am Puls Biologie 5, Schulbuch

81 Ernährung 3.5 Ernährung im Tierreich Die Ernährung im Überblick Aufgabe E 1 Ernährung des Menschen: Verfolge den Ablauf der Ernährung anhand Abbildung 18. Überlege, welche der abgebildeten Schrit- te von der Nahrungsaufnahme zur Verdauung nur auf Wiederkäuer wie die Giraffe zutreffen. Vermute, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede es zum Verdauungssystem des Menschen geben könnte. Basiskonzept Kompartimentierung: Die einzelnen Teilbereiche des Verdauungssystems haben unterschiedliche Aufgaben. Durch die- se Kompartimentierung des Darmtraktes kann die Nahrung in mehreren Teilschritten verarbeitet werden, was viel effektiver ist, als wenn alle Verdauungsprozesse zugleich statt- finden würden. Du hast zuvor viel darüber erfahren, woraus die Nahrung besteht und welche Bedeutung die ein­ zelnen Nährstoffe für unseren Körper haben. Im Folgenden wird erklärt, wie Tiere zu diesen Nähr­ stoffen kommen. Zuerst muss die Nahrung in den Körper aufge- nommen werden. Das klingt banal – wenn du Hunger hast, nimmst du dir einfach etwas zu es­ sen, zB aus dem Kühlschrank. In der freien Natur ist das freilich nicht so einfach. Tiere haben ver­ schiedene Strategien entwickelt, wie sie an ihre Nahrung kommen. Der zweite Schritt ist die Verdauung . Darunter versteht man die Zerlegung der aufgenomme­ nen Nahrung in Nährstoffe. Auch dieser Prozess ist keineswegs einfach. Abbildung 18 zeigt den Ablauf beispielhaft bei einer Giraffe. Drittens müssen die aufbereiteten Nährstoffe ins Blut gelangen, damit sie zu den Zellen transpor­ tiert werden können. Dieser Vorgang heißt Re­ sorption . Schließlich werden die unverdaulichen Reste aus dem Körper als Kot (Exkrement) entfernt. Diese Form der Ausscheidung, die Exkrementation , hat nichts mit der Ausscheidung der Abfallstoffe, der Exkretion, zu tun (siehe S. 100). Die Ernährung beginnt mit Nah- rungsaufnahme und endet mit der Exkrementation der unverdaulichen Reste Kompartimentierung Abb.18: Von der Nahrungsaufnahme zur Verdauung. Das Verdauungssystem ist in verschiedene Kompartimente unterteilt, so dass die Nahrung schrittweise verarbeitet wird. Die hier abgebildete Giraffe hat, wie alle Wiederkäu- er, eine Besonderheit unter den Säugetieren: nämlich vier Mägen. Amylase Trypsin Nuklease Lipase Pepsin Enzym Abbau von bestimmten langkettigen Kohlenhydraten Proteinen Nukleinsäuren Lipiden Proteinen Pansen Netzmagen saures Milieu basisches Milieu basisches Milieu Auge und Nase sind für die Nahrungssuche wichtig. Die Zunge kann als Greiforganwirken. Das Gebiss ist an die Nahrungsquelle angepasst. Große Backenzähne zermahlen die Blätter. Speicheldrüsen sorgen für Gleit- fähigkeit. Die Peristaltik (wellenförmiges Zusammenziehen) der Speiseröhre erlaubt Essen und Trinken in jeder Körperhaltung Pansen und Netzmagen sind Gärkammern; hier bauen Mikro- organismen Cellulose ab. Der Blättermagen entzieht Wasser. Der Labmagen gleicht dem menschlichen Magen. Salzsäure hilft hier bei der Verdauung und tötet Bakterien. Gallensalze aus der Leber helfen beim Abbau von Fetten. Im Dünndarm werden mit einer Vielfalt von Enzymen die Nährstoffe chemisch abgebaut und die Bausteine resorbiert. Im Dickdarm werden Wasser und Salze entzogen. Den After kontrolliert ein Schließmuskel. Der Blinddarm dient der Giraffe als weitere Gärkammer. Ausgeschieden wird ein relativ trockener Kot, sodass Wasser gespart wird. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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