (Acquired Immune Deficiency Syndrome) ist eine gefährliche erworbene Im- munschwächekrankheit, die weltweit auf dem Vormarsch ist. An dieser Krankheit wird klar, wie dringend du dein Immunsystem brauchst. Ohne funktionierendes Immunsystem kann man kaum überleben, da der menschliche Körper laufend von Erregern attackiert wird. Der AIDS-Erreger ist der HI-Virus (Human Immu- nedeficiency Virus). Er befällt die adaptive Im- munabwehr und schwächt sie, bis er sie schließ- lich ausschaltet. Weltweit sind 0,8% aller Erwachsenen zwischen 15 und 49 Jahren mit dem Virus infiziert, das heißt sie sind HIV-positiv. Die Infektionsraten variieren allerdings sehr stark zwischen unter- schiedlichen Ländern ( k Abb.12). Am stärksten von allen Kontinenten ist Afrika betroffen, wo ca. einer von 25 Erwachsenen infiziert ist. Ende 2015 lebten weltweit ca. 36,7 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. Die HIV-Infektions- raten variieren stark zwischen unter- schiedlichen Ländern Der AIDS-Erreger ist das HI-Virus Abb.12: HIV-Infektionsraten weltweit. Die Karte zeigt prozentuelle Häufigkeit erkrankter Personen (Prävalenz) in verschiedenen Weltregionen (laut Weltgesundheitsorganisation WHO). Prävalenz (%) nach WHO-Region < 0,1–0,2 Westpazifik 0,3–0,4 Südostasien 0,4–0,6 Amerika < 0,1–0,2 Östl. Mittelmeer 0,4–0,5 Europa 4,0–4,8 Afrika Das HI-Virus wird durch den direkten Kontakt von Körperflüssigkeiten wie Sperma, Scheidenflüs- sigkeit und Blut übertragen. Im Körper einer infizierten Person befällt das Virus einen für die Immunabwehr wichtigen Zell- typ, nämlich die T-Helferzellen, von denen du im Abschnitt 7.3 gehört hast. Ohne T-Helferzellen bricht die adaptive Immunabwehr zusammen. Das Virus bewerkstelligt das allerdings nicht so- fort, sondern meist dauert es Jahre, während de- rer die Anzahl der T-Helferzellen abnimmt ( k Abb.13). Dabei wird die adaptive Immunab- wehr langsam immer mehr geschwächt. Die betroffenen Personen leiden dann an ver- schiedenen zufälligen Infektionskrankheiten – je nachdem mit welchen Erregern sie in Kontakt kamen. Ein intaktes Immunsystem würde mit diesen Erregern problemlos fertig. Die bislang verfügbaren Medikamente haben die Situation der Erkrankten zwar verbessert – das Fortschreiten der Krankheit kann dadurch enorm verzögert werden. Dennoch gibt es nach wie vor keine Heilung für HIV-Positive. Eine HIV-Infektion führt dazu, dass die Anzahl der T-Helfer- zellen abnimmt Das HI-Virus befällt die Zellen der adaptiven Immunabwehr Nur zu Prüfzwecken fzw zw en – Eigentum des Verlags öbv
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