Big Bang 3, Schulbuch

108 28 Energieversorgung und Energiesparen Etwa ein Fünftel der in Österreich benötigten Energie wird über Strom gedeckt ( A4 ). Sehen wir uns diesen Brocken mal genauer an! Zwischen 1975 und 2015, also in bloß 40 Jahren, hat sich die Stromproduktion verdoppelt, zwischen 1950 und 2015, in 65 Jahren, so- gar verzehnfacht ( A6 d )! Zack! Das zeigt sehr schön den Energiehunger der Welt, der natürlich auch vor Österreich nicht Halt macht. Aktuell werden pro Jahr etwa 70 Milliarden Kilowattstunden benötigt. Hättest du diese Energie alleine zur Verfügung, könntest du einen Föhn mit 1000W 70 Milliarden Stunden lang betreiben, das sind etwa 8 Millionen Jahre! Viel Spaß! Energieerhaltungssatz Der Energieerhaltungssatz besagt, dass Energie nicht erzeugt oder vernichtet, sondern nur von einer Form in eine andere umgewandelt werden kann ( A1 ). Deshalb sollte man bei Kraftwerken auch nicht von Energieer- zeugung sprechen, sondern physikalisch richtig von Energieumwandlung oder Energieversorgung . Zum Beispiel wird in einem Wasserkraft­ werk die Hebe­ energie des Wassers in elek­ trische Energie umgewandelt ( B 24.22 , S. 82 ). Diese kommt aber ursprüng- lich wiederum von der Sonne , deren Wärmeenergie das Wasser durch Verdunstung in die Höhe hebt (siehe B 21.11 , S. 50 ). Auch die Windenergie kommt letztlich von der Sonne, weil Winde durch Temperaturunterschiede auf Grund unterschiedlicher Sonneneinstrahlung entste- hen ( Kap. 21.1 , S. 48 ). Das Kraftwerk Ybbs-Persenbeug, hier auf einem alten 1000-Schilling-Schein, wurde 1959 eröffnet und liefert immer noch brav seinen Strom. B 28.5 Über Sonnen-, Wind und Wasser­ kraftwerke versorgt uns die Sonne direkt und indirekt mit Energie. B 28.6 Der größte Brocken der Stromerzeugung fällt mit rund 70% auf die Wasserkraft ( A6 a ). Diese ist sehr umwelt- freundlich. Einmal gebaut, liefert so ein Kraftwerk ohne weitere Umweltverschmutzung viele Jahrzehnte lang Strom ( B 28.5 ). Ein momentan noch bescheidener Anteil von etwa 8% (Stand 2017) wird über Sonnen- und Windenergie gedeckt ( A6 b ; Kap. 24.1 und 24.2 ). Dass Sonnenenergie von der Sonne kommt, ist son- nenklar. Aber auch Wind- und Wasserkraftwerke arbeiten – etwas überraschend – indirekt mit Sonnen­ energie ( 1  Info: Energieerhaltungssatz )! Der Strombedarf ist nicht immer gleich groß . Im Win- ter wird mehr Strom benötigt als im Sommer. Klar, die Tage sind viel kürzer, und das Licht muss länger bren- nen. Außerdem muss mehr geheizt werden, und das geschieht teilweise ebenfalls durch Strom. Sehr inter- essant ist, dass an unterschiedlichen Wochentagen und zu unterschiedlichen Tageszeiten der Strombedarf saftigen Schwankungen unterliegt (siehe B 28.7 ). Beispiel für den unterschiedlichen Energiebedarf im Laufe verschiedener Wintertage. Den hohen Energiebedarf mittags und abends nennt man Spitzenlast. B 28.7 Der Stausee Moserboden in der Bildmitte liegt auf rund 2100m Seehöhe und ist einer von drei Stauseen des Speicherkraftwerks Kaprun. B 28.8 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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