Big Bang 2, Schulbuch

7 1.2 Wie funktionieren Wissenschaften? unförmige Ur-Handy ( B 1.8 ) mit deiner modernen Ver- sion vergleichst. Fledermäuse können sich auch im Stockdunklen mit Hilfe von Ultraschall orientieren. Sie brüllen gewisser­ maßen ihre Umgebung mit sehr hohen, von dir nicht hörbaren, Tönen an und werten die Reflexsignale aus. B 1.7 Die Urmutter aller Handys . 1983 kam das erste kommerzielle Handy von Motorola auf den Markt. Es hatte 0,8 kg und sogar ohne Antenne eine Höhe von 25 cm. Und, kaum zu glauben, man konnte damit wirklich nur telefonieren! Heutzutage sind Handys tragbare Kleincomputer . Technisch gesehen lebst du also, Dank der Physik, wie die Made im Speck. Solange alles brav funktioniert, merkst du aber meist gar nichts davon. Nur wenn zum Beispiel mal der Strom ausfällt, wird dir bewusst, wie sehr dieser unser Leben beeinflusst (siehe auch Lösungsteil zu A4 ). Um ein Backrohr zu betreiben, bräuchte man zum Beispiel etwa 30 Menschen, die am Fahrrad schwitzend den Ersatzstrom liefern ( B 1.9 ). Kuchenbacken mit „Menschenstärken“ wäre sehr anstrengend. B 1.9 Physiker erforschen vom Kleinsten bis zum Größten das gesamte Universum und versuchen herauszube- kommen, wie alles funktioniert. Viele dieser Erkennt- nisse fließen dann in die Alltagstechnik ein, von der wir alle profitieren. B 1.8 1.2 Eine Lade mit unendlich vielen Socken Wie funktionieren Wissenschaften? In diesem Abschnitt geht es darum, wie Wissen­ schaften „funktionieren“ . Außerdem geht es um den wichtigen Unterschied zwischen Wissenschaften und Nicht- oder Pseudo-Wissenschaften . Dir diese Unterscheidung klarzumachen, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Physikunterrichts. A5 Du hast eine geschlossene Lade mit 100 Socken . Du stellst die Vermutung auf, dass es sich nur um schwarze Socken handelt. Das „Experiment“ besteht darin, die Socken nacheinander blind rauszunehmen und dann die Farbe zu überprüfen. Wie wenige musst du im Idealfall aus der Lade nehmen, damit deine Vermutung widerlegt wird? Wie viele, damit sie bewiesen wird? A6 Man spricht ja immer von Energieerzeugung und Energieverbrauch . Aber das sind eigentlich zwei falsche Begriffe . Warum? A7 Was versteht man unter Astronomie ? Was ist der große Unterschied zur Astrologie ? Wie ist das mit der Sockenlade ( A5 )? Wie wenige musst du rausnehmen, um deine Vermutung zu wider­ legen , dass alle Socken schwarz sind? Im Idealfall nur einen einzigen! Ist bereits der erste Socken bunt ge- tupft, dann ist deine Annahme, dass alle Socken in der Lade schwarz sind, natürlich erledigt. Wie viele Socken musst du überprüfen, um deine Annahme zu bewei­ sen ? Alle! Es könnte ja auch erst der hundertste und letzte Socken eine falsche Farbe haben. Und jetzt stell dir vor, in der Lade befinden sich un­ endlich viele Socken . Natürlich gibt es eine solche Lade nicht und man hätte dann auch wirklich viel zu waschen! Aber machen wir einmal dieses Gedanken­ experiment. Und deine Vermutung soll erneut lauten: Alle Socken sind schwarz. Wie sieht es jetzt aus? Um deine Annahme zu widerlegen , genügt wiederum bloß ein Socken mit der falschen Farbe. Wie viele müsstest du aber für einen Beweis rausnehmen? Alle – und das sind in diesem Falle unendlich viele! Das geht natür- lich nicht! Aber nehmen wir einmal an, du hast schon ein Jahr lang sagen wir 100 Millionen schwarze Socken herausgenommen, dann kannst du sagen: „Wahr- scheinlich sind wirklich alle Socken in der Lade schwarz!“ Beweis ist das natürlich keiner, aber nach so vielen Socken ein wirklich sehr sehr guter Beleg . Nu zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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