am Puls Biologie 6, Schulbuch
122 Methoden in der Praxis Bestimmung der Gewässergüte Lebewesen und abiotische Faktoren zeigen an, wie sauber ein Gewässer ist. Viele Fließgewässer-Arten sind an gute Sauerstoffversorgung angepasst und reagieren äußerst empfindlich auf einen ver- minderten Sauerstoffgehalt. Andere bevorzugen einen hohen Verschmutzungsgrad. Beide eignen sie sich dadurch als Bioin- dikatoren für die jeweilige Gewässerqualität. Mit einem standardisierten Verfahren, in dem Vorkommen und Häufigkeit von 612 verschiedenen Arten der Fließge- wässer in einem Saprobienindex verrechnet werden, kann die organische Belastung zuverlässig abgeschätzt und das Ge- wässer einer Güteklasse zugeordnet werden. Einige davon findest du in k Tab. 5). Güteklasse V IV III II I Sichttiefe (m) < 1 < 1 1–2 2–4 > 4 Gesamtphosphor (mg/l) >1,2 < 1,2 < 0,6 < 0,3 < 0,08 Nitratgehalt (mg/l) > 20 < 20 < 10 < 5 < 1,5 Ammoniumgehalt (mg/l) > 2,4 < 2,4 < 1,2 < 0,6 < 0,08 Sauerstoffgehalt (mg/l) < 2 > 2 > 4 > 5 > 8 Tab. 5: Am Vorkommen von Zeigerarten (Bioindikatoren) kannst du die Sauberkeit eines Gewässers erkennen. Darunter findest du die Einteilung der Gewässer in Güteklassen. Fließgewässer Leitorganismen (Bioindikatoren) Zuckmückenlarve, Schlammröhrenwurm ( Tubifex ) Schwefelbakterien, Schmutz-Pantoffel- tierchen Egel, Moostierchen, Wasserassel, Taumelkäfer Köcherfliegenlarve, Steinfliegenlarve, Flussnapfschnecke, Bachflohkrebs, Eintagsfliegenlarve Steinfliegenlarve, Gemeine Fluss- muschel Mit Marker Leine alle 10 cm markieren. Schwarzes Kreuz mit Klebeband auf den hellen Teller aufkleben und dabei Schnüre mit befestigen. Abb.24: Secchi-Scheibe zur Bestim- mung der Sichttiefe in einem Gewässer. Glossar 1 Ammonium = NH 4 + -Ion; entsteht zB beim Abbau von Proteinen. Aufgabe E 1 Sucht Gewässer in eurer Umgebung auf und untersucht ihre Güte: a) Versucht, mit Hilfe von geeigneter Literatur einige Wassertiere in einem Bach zu bestim- men und dabei Bioindikatoren (siehe Tab. 6) zu finden. b) Messt den Nitrat- und Phosphatgehalt eines Sees oder Tümpels mit Hilfe von Testkits und bewertet das Gewässer anhand von Tabelle 6. c) Der Gehalt an Mineralstoffen von Stillge- wässern kann auch indirekt über die Sicht- tiefe bestimmt werden. Dazu wird an einer Schnur eine helle Scheibe ins Wasser gelas- sen, bis sie gerade nicht mehr zu sehen ist. An der Länge der Leine kannst du messen, in welcher Wassertiefe das der Fall ist. Du brauchst dafür eine Scheibe oder einen Teller (20–25 cm Durchmesser), starkes Klebeband, eine Leine und einen wasserfesten Marker (Secchi-Scheibe, siehe Abb.24). Bestimme die Sichttiefe an einer Ufermauer, einem Bootssteg oder vom Boot aus. Bewerte deine Ergebnisse mithilfe von Tab. 7 und ver- gleiche sie mit den Ergebnissen deiner chemi- schen Gewässeruntersuchung. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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