Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

47 Die Gegensätze zwischen Christlichsozialen und Sozialde- mokraten führten in der Zwischenkriegszeit zur Entste- hung bewaffneter Parteiheere. 1927 starben bei einer Auseinandersetzung in Schattendorf zwei Menschen. Nach dem Freispruch der Täter steckte eine aufgebrachte Menge den Justizpalast in Brand. Ab 1933 regierte die Christlichsoziale Partei autoritär. 1934 kam es zum Bürgerkrieg, in dessen Folge die Sozialdemokratische Partei verboten wurde. Im selben Jahr versuchten die Nationalsozialisten einen erfolglosen Putsch. Österreich nach dem Krieg SB-Seiten 84–85, AH-Seite 42 Lösungen zu den Aufgaben B: alles markieren ab „Im Mai 1955 …“ 2: Unterzeichnung des Staatsvertrags 15. Mai 1955 im Schloss Belvedere. Neutralitätserklärung; dann alles ab „Österreich erklärte …“ Individuelle Lösungen (Beispiel) Nach dem Zweiten Weltkrieg war Österreich von Briten, Amerikanern, Franzosen und Sowjets besetzt. Da viele Männer im Krieg gefallen oder in Kriegsgefangenschaft waren, beteiligten sich vor allem die Frauen am Wieder- aufbau Österreichs. Die erste Wahl gewann die ÖVP, sie regierte aber gemeinsam mit der SPÖ und KPÖ. Mit dem Marshallplan begann dann der wirtschaftliche Aufschwung. Methode „Geschichtskarten lesen“ 1. Thema, Orientierung und Zeit Aus dieser Darstellung sind die Besatzungszonen nach 1945 in Österreich erkennbar. Österreich und die neun Bundesländer (Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Ober- und Niederösterreich, Kärnten, Steiermark, Wien und Burgenland) sind ersichtlich, ein kleine Karte links oben zeigt zusätzlich die Besatzungszonen der Stadt Wiens. Einige Flüsse (Rhein, Inn, Salzach, Enns, Donau, Mur, Drau, March) sind eingezeichnet. 2. Einzelheiten erfassen Die Karte zeigt, dass Vorarlberg und Tirol von französischen Truppen besetzt waren, Salzburg und der größte Teil Oberösterreichs von amerikanischen, Kärnten und die Steiermark von britischen, das Burgenland, Niederösterreich und ein kleiner Teil Oberösterreichs von sowjetischen. Die kleine Karte zu Wien zeigt, welche Bezirke von welcher Nation besetzt wurden. Der erste Bezirk wurde von allen Besatzungs- mächten kontrolliert. 3. Karte „kritisch“ lesen Die einzelnen Besatzungszonen werden deutlich gezeigt, Unterschiede zu anderen Karten mit demselben Thema gibt es nicht. Flaggen von links unten nach rechts oben: Österreich, USA; 1. Reihe von links nach rechts: Dänemark, Griechenland; 2. Reihe v.li.n.r.: Großbritannien, Italien, Schweiz; 3. Reihe v.li.n.r.: Frankreich, Schweden, Luxemburg; 4. Reihe v.li.n.r.: Portugal, Belgien, Norwegen; 5. Reihe v.li.n.r.: Island, Türkei, Irland; 6. Reihe v.li.n.r.: (?), Jugoslawien, (?) Individuelle Lösungen (Beispiel) Meiner Meinung nach soll das Plakat zum Ausdruck bringen, dass die USA Österreich mit dem restlichen Europa durch den Marshallplan wieder verbinden möchte. Individuelle Lösungen Lösungen zu den Übungen Methode „Statistiken auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Überblick Diese Statistik zeigt in übersichtlicher Form das Wahlergebnis zur Nationalratswahl von 1949, das tabellarisch dargestellt wird. Ersichtlich sind die Wahlwerber (ÖVP, SPÖ, WdU, KPÖ und Linksblock), der Stimmen- und Prozentanteil sowie die erreichten Mandate (im Vergleich zu 1945). 2. Analyse Die Statistik zeigt, dass die ÖVP die meisten Stimmen, nämlich 1 846 581, und damit 44% Zustimmung erhielt. Im Vergleich zu 1945 stellt das einen Verlust von 5,8% dar. Die ÖVP konnte demnach 77 Mandatare in den Nationalrat entsenden, was wiederum einen Verlust von 8 Mandaten im Vergleich zu 1945 ausmachte. Die zweitstärkste Partei, die SPÖ, verlor 5,9% und somit 9 Mandate im Vergleich zu 1945. Erkennbar ist, dass alle Parteien, außer die WdU, die 1945 nicht kandidierte, Stimmen verloren. ÖVP und SPÖ erreichten zusammen die absolute Mehrheit. 3. Interpretation Die Zahlen beruhen auf genauen Zählungen, nämlich der Auszählung zur Nationalratswahl. Wer die Statistik in Auftrag gegeben hat, ist nicht ersichtlich. Die Darstellung soll über den Ausgang der Nationalratswahl von 1949 informieren. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: einquartiert werden = untergebracht werden, vorübergehend wohnen dürfen 2. Personen, Orte, Daten: Es werden verschiedene Straßen in Innsbruck genannt, ebenso die Mutter und ein französischer Offizier, ausländische Schmuggler und der Ich-Erzähler. 3. Zusammenfassung: Otto Bachlechner erzählt, wie schwierig die Lebenssituation nach dem Krieg in Innsbruck war. Viele Häuser waren zerstört oder beschädigt und die Menschen hungerten. 4. Adressat: Der Text soll die Menschen informieren, die die Nachkriegszeit nicht erlebt haben. 5. Informationen über den Verfasser: Otto Bachlechner wurde 1942 geboren und lebte nach dem Krieg mit seiner Mutter in Innsbruck. 6. Absicht des Verfassers: Die berichtende Person, Otto Bachlechner, schildert die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Zeitzeugengespräch mit seinem Sohn Michael Bachlechner. 7. Entstehungszeitpunkt: Die Quelle ist 2009 entstanden. 8. Vollständigkeit: Die Quelle ist ein Ausschnitt eines umfangreichen Zeitzeugengesprächs. 9. Fragen: Die Quelle kann die Frage, wie die Lebenssitua- tion nach dem Zweiten Weltkrieg in Innsbruck für die MT SB 1. 2. 3. 4. 5. AH 1. 2. 3 e i ne GeSeL LSchaF t VeränDert S i ch Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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