am Puls Biologie 5, Schulbuch
80 Essstörungen sind ernste Erkrankungen Glossar 1 Osteoporose : Eine Krankheit, die auch Kno- chenschwund genannt wird. Dabei nimmt die Knochendichte ab, und Knochenbrüche pas- sieren viel leichter. Aufgaben W 1 Liste auf, welche Faktoren einen Ein- fluss auf das Körpergewicht einer Person ha- ben außer der Ernährung. W 2 Erkläre, warum gerade in der Puber- tät eine strenge Diät schädliche Auswirkun- gen haben kann. S 3 Warum, denkst du, erkranken haupt- sächlich Mädchen an Essstörungen? Diskutie- re mit deinen Mitschülern und Mitschülerin- nen, wie Politiker und Politikerinnen dem entgegenwirken könnten. Wegen des weitverbreiteten Schlankheitsideals in unserer Gesellschaft sind junge Menschen, ins besondere Mädchen, einem großen Druck aus gesetzt. Die Ansprüche, dass der eigene Körper einem Ideal genügen muss, sind oft sehr hoch. Viele junge Menschen denken, sie müssten stren ge Diäten halten, um sich auf ihr Idealgewicht herunter zu hungern. Dass man dabei Raubbau am eigenen Körper betreibt, ist vielen jungen Menschen nicht klar. Geht die Fastenkur immer weiter, und werden die Ansprüche ans eigene Gewicht immer extremer, besteht die Gefahr, dass sich eine ernstzunehmende Essstörung ent wickelt. Eine Essstörung ist eine Form der Fehlernährung, die, wenn sie nicht behandelt wird und längere Zeit besteht, bleibende gesundheitliche Schäden verursachen kann. Junge Frauen zwischen 15 und 25 Jahren sind hauptsächlich betroffen. Die be kanntesten Essstörungen sind die Magersucht und die Ess-Brech-Sucht . Bei einer Essstörung sollten sich Betroffene unbedingt einer Vertrau ensperson wie einem befreundeten Erwachse nen, oder einem Lehrer oder einer Lehrerin, an vertrauen. Ärztinnen und Ärzte können helfen, mit einer Essstörung zurecht zu kommen. Es gibt in Österreich außerdem Selbsthilfegruppen für die Betroffenen. Bei einer Essstörung ist Hilfe nötig: Psy- chotherapeuten und Selbsthilfegruppen können den Betrof- fenen helfen Ess-Brech-Sucht oder Bulimie Die Bulimie ist eine Essstörung, bei der Fasten- kuren mit Essanfällen abwechseln. Die Betrof fenen sind fast immer auf Diät, haben dazwi schen aber Essattacken bei denen sie große Mengen Nahrung verschlingen. Um die Ge wichtszunahme zu vermeiden, erbrechen sie die se dann wieder. Das Erbrechen wird dabei selbst herbeigeführt, indem sich die Person den Finger in den Hals steckt. Das häufige Erbrechen führt zu einem Mangel an wichtigen Salzen. Besonders Kaliummangel kann auftreten. Das ständige Erbrechen verur sacht außerdem Zahnschäden und Reizungen an Speiseröhre und im Magen. Das ständige Erbrechen kann Folgeschäden ver- ursachen Magersucht oder Anorexie An Magersucht Erkrankte sind auch bei dramati- schem Gewichtsverlust mit dem Erfolg ihrer strengen Diät nicht zufrieden und hungern im- mer weiter . Sie vermeiden energiereiche Nah rung und essen fast gar nichts mehr. Trotz starker Gewichtsabnahme fühlen sich die Betroffenen immer noch zu dick und haben panische Angst vor dem Zunehmen. Magersucht kann durch Angst vor dem Überge wicht entstehen, aber auch Unsicherheit und Angst vor dem Erwachsenwerden oder andere Auslöser können eine Rolle spielen. Durch die Mangelernährung bei Magersucht entstehen körperliche Schäden . Die Betroffenen neigen zur Untertemperatur, weil ihr Fettgewebe komplett reduziert ist. Sie haben niedrigen Blutdruck, und bei Frauen bleibt die Monatsblutung aus. Außer dem haben Betroffene ein erhöhtes Knochen bruchrisiko und können später zu Osteoporose 1 neigen. Abb.17: Das französische Model Isabelle Caro setzte sich in einer Plakatkampagne für den Kampf gegen Anorexie ein. Sie war selbst an Magersucht erkrankt und starb 2010 an den Folgen der Krankheit. Magersüchtige fühlen sich trotz des enormen Gewichts- verlusts immer noch zu dick Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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