am Puls Biologie 5, Schulbuch

143 Botanik Höhenstufen in den Kalkalpen Kalkböden sind oft wärmer und trockener als Silikatböden, da hier das Untergrundgestein poröser ist und somit das Niederschlagswasser rascher versickert. Weil das Gestein sehr bröckelig ist, findet man in den Kalkalpen (Beispiel: Dachstein) häufig Schutthalden . Die sind nicht nur für Wanderer gefährlich. Pflanzen können dort kaum wachsen, da die Steine leicht in Bewegung geraten. Harte Abbruchkanten erschweren ebenfalls den Be- wuchs. Daher erreichen manche Pflanzen nicht die Höhenlagen, die sie aufgrund des Klimas aushielten. Eine Baumart dürfte dir dort besonders in der niederen montanen Stufe mit ihrem satten Grün und ihrer silbrig-glatten Borke auffallen: die Rotbuche . Auch Fichte und Lärche sind hier zu finden. Etwas höher, in der alpinen Stufe, findest du dann die Berg-Kiefer (Latsche) , die meist als Krummholz den widrigen Gegebenheiten zu trotzen sucht. Die Silber-Distel mit ihrem auffälligen Blüten- stand ( k Abb. 47) schafft es auf eher nährsalz­ armen Böden bis in die alpine Stufe – wenn sie nicht von Gebüsch überwuchert wird. Diese Pflanze wächst allerdings nicht ausschließlich auf Kalkböden, sondern ist auch anderswo zu finden. Der Almrausch der Kalkalpen ist aber tatsächlich eine andere Art als der auf Silikatböden: Es ist die bewimperte Alpenrose ( k Abb. 48). …, die bewimperte Alpenrose auf Kalk Abb. 47: Silber-Distel. Variabilität, Verwandt- schaft, Geschichte und Evolution Abb. 48: Bewimperte Alpenrose (Almrausch). Glossar 1 alpine Rasen, Zwergstrauchheiden: keine geschlossene Vegetation und keine Bäume mehr; in alpinen Rasen herrschen Süß- und Sauergräser vor; Zwergstrauchheiden dage­ gen werden von Heidekraut-Gewächsen do­ miniert. Basiskonzept Variabilität, Verwandtschaft, Geschich- te und Evolution: Da sich Umweltfak­ toren wie Temperatur und UV-Strahlung mit zunehmender Höhe ändern, müssen sich Pflanzen unterschiedlicher Höhenstufen entsprechend anpassen. Die niedrige Wuchs­ form der Bergkiefer ist auch eine Klimaan­ passung – so ist sie widerstandsfähig gegen Schneedruck. Aufgaben W 1 Recherchiere, wie sich die einzelnen Höhenstufen in Abbildung 44 unterscheiden hinsichtlich a) Temperatur und b) Wachstums­ zeit. W 2 Die Forstwirtschaft wird sich darauf einstellen müssen, dass sich durch den Klima­ wandel die einzelnen Höhenstufen weiter Richtung Gipfel verlagern. Erkundigt euch bei Forstämtern oder im Internet, was das für die Zirbe bedeuten könnte. Diese Kiefernart ist die frosthärteste Baumart in den Alpen und kann selbst Temperaturen von bis zu –40 °C ohne größere Schäden aushalten. W 3 Die Höhenstufen in Abbildung 44 sind sehr vereinfacht dargestellt. Betrachte das Bild unten ( k Abb. 49). Du wirst feststellen, dass sich Nord- und Südhänge stark unterscheiden. Notiere mögliche Gründe dafür und diskutiere deine Ideen in der Klasse. alpin subalpin montan kollin alpine Rasen Zwergstrauchheiden 1 Krumholz Fichtenwald Fichten-Tannen-Buchenwald Eichen-Hainbuchenwald 2500 2000 1500 1000 500 Seehöhe in m N S Abb. 49: Höhenstufenschema in den Nördlichen Randalpen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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