am Puls Biologie 5, Schulbuch

70 Das Fettgewebe erfüllt weitere wichtige Aufgaben Unser Fettgewebe ist in erster Linie ein effizien- ter Energiespeicher. Zusätzlich wirkt das Fettge­ webe beim Menschen aber als Polsterung der inneren Organe. Auch in der Thermoregulation spielt das Fett­ ge-webe eine wichtige Rolle. Als Warmblüter 1 ist es für uns Menschen wichtig, dass wir unsere Körpertemperatur aufrechterhalten können. Das Unterhautfettgewebe bildet eine Isolations- schicht und schützt uns so vor dem Auskühlen. Bei anderen warmblütigen Tieren, die aufgrund ihrer Lebensweise noch mehr von Abkühlung bedroht sind, wie zB Wale, Robben und andere Meeressäuger, ist das Unterhautfettgewebe da­ her sehr dick. Menschliche Neugeborene besitzen eine zusätz­ liche Wärmequelle. Sie verlieren mehr Wärme als Erwachsene über ihre Haut, da sie im Verhältnis zu ihrem Volumen eine große Körperoberfläche haben (siehe dazu Tierphysiologie). Sie haben ein braunes Fettgewebe am Hals und an der Brust. In den Mitochondrien des braunen Fett­ gewebes werden Fette abgebaut und dadurch wird unmittelbar Wärme produziert. Das menschliche Fettgewebe hat eine Isolationsfunktion Abb. 5: Braunes Fettgewebe. Das braune Fettgewebe bei Neugeborenen ist hauptsächlich am Hals und auf der Brust angesiedelt. Dieses Wärmebild (von einer Infrarotkamera) zeigt die Körperstellen eines Baybs mit höheren Temperaturen (rote und weiße Flächen), die durch das braune Fettgewebe entstehen. Glossar 1 Warmblüter : Tiere, die ihre Körpertempera- tur von innen her regulieren, die sich also sel- ber Körperwärme erzeugen. Dazu gehören außer dem Menschen alle anderen Säuge- tiere und die Vögel. Aufgabe W/S 1 Bei Menschen mit der Krankheit Phenylketonurie funktioniert der Stoffwechsel der Aminosäure Phenylalanin im Körper nicht so wie er soll. Ihnen fehlt ein Enzym, das Phenylalanin in die Aminosäure Tyrosin um- wandelt. Dadurch kommt es zu einer Anhäu- fung von Abbauprodukten des Phenylalanins im Körper, die bis zur Vergiftung führen kann. Recherchiere und erkläre, wie es zu dieser Krankheit kommt. Betroffene Personen müs- sen eine strenge Diät halten. Erläutere welche Lebensmittel diese Menschen unbedingt ver- meiden müssen. Proteine in der Nahrung Proteine sind jene Bestandteile der Nahrung, die man auch als Eiweiß bezeichnet. Proteine bestehen, wie du bereits weißt, aus vielen einzel­ nen Aminosäuremolekülen, von denen es 20 ver­ schiedene Typen gibt. Sie bilden durch Peptidbin­ dungen lange Ketten ( k Zellstoffwechsel, S. 43). Neben Wasser sind Proteine die mengenmäßig häufigsten Moleküle im menschlichen Körper. Eine Aufnahme von Proteinen mit der Nahrung ist unbedingt nötig, damit der Körper wachsen kann. Proteine stellen nämlich einen wichtigen Baustoff dar und kommen in allen Zellen vor. Sie bauen insbesondere das Muskelgewebe auf. Da­ her spielt eine ausreichende Aufnahme mit der Nahrung besonders bei sportlicher Betätigung eine besondere Rolle: Besitzt ein Mensch eine hohe Muskelmasse, die erhalten werden muss, ist der Proteinbedarf erhöht. Die aufgenommenen Proteine werden im Körper mithilfe von Enzymen in ihre einzelnen Amino­ säuren aufgespalten. In den Körperzellen ent­ stehen aus diesen Bausteinen körpereigene Pro­ teine. Von den 20 Typen von Aminosäuren, die in Protei­ nen vorkommen, gelten für den Menschen acht als sogenannte essenzielle Aminosäuren . Der menschliche Körper kann diese speziellen Ami­ nosäuren nicht selber herstellen. Sie müssen unbedingt mit der Nahrung zugeführt werden. Andere Aminosäuren können im Stoffwechsel ineinander umgewandelt werden. Nahrungsmittel, die besonders viel Eiweiß ent­ halten, sind oft tierischer Herkunft, wie Eier, Milch und Fleisch. Daneben gibt es aber diverse pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte und Getreide. Acht der 20 Amino- säuren, die in Protei- nen vorkommen, sind essenziell. Sie müssen mit der Nahrung zugeführt werden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=