Big Bang 3, Schulbuch

51 21.2 Wolken und Niederschläge Wolken bestehen also aus winzigen Tröpfchen. Durch die Luft fliegende Tropfen sind immer kugelrund ( B 21.16 ) und nicht, wie viele Menschen glauben, „tropfenförmig“ ( A10 ). Lei- der ist die falsche Darstel- lung sehr verbreitet und nicht auszurotten. Aber warum fallen Wolken nicht vom Himmel , wenn sie doch aus Tropfen beste- hen? Das liegt daran, dass diese Tröpfchen bloß rund 1/100mm groß sind ( B 21.15 ), und daher ähnlich wie Staub in der Luft schweben ( 1 Info: Wolkenfarben ). Wolkenfarben Wie kommt es zu den Wolkenfarben ( A8 )? Wolken be- stehen aus Milliarden von Wassertröpfchen, die das Sonnenlicht ähnlich wie kleine Spiegel reflektieren. Eine Wolke von oben betrachtet ( B 21.17 ) wirft das Sonnenlicht fast vollständig zurück und erscheint daher praktisch weiß . Die weiße Farbe des Schnees kommt ganz ähnlich zu Stande (siehe A11 , S. 40 ). Aber selbst Schönwetterwolken sind, genau betrach- tet, an der Seite und unten grau ( B 21.17 und B 21.13 oben). Wieso? Diese Wolkenteile werden nicht direkt beleuchtet, sondern das Sonnenlicht muss die Wolke durchdringen und wird dabei abgeschwächt . Regen­ wolken ( B 21.13 unten) erscheinen komplett grau, weil sie aus dicken fetten Wassertröpfchen bestehen, die besonders viel Licht schlucken. Vom Wolkentropfen zum Regentropfen ( A7 ) ist es nur mehr ein Katzensprung. Wenn die Temperatur weiter sinkt ( B 21.18 ), entstehen durch Kondensation immer mehr Wolkentropfen. Diese verschmelzen zu immer größeren Tropfen ( B 21.15 ), bis sie so schwer sind, dass sie als Regentropfen vom Himmel fallen. Am weißesten sehen Wolken von oben aus. Der Hochnebel im Hintergrund wirkt wie Zuckerwatte. B 21.17 Die Wolke in der Flasche Nimm eine große Plastikflasche und fülle einen Fin- gerbreit warmes Wasser ein. Zünde ein Streichholz an, blase es aus und wirf es noch rauchend in die Flasche ( B 21.14 a ). Schraube die Flasche gut zu und schüttle sie! Wenn du sie nun stark zusammendrückst ( b ), ein paar Sekunden wartest und dann wieder loslässt, wird das Innere milchig-trüb ( c ), weil der Wasserdampf kondensiert. Genau so entstehen auch Wolken und Nebel ( A7 ). Wie funktioniert das aber? In der Flasche herrscht wegen des warmen Wassers eine hohe Luftfeuchtigkeit . Durch das Drücken wird die Luft erwärmt, durch das plötzliche Loslassen rasch abgekühlt. Das führt zur Kondensation des Wasser- dampfes (siehe Kap. 20.3 , S. 42 ). Die Rußpartikel des Rauchs wirken als Kondensationskeime (siehe B 21.15 ), an denen sich der Dampf leichter verflüssigt. In der freien Natur sind genügend solcher Keime durch den Staub in der Luft vorhanden. Die Einstrahlung der Sonne führt dazu, dass ständig Wasser verdunstet ( B 21.11 ), und deshalb befindet sich in der Luft auch immer Wasserdampf . Wenn sie aus irgendeinem Grund abkühlt, kann sie weniger Dampf halten (siehe B 20.33 , S. 44 ), und dieser kondensiert zu winzigen Tröpfchen . Wie eine Wolke oder Nebel durch Kondensieren von Wasserdampf entstehen, kannst du in einem einfachen Versuch nachvollziehen ( 1 Info: Die Wolke in der Flasche ). B 21.14 Größenvergleich zwischen Wolkentropfen und Regentropfen: Letztere sind etwa 100-mal so groß. B 21.15 B 21.16 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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