Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

56 Ausgebildeten und schlecht Ausgebildeten immer weiter zunimmt. Bis etwa 1870 gab es eine hohe Zahl an Geburten und Todesfällen. Die Bevölkerungszahl blieb daher etwa gleich. Ab 1870 sank die Zahl der Todesfälle viel schneller als die Zahl der Geburten. Die Bevölkerungszahl wuchs stark. Seit 1970 ist die Zahl der Geburten und Todesfälle bis 2000 etwa gleich groß. Seither beginnt die Bevölkerungszahl durch weniger Geburten und eine steigende Zahl der Todesfälle zu schrumpfen, außer dort, wo es Zuwanderung gibt. Agrargesellschaft – Frühe Industrialisierung – Industriege- sellschaft – Dienstleistungsgesellschaft Ab 1870 wuchs die Bevölkerung stark. Agrargesellschaft: hohe Säuglingssterblichkeit – Kinder arbeiten mit Frühe Industrialisierung: medizinischer Fortschritt – aus- reichend Nahrung Industriegesellschaft: weniger Kinder, mehr Wohlstand – Kinder werden daheim versorgt Dienstleistungsgesellschaft: Erwerbstätigkeit von Frauen steigt – Empfängnisverhütung Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen (Beispiele) • Wirtschaftlich erleichterte das Bevölkerungswachstum die Industrialisierung durch den Zuwachs an Arbeits- kräften. Billige Rohstoffe aus den Kolonien machten die Produktion billiger, der Ausbau des Geldwesens erleichterte Investitionen und Geschäfte. Für die Gründung von Gewerbebetrieben gab es kaum Beschränkungen. Politisch wurden förderliche Gesetze geschaffen, die Schulbildung verbessert und erste Anfänge einer Mitbestimmung erkämpft. • Es gab große technische Veränderungen im Maschinen- bau, im Bergbau und in der Stahl- und Eisenindustrie. Das Transportwesen änderte sich durch Eisenbahn und Dampfschiffe. Maschinen ermöglichten die Massenpro- duktion und die Wasserkraft wurde durch die Dampf- kraft langsam abgelöst. Die Landwirtschaft wurde durch Mechanisierung und „Kunstdünger“ verbessert. Dadurch brauchte man weniger Arbeitskräfte und es kam zur Landflucht. Es entstanden große Industriege- biete mit Großbetrieben. • Die Bauern, die nun in der Industrie arbeiteten, hatten sehr schlechte Arbeitsbedingungen. Das waren lange Arbeitszeiten, geringe Löhne, ungesunde Arbeitsver- hältnisse auch bei der Frauen- und Kinderarbeit. Reiche Bürger konnten Geld in die Industrie investieren, mit dem Ziel, hohe Gewinne zu haben. Dabei wurden Arbeiterinnen und Arbeiter ausgebeutet. Die Adeligen und Geistlichen verloren an Einfluss. Es entstanden große Umweltprobleme. Durch die Industrialisierung gab es viele sehr arme Leute, die in sehr schlechten Wohnungen lebten, sowie Unter- stützung für Kranke und Verletzte. Ein besonderes Problem war die Kinderarbeit. Sie verhinderte den Schulbesuch und war extrem ungesund. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die meisten Menschen in Europa in der Landwirtschaft tätig. Man spricht von einer Agrargesellschaft. Durch die Industrielle Revolution entwickelte sich die Industriegesellschaft. Seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind immer mehr Menschen im Dienstleistungsbereich beschäftigt. Wir leben heute in einer Dienstleistungsgesellschaft. Mediengesellschaft SB-Seiten 102–103, AH-Seite 51 Lösungen zu den Aufgaben Der Staat bekäme weniger Steuern, weil bei weniger Arbeitenden die Einnahmen aus der Lohn- und Einkommensteuer stark sinken. Wenn viele Arbeiten von Computern und Robotern erledigt werden, dann benötigt man weniger Menschen als Arbeitskräfte. Individuelle Lösungen (Beispiel) Journalistinnen und Journalisten berichten über Ereignisse. Die Art und Weise, wie sie berichten, be­ einflusst die Leserinnen und Leser. Auch, wenn sie etwas nicht berichten, beeinflussen sie damit die öffentliche Meinung. Journalistinnen und Journalisten werden wegen der Möglichkeit, die Öffentlichkeit zu informieren, immer wieder unter Druck gesetzt und verhaftet, manchmal sogar ermordet. Eine weitere Informationsquelle sind die sozialen Medien. Dabei ist es allerdings schwer, zu überprüfen, was stimmt und was nicht. Individuelle Lösungen (Beispiel) Mögliche Fragestellung: Wie verändert sich der Unter- richt? Die Bilder wurden gemacht, damit gezeigt werden kann, dass moderne Medien im Unterricht eingesetzt werden (1953 der Schulfunk, 2017 der Laptop). Im Schulbuch soll die technische Veränderung mit den unterschiedlichen Möglichkeiten gezeigt werden. 6. 7. AH 1. 2. TB Dienstleistungsgesellschaft Agrargesellschaft Industriegesellschaft Dienstleistungsgesellschaft Mehrheit arbeitet in der Landwirtschaft Industrielle Revolution  viele arbeiten in Fabriken Mehrheit arbeitet in Dienstleistungsberufen MT SB 1. 2. 3. 4. e i ne GeSeL LSchaF t VeränDert S i ch 7 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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