Big Bang 3, Schulbuch
12 16 Wärme ist eine Form der Energie Unter der Wärmekapazität versteht man die Menge an Wärmeenergie, die man zuführen muss, um 1 kg eines Stoffes um 1 °C zu erwärmen. Unterschiedliche Stoffe haben deutlich unterschiedliche Wärmekapa- zitäten ( B 16.29 ). Um 1 kg Wasser um 1 °C zu erwärmen, brauchst du zum Beispiel 4200 J, bei Luft nur 1000 J und bei Kohlenstoff gar nur 710 J. Wasser hat im Vergleich mit anderen Stoffen über- haupt eine sehr hohe Wärmekapazität. Bei gleicher Sonneneinstrahlung, also gleicher Energiezufuhr, bleibt das Meer daher erfrischend kühl, während zum Beispiel der Sandstrand brennheiß wird ( A17 ; B 16.30 ). Unterschiedliche Wärmekapazitäten sind auch für manche Unterschiede im Klima von Bedeu- tung ( 1 Info: See- und Landklima ). Das Feuerlaufen ( A18 ) ist sehr spektakulär, hat aber nichts mit Zauberei zu tun, sondern ist zu 100% physi- kalisch zu erklären. Die Wärmekapazität bestimmt nämlich auch, wie viel Wärme der Stoff bei Berührung abgibt . Kohlenstoff, der Hauptbestandteil von Kohle, hat eine sehr niedrige Wärmekapazität. Deshalb kön- nen die glühenden Kohlen die Füße nur langsam er- hitzen. Zusätzlich nimmt die Hornhaut der Füße die Wärme nur langsam auf. Beim heißen Apfel im Inne- ren eines Strudels ist es umgekehrt. Er besteht zum Großteil aus Wasser und kann daher bei Berührung durch die Zunge sehr viel Wärme abgeben – autsch! Beispiele für die Wärmekapazität einiger Stoffe B 16.29 4200 J aus der Sonnenstrahlung können 1 kg Wasser um 1 °C erwärmen, 1 kg Sand jedoch um 5 °C. B 16.30 See- und Landklima Das Meer hat eine viel größere Wärmekapazität als die Landmassen ( B 16.29 ). Deshalb ändert sich über das Jahr die Meerestemperatur gemächlich. Nebenbei spielt auch noch die Wärmeströmung ( Kap. 17.2, S. 17 ) des Meerwassers eine Rolle, die die Wärme in die Tiefe ableitet. Man spricht vom Seeklima . Im Landes- inneren fällt die „Pufferwirkung“ des Meerwassers weg, und die Temperaturschwankungen sind größer. Das nennt man Landklima . Durchlauferhitzermotorrad Ein Durchlauferhitzer muss pro Minute 10 kg Wasser von 15 auf 50 °C erwärmen, damit es schön heiß aus der Dusche kommt. Dazu sind 25.000W (25 kW) nötig. Das entspricht zufällig der Leistung eines Leichtmo torrads (siehe Tab. 16.2 ). Duschwasser in „Echtzeit“ elektrisch zu erwärmen ist unmöglich, weil die Haus- haltsleitungen auf maximal 4 kW ausgelegt sind. Deshalb deckt man solche Spitzenleistungen immer mit Gas ab. Die Wärmekapazität gibt an, wie viel Energie man benötigt, um ein Kilogramm eines Gegenstandes um 1 °C zu erwärmen. Mit Hilfe der unterschiedlichen Wärmekapazitäten kann man viele Effekte erklären. Vergleich zwischen Landklima (Wien) und Seeklima (Brest) B 16.31 B 16.32 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=