Big Bang 2, Schulbuch

89 11.2 Hoch- und Tiefdruck beim Wetter zusammengedrückt werden. Umgekehrt kühlen sich Gase ab , wenn sie sich ausdehnen . Um den Zusammenhang zwischen Druck und Wetter zu verstehen, musst du drei Puzzlesteine zusammen­ legen. Erstens kühlt sich Luft ab, wenn sie sich aus- dehnt, und erwärmt sich, wenn sie zusammengedrückt wird. Zweitens wird die Atmosphäre nach oben hin dünner ( Kap. 11.1 ). Und drittens kondensiert der Wasserdampf zu Wolken, wenn sich Luft abkühlt. Und wenn sie sich erwärmt, lösen sich die Wolken wieder auf ( A12 ). Und jetzt geht’s los! Zusammenhang zwischen Luftdruck und Wetter B 11.18 Die Luft liegt nicht einfach nur herum, sie ist in stän­ diger Bewegung. Es gibt Stellen, an denen die Luft aufsteigt ( B 11.18 a ). Weil diese von der Seite nicht so schnell nachströmen kann, entsteht so ein Tiefdruck­ gebiet oder Tief (T), in dem der Luftdruck niedriger ist ( A9 ). Weil die Atmosphäre oben dünner wird, dehnt sich die Luft beim Aufsteigen aus, kühlt ab, und durch Kondensation entstehen Wolken. Dann gibt es Stellen, an denen die Luft absinkt , wodurch ein Hochdruck­ gebiet oder Hoch (H) entsteht ( b ). Beim Absinken wird die Luft zusammengedrückt und erwärmt sich, wo- durch sich Wolken auflösen ( B 11.19 ). Ein riesiges, wolkenloses Hoch über Australien B 11.19 Unter dem Strich bleibt daher: Tiefdruck bedeutet Wolken, Hochdruck Sonnenschein. Deshalb verrät ein Blick auf’s Barometer das Wetter in der nahen Zukunft ( A10 ). Dass sowohl beim Tief als auch bei Hoch Luft­ wirbel entstehen ( B 11.18 ), lässt sich durch die Erd­ rotation erklären ( 1  Info: Scheibenweltphysik ). Scheibenweltphysik Man würde erwarten, dass der Wind vom Hoch zum Tief gerade weht. In B 11.18 siehst du aber, dass sich das Hoch im Uhrzeigersinn dreht und das Tief da­ gegen, dass der Wind also eine S-förmige Kurve be- schreibt. Warum? Am einfachsten kann man das mit einer Scheibe erklären ( B 11.20 ). Modellversuch zur Windablenkung B 11.20 Wenn sie ruht und du ziehst mit einem Stift aus deiner Sicht einen Strich gerade nach außen, wird dieser – wenig überraschend – ebenfalls gerade ( a ). Wenn sich die Scheibe aber dreht , dann ist der Strich gebogen ( b ), wenn du langsam fährst, sogar spiral­ förmig ( c ). Wenn du den Strich von außen nach innen ziehst, ist die Linie in die andere Richtung gekrümmt. Bei der strömenden Luft ist es ähnlich. Der Wind weht aus seiner Sicht gerade , aber die Erde dreht sich wie die Scheibe unter ihm weg. Und deshalb kommt es zu den beeindruckenden spiralförmigen Wolkenforma­ tionen. Beim Tief ist das offensichtlich ( B 11.1 , S. 85 und 11.21 ). Beim Hoch ( B 11.19 ) weht der Wind eben- falls spiralförmig. Das ist am Rand zu erahnen, aber in der Mitte wegen des Wolkenlochs nicht zu sehen. Tiefdruck bedeutet schlechtes Wetter, Hochdruck schönes Wetter . Deshalb kann man mit einem Ba- rometer das Wetter kurzfristig vorhersagen. Auf Grund der Erdrotation wehen die Winde nicht auf geradem Wege, sondern erzeugen die typischen Wolkenwirbel. B 11.21 Ein beeindrucken­ des Tief über Island: So ein Islandtief beein­ flusst auch den Westen und Nord- westen von Europa und bringt dort den Großteil des Niederschlags. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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