Big Bang 2, Schulbuch

104 13 Schall, Sprache und Gehör Lautstärken werden in der Physik in Dezibel (dB) gemessen. Normales Sprechen erzeugt zum Beispiel etwa 40 bis 70dB. Bereits ab 85dB kann bei lang­ fristiger Einwirkung das Gehör dauerhaft geschädigt werden ( B 13.28 b und 13.29 b ), etwa wenn du jeden Tag einige Stunden zu laute Musik hörst. Ab 120dB kommst du in den Bereich der Schmerzschwelle und kannst deine Ohren bereits bei kurzfristiger Ein­ wirkung dauerhaft beschädigen. Wenn du nach einem Rockkonzert oder einer lauten Party ein Klingeln in den Ohren hast oder eine Zeit lang schlecht hörst, dann sollte dir das eine Warnung sein ( 1  Info: Gehör­ schutz ). Gehörschutz Ab 85dB am Arbeitsplatz ist das Tragen eines Gehör­ schutzes gesetzlich vorgeschrieben . Gehörschutzklap­ pen ( B 13.30 ) können um 25 bis 40dB dämpfen. Die 140dB einer Pistole würden dann im Idealfall wie 100dB wirken. Auch nicht gerade wenig, aber schon deutlich besser! Ohrstöpsel sind nur eine Notlösung. Sie verringern die Lautstärke bloß um maximal 10dB. B 13.30 Pistolen er­ zeugen 140dB oder mehr und liegen daher deutlich über der Schmerz- grenze. Bellen zwei Hunde doppelt so laut wie einer ( A16 )? Überraschenderweise nicht! Eine Erhöhung um 10dB nimmst du immer als Verdopplung der Lautstärke wahr, völlig egal ob von 5 auf 15dB, von 57 auf 67dB oder von 80 auf 90dB. +10dB bedeuten aber auf der anderen Seite eine Verzehnfachung der Schallinten­ sität ! Du hörst daher 10 bellende Hunde doppelt so laut wie einen ( B 13.31 )! Verblüffend, oder? +10dB bzw. eine 10fache Schallintensität verdoppeln die Lautstärke. 10 Hunde bellen doppelt so laut wie einer, 100 viermal so laut (zweimal doppelt so laut). B 13.31 Auf deine Trommelfelle prallen unaufhörlich Luft­ teilchen , ähnlich wie auf den Ballon in B 11.6 ( S. 86 ). Es zittert daher dauernd ein wenig herum. Auch bei völliger Stille entsteht so ein superleises Hintergrund-Luftrauschen mit –9dB . Noch leisere Geräusche kann nicht mal Super- man hören, weil diese im Rauschen unter­ gehen. Bei 3500 Hz kannst du immerhin –5dB wahrnehmen ( B 13.29 b )! Dort hörst du praktisch so gut wie Superman! Cool, oder?! Wenn du den Kleiderbügel gegen den Tisch baumeln lässt ( A13 ), klingt er dunkel und voll wie eine Riesen­ glocke . Warum? Der Schall wird zunächst über die Schnur weitergeleitet, dann über Finger und Schädel- knochen bis zur Schnecke. Bei der Schallleitung im Knochen gehen die hohen Frequenzen weitgehende verloren, das Geräusch wird dumpfer (ähnlich wie „i“ und „u“ in B 13.21 ). Dass du dich selbst über die Luft hören kannst, ist höchst erstaunlich. Dazu müssen nämlich die Schallwellen aus dem Mund um deinen Kopf herum gebeugt werden. Wenn du die Hände seitlich an den Kopf legst, kannst du diese Wellen teilweise abschirmen, und der Klang deiner Stimme verändert sich ( A14 , B 13.33 a und b ). Apropos Klang! Warum klingt deine Stimme vom Band so seltsam ( A15 )? Die schlechte Nachricht: Dein Stimme klingt tatsächlich so , zumindest für alle anderen Menschen. Du selbst hörst dich aber nicht nur über die Luft, sondern auch über den Schädelknochen und somit in Summe dumpfer. Auf Band wird nur der Luftschall aufgenommen. Die gewohnten tiefen Frequenzen fehlen und du empfindest deine Stimme etwas piepsig. Schallwellen werden vom Trommelfell über die Gehörknöchelchen auf die Schnecke übertragen und in elektrische Signale umgewandelt. Die Lautstärke wird in Dezibel gemessen. Bereits ab 85dB kann es zu dauerhaften Hörschäden kommen. B 13.32 B 13.33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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