Big Bang 2, Schulbuch

40 5 Beispiele für Kräfte tiefer ineinander, und Dinge sind schwerer zu schieben ( A12 b ). Wenn das Objekt mehr Masse hat, dann wer- den die Unebenheiten stärker ineinander gedrückt, und du brauchst mehr Kraft zum Schieben ( B 5.16 a und b ; A12 c ). Nasser Boden ist deshalb so rutschig, weil das Wasser einen dünnen Schmierfilm bildet und die Gebirge der Ober- und Unterseite auf Abstand hält ( B 5.16 c ). Auch Schmieröl funktioniert nach diesem Prinzip, etwa bei einer Fahrradkette. Höheres Gewicht verstärkt die Verzahnung ( a + b ), der Wasserfilm hält die Hügel auf Distanz ( c ). B 5.16 Reibung kann auf einer Seite unheimlich praktisch sein, und wir nützen sie im Alltag pausenlos ( 1  Info: Streichholz ). Andererseits ist sie dort störend , wo sie jede Art von erwünschter Bewegung behindert. Des- halb sind die Menschen auf alle möglichen Tricks ge- kommen. Um die Reibung zu verringern, arbeitet man zum Beispiel mit Schmieröl, Rädern und Kugellagern ( 1  Info: Die Welt steht still! ). Streichholz Wann ist Reibung günstig ( A7 )? Beim Gehen drückst du dich vom Boden nach vorne weg. Das ist nur auf Grund der Reibung möglich. Du merkst das, wenn du einmal auf glattem Eis unterwegs bist. Auch alle Geschwindigkeitsänderungen mit Rad , Auto oder Zug wären ohne Reibung unmöglich und der Alltag somit ziemlich mühsam. In der Reibefläche der Zündholzschachtel befindet sich Glaspulver. Durch die große Reibung entsteht sehr viel Wärme, die dann eine chemische Reaktion in Gang setzt. B 5.17 Weiters halten Nägel und Schrauben nur aufgrund der Reibung, und auch alle Knoten und Schuhmaschen würden ohne diese sofort wieder aufgehen ( A11 ). Ein Kletterer nutzt die große Reibung zwischen Gummi- sohlen und Fels aus und gibt sich Magnesium auf die Finger, das den Schweiß aufsaugt und die Reibung erhöht ( A10 ). Und auch beim Anzünden eines Streich­ holzes nutzt du die Reibung aus. Diese erzeugt näm- lich auch immer Wärme ( A9 ; siehe auch Kap. 10.1 ) . Die Welt steht still! Reibung ist ungünstig , wenn sie eine erwünschte Bewe­ gung bremst ( A7 ). Aber es gibt Abhilfe! Vor etwa 5500 Jahren wurde das Rad erfunden. Man bemerkte, dass Rollreibung viel geringer ist als Gleitrei- bung. Wenn du zum Beispiel den Holzklotz auf Murmeln oder Rundhölzer legst, sinkt die nötige Kraft zum Ziehen sehr stark ab ( A12 b; B 5.18 ). Den Trick mit der Rollreibung verwendet man auch bei Achsen . Diese sind über Kugellager mit den Rädern verbunden ( A8 ). Der äußere Ring lässt sich gegenüber dem inneren leicht verdrehen, weil dazwischen die Kugeln munter rollen ( B 5.11 ). Kugellager werden bei Skateboards, Fahrrädern, Inlineskates, Autos oder dem Wiener Riesenrad ( B 5.19 ) verwendet. Aber auch in einem durchschnittlichen Haushalt befinden sich etwa 150 Kugellager : in Küchenmaschinen, Staubsau- gern, Rollkoffern, Bohrmaschinen, DVD-Laufwerken. Die Liste könnte man beinahe endlos fortsetzen. Ohne Ku- gellager würde die Welt bildlich gesprochen stillstehen! Das Wiener Riesenrad hat eine Masse von 245 t! Auf der Achse befinden sich zwei fette Kugellager mit etwa 0,5m Durchmesser – wie beim Fahrrad, nur vieeel größer! B 5.19 Slapstick: Ausrutschen auf Murmeln ist ein Effekt der Rollreibung! B 5.18 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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