Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

53 Hinweis: Das jüdische Mahnmal soll eine Menorah, einen siebenarmigen Leuchter, darstellen. Methode „Internet-Recherche“: Individuelle Lösungen Hinweis: Als Suchbegriffe eigenen sich „Befreiungsdenk- mal Innsbruck“ oder „Jüdisches Mahnmal Innsbruck“. Von erinnern.at gibt es eine ausführliche Homepage zum Eduard-Wallnöfer-Platz und seinen Denkmälern. Individuelle Lösung (Beispiel) Die „Wehrmachtsausstellung“ von 1995–1999 zeigte Soldaten, die sich als Täter beim Genozid an der Bevölke- rung in den eroberten Gebieten beteiligte. 19 Millionen Soldaten waren im Krieg und viele, die noch lebten, fühlten sich extrem angegriffen. Manche Bilder waren falsch beschriftet. Politiker weigerten sich in München, die Ausstellung zu eröffnen. Vermutlich wollten sie nicht einen Teil ihrer Wähler verärgern. Um herauszufinden, was in Österreich zu dieser Ausstel- lung noch in Erinnerung geblieben ist, bietet sich an, mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam einen kurzen „oral history“ Fragenkatalog zu entwerfen. Sie können dann Verwandte und Nachbarn zu dem Thema befragen und die Antworten anschließend gemeinsam vergleichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg sahen sich viele Menschen nur als Opfer des Nationalsozialismus. Dass es auch österreichische Täterinnen und Täter gegeben hatte, wurde lange nicht thematisiert. Während gefallene Soldaten geehrt wurden, schenkte man den Menschen, die Widerstand geleistet hatten oder Opfer des National- sozialismus geworden waren, lange Zeit nur wenig Aufmerksamkeit. Erinnerungen … SB-Seiten 96–97, AH-Seite 48 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösungen (Beispiel) Städte oder Firmen nutzen berühmte Personen, um mit ihnen Werbung zu machen. Herrschende nutzen z.B. Statuen, um Einfluss auf die Menschen auszuüben. Individuelle Lösungen (Beispiel) Das Mozart-Denkmal von 1842 soll zeigen, dass die Salzburger stolz auf ihn sind. Er sieht sehr lebensecht aus und stützt seinen Fuß auf einen Felsen als Symbol für seine Heimat. Spenden haben die Aufstellung möglich gemacht. Ich finde, die Statue wurde sehr kurz nach seinem Tod aufgestellt, schon nach 51 Jahren. Ich glaube, der Künstler hat sich gefragt, wie er Mozart möglichst echt und positiv darstellen kann. Außerdem hat er sich überlegt, ob Mozart typische Gegenstände verwendet hat. Deshalb hat die Statue eine Schreibfeder in der Hand. Das Mozart-Denkmal von Markus Lüpertz von 2005 soll die Betrachter schockieren, glaube ich. Man ist ganz entsetzt, weil er keine Arme hat und der ganze Mensch hässlich aussieht. Der Kopf ist riesig und weiß, der Körper nackt und dunkel. Der Künstler hat, glaube ich, überlegt, wie er die Menschen möglichst provozieren kann. Lüpertz sagt, er wollte die Genialität und die Zerrissenheit Mozarts darstellen. Also, die Genialität kann ich nicht erkennen. Die Zerrissenheit soll wohl durch den kaputten Körper vermittelt werden. Individuelle Lösungen (Beispiel) Die ersten drei Szenen aus dem Film „Sissi“ zeigen das bayrische Elternhaus Sissis und ihre zahlreichen Ge- schwister. Wie in der Geschichtsdarstellung beschrieben, hat man den Eindruck, dass sie unbeschwert aufwächst. Darüber hinaus wird im Film vermittelt, dass Sissis Vater, Herzog Max von Bayern, sehr unkompliziert ist und Sissi sehr mag. Er nimmt sie mit auf die Jagd und findet toll, dass sie gut reiten kann. Ihre Mutter freut sich, dass die älteste Tochter Helene den österreichischen Kaiser Franz Joseph heiraten soll. Die Mutter bemüht sich sehr, die Kinder als Prinzessinnen und Prinzen zu erziehen. Dem Vater ist das nicht wichtig. Über den Rest der Geschichts- darstellung erfährt man in den ersten drei Szenen des Films nichts. In den 1950er Jahren war der Zweite Weltkrieg erst kurz vorbei. Den Menschen ging es nicht gut. Vielleicht wurde deshalb die Erinnerung an die Zeiten der Monarchie wichtig. Wenn es den Menschen schlecht geht, können sie sich an die „gute, alte Zeit“ erinnern. In der Erinnerung sind Ereignisse oft schöner oder auch schrecklicher als in der Wirklichkeit. Die Menschen sollen denken, dass zur Zeit der Habsburger alles ganz wunderbar war. Individuelle Lösungen (Beispiele) Durch das Aufstellen von überlebensgroßen Statuen wollen Diktatoren ihre Macht zeigen. Die Menschen sollen von den Personen beeindruckt sein. Außerdem können bei den Statuen nach dem Tod des Herrschers auch Blumen hingelegt werden, wie auf dem Foto zu sehen. Die Statuen geben die Möglichkeit, den Herrscher auch nach seinem Tod zu besuchen und zu verehren. Wenn die Statuen so groß sind wie jene in Pjöngjang, kommen sich alle Menschen daneben klein und unwichtig vor. Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen 2. 3. TB Erinnerungspolitik nach dem Zweiten Weltkrieg „Opfermythos“ = Österreich als „erstes“ Opfer von Hitlers Angriffspolitik Ehrung gefallener Soldaten heute Hinterfragen des „Opfermythos“ = Österreicherinnen und Österreicher auch Täterinnen und Täter Ehrung auch für Menschen aus dem Widerstand und Opfer des Nationalsozialismus MT SB 1. 2. 3. 4. AH 1. 2. – e i ne GeSeL LSchaF t VeränDert S i ch 6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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