am Puls Biologie 5, Schulbuch

106 4.5 Das Atmungssystem des Menschen Das Atmen – ein Zusammenspiel von Muskulatur und Lunge Unsere Lunge sitzt in einem luftdicht verschlos- senen Raum, der Brusthöhle. Diese wird seitlich und oben vom Brustfell begrenzt, unten wird es vom Zwerchfell, einer Muskelplatte, von der Bauchhöhle abgegrenzt. Diese hermetische Ab- dichtung ist für die Funktion der Atmung wich- tig: Durch Anspannen des Zwerchfells vergrö- ßerst du den Brustraum, die Lunge folgt dieser Ausdehnung und Luft strömt ein. Diesen Vorgang bezeichnet man als Bauchatmung . Ebenso kannst du deine Zwischenrippenmusku- latur anspannen, und so den Brustkorb heben. Auch hier vergrößert sich die Lunge und Luft strömt ein, man spricht von Brustatmung . Bauchatmung ist die normale, ruhige Atmung, während Brustatmung bei verstärktem O 2 -Bedarf eingesetzt wird. Bei beiden Mechanismen gibt es keinen Gegenspieler, der Luftausstoß erfolgt durch die Kontraktion von Bau- bzw. Brustraum aufgrund der Elastizität. Bauchatmung erfolgt durch Kontraktion des Zwerchfells – Brustatmung erfolgt durch Kontraktion der Zwischenrippen- muskulatur Brustkorb mit Lunge Brustkorb mit Brustfell und Zwerchfell Brustkorb mit Zwischenrippen- muskulatur Lunge Brustfell Zwerchfell Zwischenrippen- muskulatur Abb.14: Atemmechanismen. Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur ermöglichen die Atmung. Die Versorgung mit Sauerstoff ist unser größtes Bedürfnis. Wir können vielleicht drei Wochen oh- ne Nahrung auskommen, etwa drei Tage ohne zu trinken, aber nur drei Minuten ohne zu atmen. Der Bedarf von O 2 in unseren Zellen (die innere Atmung, siehe S. 60 ff.) ist dermaßen groß, dass wir ständig für Nachschub sorgen müssen. Durch ständige Atembewegungen (Ventilation) gelangt frische Luft in unsere Lungen, wo O 2 ins Blut übertritt, während CO 2 aus dem Blut in die Luft wechselt, die wir sofort wieder ausatmen. Im Detail betrachtet ( k Abb. 13) durchströmt die Luft zunächst Mund- oder Nasenhöhle, wo sie gereinigt, gewärmt und angefeuchtet wird, ehe sie über Rachen, Kehlkopf und Luftröhre (Trachea) in die Lunge strömt. Die Luftröhre ver- zweigt sich in zwei Bronchien und weiter in zahlreiche feine Bronchiolen, die in winzigen „Luftballons“ enden, den Lungenbläschen oder Alveolen . Diese Bläschen mit einem Durchmesser von ca. 0,1mm sind ausgesprochen dünnhäutig, damit die Gasmoleküle möglichst leicht hindurch diffundieren können. Entsprechend empfindlich ist das System für Feinstaub oder Rauch. In den Alveolen (Lungenbläschen) erfolgt der Gasaus- tausch zwischen Luft und Blut Lungenbläschen Nasenhöhle ausgeatmete Luft eingeatmete Luft Nase Schleimhaut rechte Bronchien Luftröhre Rachen linker Lungenflügel rechter Lungen- flügel Bronchiole Luft Bronchiole Lungenbläschen sauerstoff- reiches Blut kohlenstoffdioxid- reiches Blut Blutkapillare Luft Abb.13: Das Atmungssystem des Menschen. Über Mund- und Nasenhöhle gelangt Luft zur Luftröhre und schließlich in die Lungen, wo der Gasaustausch stattfindet. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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