am Puls Biologie 5, Schulbuch
20 Pilze sind Eukaryoten mit Zellwänden aus Chitin Pilze sind eukaryotische Lebewesen des Organis- menreichs Fungi. Sie ernähren sich wie Tiere he- terotroph. Im Gegensatz zu den Tieren besitzen die Zellen der Pilze aber eine Zellwand. Sie ent- hält Chitin 1 . Pilze können sich außerdem nicht fortbewegen – nur mithilfe ihrer Sporen 2 können sie sich ver- breiten. Unter den Pilzen gibt es sowohl einzellige als auch vielzellige Formen. Zu den einzelligen Pilzen gehören die Hefen, die in der Biotechno- logie (industrielle Nutzung von biologischen Organismen) eine wichtige Rolle spielen (siehe Kapitel 6.2). Mehrzellige Pilze hingegen besie- deln eine Unterlage, wie zB altes Holz oder den Boden und durchziehen sie mit Pilzfäden, den Hyphen ( k Abb. 11). Bekannt sind dir wahrscheinlich die essbaren Fruchtkörper der Ständerpilze, wie der gefleckte Schirm des Parasols oder der weiße Schirm des Wiesen-Champignons. Man nennt die Fruchtkör- per auch Sporenträger der Pilze, da von ihnen die Sporen gebildet werden. Viele Pilze leben im Boden und sind in Ökosys- temen dafür verantwortlich, dass biologisches Material abgebaut wird. Gewisse Pilze gehen mit Pflanzen eine Symbiose ein. Man schätzt, dass die so genannte Mykorrhi- za (Pilzwurzel), bei der Pilze in die Wurzeln der Pflanzen einwachsen, bei 90% aller Pflanzenar- ten vorkommt. Die Mykorrhiza bringt bringt so- wohl dem Pilz als auch der Pflanze Vorteile. Der Pilz wird von der Pflanze miternährt und die Pflanze kann mithilfe des Pilzes Nährsalze aus dem Boden besser aufnehmen (siehe S. 126). Andere Pilze können Krankheiten verursachen oder befallen Tiere als Parasiten. Ein spektakulä- res Beispiel ist der Pilz Ophiocordyceps unilatera lis. Er befällt Ameisen im tropischen Regenwald. Dabei infiziert der Pilz das Tier, und schließlich wächst der Fruchtkörper des Pilzes aus dem Kopf der Ameise ( k Abb. 12). Die Ameise stirbt dabei. Dagegen scheint der Nagelpilz beim Menschen (eine Infektion der Finger- und Zehnägel durch Pilze), der gut behandelbar ist, richtig harmlos! Mehrzellige Pilze durchziehen mit ihren Hyphen den Boden Abb.11: Mit ihren Hyphen durchziehen mehrzellige Pilze das Substrat. Abb.12: Einer befallenen Ameise wachsen Frucht körper eines parasitären Pilzes aus dem Körper. Pflanzen sind autotrophe Organismen Glossar 1 Chitin: Ein organischer Stoff, der außer in der Zellwand der Pilze zB auch im Außen skelett der Insekten und der Krebstiere vorkommt. 2 Sporen: Sporen nennt man die Verbreitungs- körper der Pilze. Sie werden von den Frucht- körpern gebildet. 3 Chloroplasten : Organellen der Pflanzenzelle, in denen die Fotosynthese abläuft, siehe Kapitel 1.5. Aufgabe W 1 Aktuelle Forschungsergebnisse zei- gen, dass der Pilz Ophiocordyceps unilateralis das Verhalten der Ameise manipuliert, bevor er sie tötet. Die Forscher und Forscherinnen sprechen davon, dass der Pilz Ameisen zu „Zombies“ macht. Recherchiere wie der Pilz dies zustande bringt und erläutere, wie sich die befallenen Ameisen verhalten. Pflanzen sind eukaryotische Organismen, die zum Organismenreich Plantae gehören. Meist sind sie vielzellig, wobei es auch einzellige Formen (manche Algen) gibt. Im Gegensatz zu den Tieren nutzen sie zur Energieversorgung Sonnenlicht mittels Fotosynthese. Zur Foto- synthese wirst du in Kapitel 2.4 noch mehr erfahren. Die Zellen der Pflanzen besitzen dazu Chloroplas- ten 3 – deshalb sind Pflanzen grün. Mehr zum Aufbau der pflanzlichen Zelle erfährst du im Abschnitt 1.5. Außerdem widmet sich das ge- samte Kapitel 5 der Botanik, der Wissenschaft vom Organismenreich der Pflanzen. Pflanzen sind Eukaryoten, die Fotosynthese be- treiben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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