Big Bang 3, Schulbuch

109 28.1 Energieversorgung in Österreich Erdöl, Erdgas oder Kohle werden aber nicht nur zur Stromerzeugung verwendet, sondern allgemein als Brennstoffe ( B 28.2, S. 107 ), etwa um Autos zum Fah- ren zu bringen oder um Wohnungen und Wasser zu wärmen. In Summe machen sie etwa 2/3 der direkten Energiebereitstellung in Österreich aus ( A5 ), also den Löwenanteil. Man nennt sie gemeinsam auch fossile Brennstoffe , weil sie, ähnlich wie Fossilien, steinalte Rückstände von Lebewesen sind ( A7 ). Sie haben eine wirklich seeehr lange Geschichte hinter sich. Pflanzen sind durch Photosynthese in der Lage, mit Hilfe von Sonnenenergie CO 2 und Wasser in O 2 und Zucker umzuwandeln (siehe B 18.6 , S. 24 ). Die Sonnen­ energie ist nun in Form von chemischer Energie in den Pflanzen gespeichert. Weil sich Tiere von Pflanzen ernähren, gelangt diese chemische Energie auch in deren Organismen ( 1  Info: Nährstoffe , S. 24 ). In je- dem Lebewesen, ob Tier oder Pflanze, ist also Sonnen­ energie gespeichert ( B 28.11 ). Und jetzt kommt’s! Das im Meer herumtreibende Plankton sieht faszinierend aus. Es handelt sich dabei um Pflanzen und Tiere, winziger als 1/200mm! In ihnen ist Energie gespeichert, die von der Sonne stammt. B 28.11 Wie aus toten Lebewesen über Millionen von Jahren fossile Brennstoffe werden: Auch Plankton ( B 28.11 ) spielte dabei eine Rolle. B 28.12 Vereinfachte Darstellung eines Speicherkraftwerkes. Der Höhenunterschied zwischen Wasserspiegel und Turbine kann oft viele hunderte Meter betragen. B 28.9 In Österreich gibt es knapp 40 Wasserkraftwerke in Flüssen ( B 24.22 , S. 82 ). Diese so genannten Laufkraft­ werke liefern die Grundlast , also den Strom, der stän- dig benötigt wird, um alles aufrecht zu erhalten. Die Spitzenlast , die vor allem mittags und abends auftritt, decken knapp 50 Speicherkraftwerke ab ( B 28.8 ). Die- se bestehen aus einem oder mehreren Staubecken , aus denen Wasser abgelassen wird, um zusätzlichen Strom zu erzeugen ( B 28.9 ). Speicherkraftwerke sind also nur zu bestimmten Zeiten in Betrieb. Bei Strom­ überschuss, etwa in der Nacht, wird das Wasser hinauf gepumpt , um wieder für den nächsten Spitzenstrom bereit zu sein. Ein wichtiger Bestandteil der Stromerzeugung fehlt noch, nämlich die Wärmekraftwerke ( B 28.10 ). Sie sind mit etwa 30% beteiligt ( A6 c ) und werden sowohl für die Grund- als auch für die Spitzenlast eingesetzt. In ihnen werden Erdöl , Erdgas oder Kohle verbrannt. Der dabei entstehende Wasserdampf betreibt mit Hilfe von Turbinen Generatoren. Wärmekraftwerke sind eine moderne Version der Dampfmaschinen , die aber mit der Bewegungsenergie zusätzlich noch Strom erzeu- gen. Die entstehende Wärme, die eigentlich Abfall ist, wird oft sinnvoll als Fernwärme genutzt. In manchen Kraftwerken wird auch noch zusätzlich Müll verbrannt ( B 19.34 . S. 36 ). Clever! Vereinfachte Darstellung eines Wärmekraftwerkes. Es werden Erdöl, Erdgas oder Kohle verbrannt. B 28.10 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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