am Puls Biologie 5, Schulbuch

87 Ernährung Vom Magen in den Darm Der Zwölffingerdarm ist der erste Abschnitt des Dünndarms . Hier münden zwei Gänge wichtiger Verdauungsdrüsen. Aus der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gelangt ein Verdauungssaft zum Stärkeabbau in den Darm, eben der Bauchspeichel. Wie beim Spei­ chel aus dem Mund enthält dieser Amylasen, al­ so Enzyme, die Stärke in Maltose 1 spalten. Dane­ ben sind fettspaltende Enzyme (Lipasen) und Proteasen enthalten. Dazu liefert der Bauchspei­ chel auch Hydrogencarbonat (HCO 3 – ), das die Ma­ gensäure neutralisiert. Außerdem mündet der Gallengang in den Zwölf­ fingerdarm. Er liefert Gallenflüssigkeit (oder ein­ fach Galle), die in der Leber produziert und in der Gallenblase gesammelt wird. Die Galle dient der Emulgierung von Fetten: Lipidtröpfchen wer­ den durch bestimmte Gallensalze zu kleinen, wasserlöslichen Tröpfchen. Neben dieser Funkti­ on stellt die Leber diverse Bluteiweiße her, sie baut Gifte und Hormone ab und speichert Nähr­ stoffe (vor allem Glykogen, siehe S. 68, Abb. 3). Der Zwölffingerdarm führt in den Leerdarm (der Name stammt vom Umstand, dass dieser Ab­ schnitt bei toten Menschen leer ist) und weiter in den Krummdarm. In diesen beiden hinteren Dünndarmabschnitten erfolgen die restliche Verdauung sowie die Resorption ( k Abb. 25). Die Dünndarmschleimhaut produziert ua. Maltase, ein Enzym, das den Zweifachzucker Maltose in den Einfachzucker Glukose spaltet. Im Dünndarm ist also die Verdauung abgeschlos­ sen, alle Nährstoffe sind auf ihre molekularen Bestandteile zerlegt. Diese niedermolekularen Stoffe (zB Einfachzucker, Aminosäuren, Glycerol und Fettsäuren) werden hier resorbiert. Über die Verdauungssäfte gelangen jeden Tag etwa siebenLiter Wasser in den Darm. Dieses wird zum Teil im Dünndarm, zum Teil im Dick­ darm resorbiert. Der Dünndarm mündet in den Dickdarm ( k Abb. 25), dessen erster Abschnitt wegen seines blinden Endes („Sackgasse“) Blinddarm genannt wird. Der Rest des Nahrungsbreis wird durch den zuerst aufsteigenden, dann querliegenden und zuletzt absteigenden Dickdarm transportiert. Im Dickdarm wird der Speisebrei eingedickt, um Wasser zu sparen. Bei Störungen der Dickdarm­ funktion kommt es zu Durchfall, schwere Durch­ fallerkrankungen wie Cholera können durch Wasserverlust zum Tod führen. Im Dünndarm werden Nährstoffe resorbiert, im Dick- darm wird Wasser resorbiert Epithelzellen der Dünndarmschleimhaut Blutkapillare ER Golgi-Apparat Zusammenbau zu Lipiden Lipide mit Proteinhülle Lipoproteine Lymphkapillare kurze Polypeptide Aminosäuren Lipidtröpfchen Gallensalze emulgiert Mikrovilli freie Fettsäuren und Glycerol Proteasen kurze Kohlenhydrate Einfachzucker Amylase Amylase Lipase Maltase Proteasen Mensch Mund Magen Proteine Kohlenhydrate Lipide Dünndarm Abb. 26: Die Zerlegung der Nährstoffmoleküle in ihre Bausteine erfolgt schrittweise. Proteine, Kohlenhydrate und Fette (Lipide) werden durch Enzyme zerlegt, zuerst in kurze Ketten aus einigen Dutzend Molekülen, schließlich zu einzelnen Aminosäuren und Einfachzuckern. Diese werden direkt ins Blut aufgenommen. Lipide werden mit Proteinen zu wasserlöslichen Lipoproteinen verpackt, die zunächst in die Lymphe gelangen. Glossar 1 Maltose oder Malzzucker: Ein Zweifach- zucker (vgl. S. 67), der aus zwei Molekülen Glukose aufgebaut ist. Aufgabe E 1 Ballaststoffe : Kot besteht großteils aus abgestorbenen Darmschleimhautzellen, Bakterien, Wasser und unverdaulichen Nah- rungsresten (Ballaststoffen). Gerade diese Ballaststoffe sind für die Funktion des Darms wichtig. Bestimmte Nahrungsmittel, zB Fast- food, enthalten wenig Ballaststoffe. Überlege, welche Folgen ballaststoffarme Ernährung haben kann. Überprüfe deine Theorie durch Recherche. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=