am Puls Biologie 6, Schulbuch
121 Ökologie Das Ozonloch wird kleiner: ein Beispiel für erfolgreiche Umweltpolitik Es war ein Schock, als Wissenschafter Mitte der 1980er Jahre entdeckten, dass die Ozonschicht über der Antarktis drastisch verringert war. Der Begriff „Ozonloch“ wurde geprägt. 2000 und 2006 wurden die größten Ausdehnungen dieses Lo- ches gemessen, mit jeweils fast 30 Millionen km 2 ( k Abb. 23). Die Ozonschicht befindet sich in der Atmosphäre in 15–30 km Höhe. Ozon ist ein Molekül aus drei Sauerstoffatomen – und es absorbiert in hohem Maße den UV-B- und UV-C-Strahlungsanteil des Sonnenlichts. Deswegen ist die Ozonschicht so wichtig für das Leben auf der Erde. Denn UV-Strahlung kann Hautkrebs verursachen und DNA zerstören. Eine ausgedünnte oder gar zer- störte Ozonschicht könnte daher zu einem enor- men Anstieg an Hautkrebs führen, wie es zB für Südaustralien befürchtet worden war. Die Ursachen für den Abbau der Ozonschicht liegen in Gasen, die Halogene (Iod, Brom, Chlor, Fluor) enthalten. Sie reagieren mit den Ozonmo- lekülen, wobei letztere zerstört werden. 1987 trafen sich daher Vertreter fast aller Staa- ten, darunter auch Österreich, in der kanadi- schen Stadt Montreal und beschlossen ein ver- pflichtendes Verbot Ozon-zerstörender Gase. Das betraf v. a. die als Kühlmittel oder als Treibmittel in Sprays eingesetzten Fluorchlorkohlenwasser stoffe (FCKW). Mittlerweile haben alle 197 Staaten der Welt das Montreal-Protokoll unterzeichnet. Aktuelle Messungen deuten darauf hin, dass die beschlossenen Schutzmaßnahmen eingehalten wurden und erfolgreich sind. Denn die Ozon- schicht nimmt langsam wieder zu, so dass man davon ausgeht, dass Ende des Jahrhunderts wieder die ursprünglichen Werte erreicht sind. Die Entdeckung des Ozonlochs und die welt- weite gemeinsame Bekämpfung seiner Ursachen sind ein Beispiel dafür, dass selbst riesige Um- weltprobleme im Haus Ökosystem Erde erfolg- reich angegangen werden können. Steuerung und Regelung Ozon-Konzentration in mmol/m 2 200 300 400 500 Abb.23: Ozonloch in den Jahren 1979 und 2014. März 1981 März 2018 Die Ozonschicht ab- sorbiert UV-B- und UV-C-Strahlung Aufgaben S 1 Diskutiert in der Klasse, warum in der öffentlichen Debatte zum Klimawandel sehr oft das Stichwort „Generationengerech- tigkeit“ benutzt wird. Was könnte damit ge- meint sein? S 2 Überlegt, was man tun könnte, um den eigenen Beitrag zum Klimawandel zu verringern. Veranstaltet eine Klimawoche, bei der jede/r von euch ein Produkt (zB Kaffee, Aludose) oder eine Aktivität (zB Mofa-Fahren) hinsichtlich des Beitrags zum Klimawandel analysiert und eine klimafreundlichere Alter- native vorstellt. Probiere eine solche Alterna- tive eine Woche lang aus und beschreibe in einer kurzen Reflexion, ob sie für dich akzept- abel wäre. Verfasst danach als Klasse eine Broschüre mit Handlungsempfehlungen für eure Schule und Eltern. Basiskonzept Steuerung und Regelung: Die Freiset- zung Ozon-zerstörender Gase wie FCKWs führte zu einer drastischen Abnahme der Ozonkonzentration. 1987 einigten sich die Regierungen der Welt auf ein totales Verbot der Produktion und Abgabe dieser Stoffe. Im Frühjahr 2016 berichteten WissenschafterIn- nen erstmals, dass die Ozonmenge über der Antarktis wieder leicht zuzunehmen schien. Derzeit geht man davon aus, dass sie in un- gefähr 60 Jahren die Werte vor Beginn der Produktion von FCKW erreichen wird. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags - öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=