Big Bang 3, Schulbuch

43 20.3 Verdampfen und Kondensieren Den Übergang von flüssig zu gasförmig nennt man Verdampfen . Die Teilchen bekommen dabei so viel Be- wegungsenergie, dass sie die elektrische Anziehung komplett überwinden und verduften. Die Temperatur, bei der das passiert, nennt man Siedetemperatur und sie liegt bei Wasser bei 100 °C . Das gilt aber nur bei normalem Luftdruck . Wenn der Luftdruck niedriger wird, siedet das Wasser bei niedrigerer Temperatur. Das kannst du aus dem Phasendiagramm herauslesen ( B 20.8 , S. 39 ) und mit der Spritze direkt ausprobieren ( A15 ). Wenn du am Kolben ziehst, wird der Druck im In- neren kleiner, und das Wasser beginnt zu kochen. Cool, oder?! Der Luftdruck sinkt mit der Seehöhe . Daher sinkt auch die Siedetemperatur ( Tab. 20.2 ). Am höchsten Berg der Welt, dem Mount Everest ( B 20.26 ), kocht Wasser schon bei 70 °C. Deshalb ist es in großer Höhe mühsam oder gar unmöglich, Speisen wie Erdäpfel durchzu- kochen – die Dinger bleiben einfach hart. Höhe und Beispiel relativer Druck Siedetemperatur 8848m, Mount Everest 0,33  70 °C 4810m, Mont Blanc 0,56  84 °C 3798m, Großglockner 0,65  87°C 0m, Meeresniveau 1 100 °C –5500m, Druckkochtopf 2 120 °C Siedetemperaturen von Wasser in Abhängigkeit von der Seehöhe und somit vom Luftdruck. Es geht aber auch in die Gegenrichtung. Wenn der Luftdruck höher wird, siedet das Wasser bei höherer Temperatur. Wenn du dich 5500m tief in die Erde bud- delst, ist dort der Luftdruck doppelt so hoch, und Was- ser kocht bei 120 °C ( Tab. 20.2 ). Genau so ist es auch im Druckkochtopf ( 1 Info: Kochtopf mit Turbo ). Beim 221fachen Druck kocht Wasser sogar erst bei 374 °C! Dann ist aber Endstation. Wird die Temperatur nämlich noch größer, verschwindet der Dichteunterschied zwi- schen Wasser und Dampf. Du kannst flüssig und gas- förmig dann nicht mehr unterscheiden ( B 20.27 ). Kochtopf mit Turbo Bei einem Druckkochtopf kann man den Deckel fest verschließen und den Wasserdampf einsperren. Dadurch steigt beim Sieden der Druck auf den doppel- ten Normalwert, und das Wasser kocht bei 120 °C ( B 20.28 ). Wird der Druck größer, öffnet sich ein Sicherheitsventil. Durch die hohe Temperatur verkürzt sich die Kochdauer auf etwa die Hälfte ( A16 ). Das spart nicht nur Zeit, sondern auch jede Menge Energie ! Den Übergang von flüssig zu gasförmig nennt man allgemein Verdampfen . Man unterscheidet aber zwischen Sieden und Verdunsten . Wasser siedet bei Normaldruck bei 100 °C. Verdunsten ist aber bei jeder Temperatur möglich , bei der der Stoff flüssig ist. Wasserlacken nach dem Regen verdunsten ( B 20.29 ), und eine nasse Tafel wird auf diese Weise trocken ( A13 ). Auch der Schweiß verdunstet und kühlt dabei deine Haut ab. Warum eine Flüssigkeit bei jeder Tem- peratur verdunsten kann, liegt an der unterschiedli- chen Geschwindigkeit der Wassermoleküle ( 1 Info: Der Sockenkühlschrank , S . 44 ). Am Mount Everest (8848m) kocht das Wasser bereits bei 70 °C. B 20.26 T 20.2 Links siehst du deutlich die Grenze zwischen flüssig und gasförmig. Über der kritischen Temperatur von 374 °C (siehe B 20.8 , S. 39 ) verschwindet sie aber! B 20.27 a) Viel Dampf und Wärme gehen verloren; b) mit Deckel schon besser; c) Druckkochtopf: ideal! B 20.28 Straßen trocknen duch Verdunstung B 20.29 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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