Musik aktiv 4, Schulbuch

Streiflichter europäischer Tanzgeschichte In Europa haben sich im Laufe der Zeit viele Volks-, Gesellschafts- und Bühnentänze entwickelt. Diese Tänze sind immer eng verknüpft mit den gesellschaftlichen Entwicklungen und den jeweiligen Moden und Schönheitsidealen. Im Folgenden erfahrt ihr einiges über besondere Aspekte der Tanzgeschichte und bestimmte Momente der Umbrüche und Erneuerungen. Tanzen – Laster oder Tugend? Die bäuerlichen Tänze im Mittelalter (ca. 800–1400) und in der Renaissance (ca. 1400–1600) sind lebensfroh und übermütig. Der Kirche sind ausgelassene Tanzfeste jedoch ein Dorn im Auge und das Aufspielen und Tanzen wird zeitweise sogar verboten. Auch der Adel tanzt, allerdings mit mehr Zurückhaltung und in verfeinerter Manier. Diese würdige und etwas steife Art des Tanzens wird von der Kirche akzeptiert. •• Vergleicht das tanzende Bauernpaar mit dem Adelspaar: Wie unterscheidet sich die Haltung der beiden Frauen? •• Beschreibt die unterschied- liche Art der Bein- und Arm- bewegung bei den Männern. Tanzendes Bauernpaar Tanzendes Adelspaar Menuett und Walzer Ab dem 17. Jahrhundert kommen höfische Tänze wie das Menuett in Mode. Um die komplizierten Schritt- und Formfolgen dieses Tanzes zu lernen, werden bei Hofe angesehene Tanzmeister eingestellt. Eine graziöse Haltung zu wahren und sich elegant zu bewegen sind Schlüsseltugenden in der Ausbildung des Adels. Erst mit dem Aufstieg des Bürgertums ab dem Ende des 18. Jahrhunderts sinkt die Bedeutung des Menuetts und der Walzer wird zum wichtigsten Gesellschaftstanz. •• Vergleicht die beiden Abbil- dungen und beachtet besonders die körperliche Distanz der Tanz- partner zueinander. Stellt Ver- mutungen darüber an, warum der Walzer anfänglich als un- sittlicher Tanz galt. Menuett Walzer B AUFGABE À  118-119 A A A AA A A AUFGABE •• Hört euch die Hörbeispiele von Menuett und Walzer an und beschreibt Unterschiede, zum Beispiel: geordnet – rauschhaft, schreitend – wirbelnd. 93 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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