Big Bang 3, Schulbuch

98 26 Natürliche elektrische Erscheinungen Manchmal ist der Herzmuskel ge- sund, aber die bei- den natürlichen Herzschrittmacher ( B 26.14 ) funktio­ nieren nicht richtig . Das Herz schlägt dann zu langsam. Für diese Fälle hat man künstliche Herzschrittmacher entwickelt ( B 26.18 ). Diese haben, je nach Typ, ein bis drei Elektro- den. Der Herzschrittmacher wird unter dem Schlüssel- bein in den Körper eingesetzt. Seine Elektroden werden durch die Hohlvene bis in das Herz geführt ( B 26.19 ). Für jeden Herzschlag liefern sie einige tau- sendstel Sekunden lang eine Spannung von rund 3V, die den Herzmuskel zum kontrollierten Zusammen­ ziehen bringt ( A9 ). Seit einiger Zeit werden winzige Herzschrittmacher getestet ( B 26.20 ), die ohne Elek­ troden auskommen. Die Reizweiterleitung im Körper funktioniert mit natürlicher Elektrizität . Diese kann man messen, etwa bei EKG oder EEG . Man kann sie aber auch beeinflus- sen, etwa mit Defibrillator oder Herzschrittmacher . Herzschrittmacher mit Elektrode B 26.18 Ein implantierter Herzschrittmacher: Die ins Herz reichenden Elektroden sind gut zu sehen. B 26.19 Wie sich die Herzschrittmacher entwickelt haben: Angegeben sind Gramm (g) und Kubikzentimeter (cc). B 26.20 26.3 Schlecht rasierte Haie Elektrizität bei Tieren Einige Tiere verfügen über spezielle elektrische Fähigkeiten . Einerseits sind etwa Haie und Rochen in der Lage, kleinste Spannungsunterschiede zu spüren, andererseits können Zitterrochen und Zitteraale hohe Spannungen und Stromstärken erzeugen. A12 Viele Wassertiere wie etwa Haie ( B 26.21 ) oder Rochen können unter dem Meeressand verborge- ne Futtertiere ausmachen, ohne diese zu sehen oder zu riechen. Wie machen sie das? A13 Zitterrochen ( B 26.22 ) und Zitteraalen ( B 26.25 ) solltest du lieber nicht zu nahe kom- men. Diese können einige hundert Volt erzeugen, um damit ihre Beutefische zu betäuben . Wie schaffen sie das? Bereits um das Jahr 1680 herum beschrieb der italieni- sche Mediziner Stefano Lorenzini die vielen winzigen Poren am Kopf von Haien und Rochen, die beinahe so aussehen, als wären die Fische schlecht rasiert ( B 26.23 ). Er fand unter jeder Pore eine kleine durch- sichtige Röhre , die eine Art Gel enthielt. Manche die- ser Röhrchen waren dünn und zart, andere fast so dick wie Spaghetti und etliche Zentimeter lang. Wozu diese Dinger, die man heute Lorenzinische Ampullen nennt, gut sind, erkannte man aber erst ab etwa 1950: Sie können extrem kleine Spannungen messen. Über welchen 6. Sinn verfügen Haie? B 26.21 Achtung: Eine Berührung wirkt wie ein Faustschlag! B 26.22 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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