am Puls Biologie 6, Schulbuch
134 7.5 Fehlfunktionen des Immunsystems Allergische Erkrankungen Aufgabe W 1 Ein anaphylaktischer Schock ist eine allergische Reaktion, die lebensbedrohlich sein kann und die den ganzen Körper betrifft ( k Abb.9). Er setzt innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit dem Antigen ein und es kommt, wenn er eintritt, auf die rasche Be- handlung an. Recherchiere im Internet welche Antigene einen anaphylaktischen Schock auslösen können und welche Maßnahmen die Ärztin oder der Arzt unmittelbar setzen um einen betroffenen Patienten oder eine betroffene Patientin zu stabilisieren. Personen, die wis- sen, dass sie auf bestimmte Stoffe stark aller- gisch reagieren, tragen oft antiallergische Medikamente bei sich, um sich diese im Fall des Falles sofort verabreichen zu können. Recherchiere im Internet um welche Medika- mente es sich dabei handelt und wie sie wirken. Abb.9: Symptome bei einem anaphylakti- schen Schock. Bei Allergien handelt es sich um Überreaktionen des Immunsystems. Vielleicht bist du selbst von einer Allergie betroffen, oder kennst jemanden, der auf Hausstaub, Pollen oder Bienengift aller- gisch reagiert? Auslöser, die eigentlich harmlos sind, können, wenn eine Allergie vorliegt, zu einem Krankheitsbild führen. Eine Hausstauballergie ( k Abb. 8) wird beispiels- weise durch mikroskopisch kleine Milben her- vorgerufen, genauer gesagt durch deren Kot. Der Kot enthält Enzyme, die die Schleimhaut unserer Atemwege durchlässig machen. Dadurch können Antigene eintreten, die eigentlich harmlos wä- ren. Dennoch rufen sie bei manchen Menschen eine Abwehrreaktion hervor. Mastzellen setzten daraufhin Histamin frei, die Schleimhaut der Atemwege schwillt an, und es kann zur Atemnot bis hin zu einem Asthmaanfall kommen. Die schwerste Form einer allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock ( k Abb. 9, Aufga- be 2). Dabei werden durch Freisetzung großer Mengen Histamin ins Gewebe die Blutgefäße so plötzlich erweitert, dass der Blutdruck abfällt. Die Folge ist eine mangelnde Durchblutung lebenswichtiger Organe, was zu Organversagen führen kann. Deshalb muss ein anaphylaktischer Schock sofort behandelt werden. Allergien sind in den Industrieländern auf dem Vormarsch. Es wird vermutet, dass diese Überre- aktionen des Immunsystems damit zu tun haben könnten, dass wir unter sehr hygienischen Bedin- gungen leben, und nur mehr selten mit wirkli- chen tierischen Parasiten in Kontakt kommen, auf die unser Immunsystem eigentlich ausge- richtet wäre. Bei einer Allergie reagiert das Immun- system auf ein Anti- gen, das eigentlich harmlos ist, wie auf einen Krankheits- erreger Abb.8: Immunreaktion bei einer Hausstauballergie. Der Kot von Hausstaubmilben löst bei Allergikern eine Immunreaktion aus. MHC II mit Milbenantigen Gewebe Schleimhautzellen der Atemwege Milbenkot IgE Antikörper Milbe Milbenkot lockert Zell- Zell-Kontakte. Milbenantigene und andere Antigene kön- nen an den entstande- nen Lücken durch das Epithel eindringen. Milbenantigene binden an IgE- Antikörper auf der Oberfläche von Mastzellen. Die Mastzellen setzen Histamin frei. Phagozyten wie dendritische Zel- len und Makrophagen nehmen Milbenantigene auf und präsentie- ren sie dem Immunsystem. Histamin bewirkt die allergische Reaktion: Schwellung des Epithels führt zu Atemnot/Asthmaanfall. B-Zellen produzieren Antikörper, die z.T. an Mastzellen gebunden werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=