am Puls Biologie 5, Schulbuch

86 Verdauung beim Menschen: Vom Mund zum Magen Der Verdauungstrakt der Säugetiere, und damit auch der des Menschen, ist in der Regel kompli­ zierter als der der Fische. Der grundsätzliche Auf­ bau ist allerdings gleich. In der Mundhöhle beginnt bereits die Verdau­ ung: Die Nahrung wird hier mechanisch (durch Kauen) und chemisch (durch den Speichel) zerkleinert. Der Speichel enthält Amylase, ein Enzym, das das langkettige Kohlenhydrat Stärke spaltet (siehe S. 45). Durch die Speiseröhre, ein muskulöses Rohr, ge­ langt der Speisebrei in den Magen. Die Bewe­ gung erfolgt nicht passiv durch die Schwerkraft, sondern durch peristaltische 1 Bewegungen. Der Magen ist ein muskulärer Sack, in dem der Nahrungsbrei durchgeknetet und mit Magensaft versetzt wird. Der Magensaft enthält zum einen Salzsäure, um Keime abzutöten, die über die Nahrung oder die Atemluft in den Körper gelan­ gen. Des Weiteren produziert die Magenschleim­ haut Pepsin, eine Protease, also ein Enzym zur Proteinspaltung. Die Form und die Lage des Magens sind nicht konstant, sondern variieren je nach Füllung. Die Bewegung des Magens ist spürbar und hörbar („Magenknurren“). Am Ende des Magens regelt der Pylorus (Pfört­ ner) den portionsweisen Übertritt des Nahrungs­ breis in den Zwölffingerdarm. Die Zerkleinerung der Nahrung beginnt in der Mundhöhlt und wird in Spei- seröhre und Magen fortgesetzt Abb. 25: Das Verdauungssystem des Menschen. Über Mund und Speiseröhre gelangt die Nahrung in den Magen, dann weiter in den Dünndarm und den Dickdarm. Die unverdaulichen Reste werden im Mastdarm gesammelt und dann ausgeschieden. Leber und Bauchspeicheldrüse sind die wichtigsten Verdauungsdrüsen. Speiseröhre Blinddarm Wurmfortsatz After Mastdarm Dickdarm Dünndarm Magen a b d e f g h c Im Mund wirkt der Speichel desinfizierend. Er enthält das Enzym Amylase, das Stärke spaltet. Im Magen spaltet ein Enzym Eiweißstoffe. Die Magensäure hilft beim Verdauen und tötet Erreger ab. Die Bauchspeicheldrüse produziert ein Gemisch von Enzymen zur Spaltung aller Nährstoffe. Der in der Leber produzierteGallensaft hilft, Fett zu verdauen. Der Gallensaft sammelt sich zunächst in der Gallenblase. Gallensaft und Bauchspeichel mischen sich im ersten Dünndarmabschnitt, dem Zwölffingerdarm, zu einem Verdauungs- saft, der die Nährstoffe endgültig zerlegt. Die Bausteine der Nährstoffe durchqueren die Schleimhaut des Dünndarms und gelan- gen ins Blut. Im Dickdarm wird dem Kot das meiste Wasser entzogen, er wird „eingedickt“ Glossar 1 Peristaltik: vom Griechischen peri (herum) und stellein (in Gang bringen): Eine rhythmi- sche Bewegung, bei der sich ein muskulöser Schlauch wellenförmig zusammenzieht. Dadurch wird ein Bissen durch den Schlauch gequetscht. Normalerweise erfolgt der Trans- port der Nahrung in der Speiseröhre zum Ma- gen, beim Erbrechen aber in die Gegenrich- tung zurück in den Rachen (Antiperistaltik). Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=