Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

46 Kapiteleinstieg: Eine Gesellschaft verändert sich SB-Seiten 80–81 Lösungen zu den Aufgaben Bild 1: 1927; Bild 2: 1955; Bild 3: 1988; Bild 4: 1969 Individuelle Lösungen (Beispiele) Veränderungen in der Mode, im Musikgeschmack, im Umgang zwischen Männern und Frauen, bei Anforderungen im Beruf, bei der Behandlung von Krankheiten, … Bestimmte Ereignisse und Personen werden immer von verschiedenen Menschen unterschiedlich beurteilt. Individuelle Lösungen (Beispiel) Smartphones hat es früher nicht gegeben, statt eines PCs verwendet man immer mehr Tablets, statt Briefen sendet man E-Mails oder Botschaften auf Twitter, WhatsApp usw., statt auf die Armbanduhr schaut man auf das Handy nach der Zeit, … Österreich vor dem Krieg SB-Seiten 82–83, AH-Seite 41 Lösungen zu den Aufgaben Extremismus bedeutet, dass man keine andere als die eigene Ansicht zu einem Thema/einer politischen Ansicht, … gelten lässt. Es wird nicht davor zurückgescheut, Gewalt anzuwenden. Politischer Extremismus ist meist mit demokratischen Grundwerten nicht vereinbar. Christlichsoziale, Sozialdemokraten, Frontkämpfer, Nationalsozialisten Individuelle Lösungen (Beispiel) Die Auseinandersetzungen und Gegensätze zwischen Christlichsozialen und Sozialdemokraten wurden immer größer. Die bewaffneten Parteiheere, die „Heimwehr“ und der „Republikanische Schutzbund“, gerieten immer wieder aneinander. Im Zuge eines bewaffneten Aufeinandertref- fens des „Schutzbundes“ und der „Frontkämpfer“ wurden im Jänner 1927 ein Mann und ein Kind erschossen. Die Täter wurden in einem Gerichtsverfahren freigesprochen. Demonstranten steckten daraufhin den Justizpalast in Brand. zu 1: Nichts wird den drei Angeklagten, die am 30. Jänner in Schattendorf in eine Menschenmenge hineingeschossen, mit vollem Vorsatz die todbringenden Schüsse auf Menschen abgefeuert haben, die zwei Menschenleben vernichtet und fünf Menschen verletzt haben, nichts wird ihnen geschehen, kein Haar wird ihnen gekrümmt werden: die eidbrüchigen Gesellen auf der Geschworenenbank haben sie von allen Schuldfragen freigesprochen und unter dem Siegesgeheul der angesammelten Frontkämpfer sind sie, die zwei Menschenleben auf dem Gewissen haben, sofort in Freiheit gesetzt worden. Eine Schurkerei ist diese Freisprechung, wie sie […] vielleicht noch nie erlebt worden ist.“ zu 2: „Zwei Gruppen von Angeklagten standen im Schat- tendorfer Prozeß vor den Richtern. Die eine Gruppe, das waren die drei Frontkämpfer, denen der Staatsanwalt die […] Schuld an dem Tode des Schutzbündlers […] und des Knaben […] beigemessen hat. Die andere […] bestand aus […] kleinen Raufbolden und einflussreichen Parteimän- nern, gegen die keine formelle Anlage erhoben war […] Je weiter der Prozeß vorwärts kam, desto schärfer trat das Verbrechen der zweiten Gruppe hervor […] Selbst der Staatsanwalt konnte sich diesem Eindruck nicht entziehen. „Im vorliegenden Falle will ich ohne weiteres zugeben“, sagte er, „daß die moralische Schuld auf Seite jener liegt, die damals den sozialdemokratischen Gegenaufmarsch arrangiert haben.“ Auf diesem Sachverhalt beruht in erster Linie der heutige Freispruch […].“ Der Bericht in der Arbeiterzeitung wurde für jene verfasst, die das Urteil aufgebracht hatte, also vornehmliche jene, die mit den Sozialdemokraten sympathisierten oder selbst welche waren. Der Bericht in der Reichspost wurde für die Gegenseite verfasst, also all jene, die in dem Urteil ein gerechtes sahen und vornehmlich mit den Christlichsozia- len sympathisierten oder selbst welche waren. Durch den Bericht in der Arbeiterzeitung dürfte sich die Stimmung noch verschärft haben, die Menschen waren mit Sicher- heit noch aufgebrachter, was letztendlich zum Brand des Justizpalastes führte. Die Spannungen zwischen Christlichsozialen und Sozialdemokraten erreichten 1933 ihren Höhepunkt. Die Christlichsozialen regierten alleine und lösten das Parlament auf. 1934 kam es zum Bürgerkrieg, den die Christlichsozialen gewannen. Die Sozialdemokratische Partei wurde verboten. Es gab nur noch eine politische Organisation, die „Vaterländische Front“. Im selben Jahr versuchten die Nationalsozialisten, die Macht in Öster- reich zu übernehmen. Dieser Putschversuch wurde niedergeschlagen, jedoch wurde der österreichische Kanzler Engelbert Dollfuß erschossen. Lösungen zu den Übungen Individuelle Lösungen (Beispiele) Zwischen 1919 und 1927 gab es sehr viele Arbeitslose. Betroffen waren beispielsweise ehemalige Offiziere und Beamte sowie Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Die Menschen versuchten, ihre Probleme durch den Verkauf von Wertsachen, durch Auswanderung oder durch die Heirat mit einer wohlhabenden Person zu lösen. SB 1. 2. 3. 4. SB 1. 2. 3. 4. 5. AH 1. TB Der Weg in den Bürgerkrieg Gegensätze zwischen Christlichsozialen (CS) und Sozialdemokraten (SD) werden größer Juli 1927 Prozess  Freispruch  Justizpalastbrand März 1933 Auflösung des Parlaments durch die CS Februar 1934 Bürgerkrieg  Verbot der SD Entstehung von Parteiheeren Heimwehr (  CS) / Republikanischer Schutzbund (  SD) Jänner 1927 zwei Tote nach Zwischenfall in Schattendorf e i ne GeSeL LSchaF t VeränDert S i ch 3 6 7 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des V rlags öbv

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