Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

45 Apartheid – regelt die Ausgrenzung … Zionismus – Wunsch jüdischer Menschen … Koalition – zwei oder mehr Parteien regieren UNO – Vereinte Nationen Verstaatlichung – privater Besitz wird staatlicher Besitz Entkolonialisierung – Ende kolonialer Herrschaft NATO – Nordatlantikpakt Neutralität – Unparteilichkeit Nahostkonflikt – Konflikt um die Region Palästina Salzmarsch – gewaltlose Aktion Ghandis Methode „Fotos analysieren“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Überblick Das Foto wurde 1945 von Boris Ignatowitsch, einem sowjetischen Fotografen, gemacht. Es entstand direkt nach der Befreiung von Auschwitz. Es handelt sich um ein Schwarz-Weiß-Foto. Es sind sieben Menschen gut zu erkennen. Eine Person hinter der Gruppe ist kaum zu sehen, links ist der Arm einer weiteren Person. Das Foto wurde am Eingangstor ins Lager gemacht, über den Personen ist deutlich die Schrift in Metallbuschstaben „Arbeit macht frei“ erkennbar. Dahinter sind die Baracken des Lagers. Links sieht man Stacheldraht. Die Gruppe geht an einem geöffneten Schlagbaum vorbei. Im Zentrum des Bildes sind Personen in gestreifter Häftlingskleidung sichtbar. Ein Häftling wird gestützt von zwei Personen, einem Häftling und einem russi- schen Soldaten. Der Mann in der Mitte lächelt. Ein Häftling rechts auf dem Bild legt dem Soldaten die rechte Hand auf die Schulter. Er ist bärtig und lächelt ebenfalls. Im Hintergrund steht ein weiterer Soldat mit Pferden. 2. Analyse Das Foto wurde von Boris Ignatowitsch, einem sowjetischen Fotografen, direkt nach der Befreiung 1945 aufgenommen. Am wichtigsten erscheint, dass die ehemaligen Häftlinge durch die weit geöffneten Tore das Lager verlassen können. Das Ereignis wurde nicht nachgestellt. 3. Interpretation Das Foto entstand, um die Befreiung von Auschwitz durch die russische Armee zu dokumentieren. Alle Personen sind dabei, das Lager zu verlassen, als Boris Ignatowitsch das Foto macht. Es ist erkennbar, dass die Häftlinge froh sind, diesen Ort verlassen zu können. Methode „Politisches Lied analysieren“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Überblick Das Lied heißt „Sein Köpferl in Sand“, Melodie und Text sind von Arik Brauer. Er ist ein Maler, Grafiker, Sänger und Dichter aus Österreich. Der Liedausschnitt handelt von der Lebenssituation und der Einstellung eines Mannes, der nicht genannt wird. 2. Analyse Der Titel sagt aus, dass der Mann, um den es geht, gerne seinen „Kopf in den Sand steckt“ (= von negativen Dinge, die um ihn herum passieren, nichts mitbekom- men möchte). Der Ausschnitt ist im Wiener Dialekt geschrieben. Der Person scheint es wirtschaftlich gut zu gehen, privat und beruflich scheint sie angekommen zu sein. Der Mann kümmert sich nicht um Dinge, die ihn nicht selbst betreffen. 3. Interpretation Der Text enthält einige satirische Darstellungen. Die beginnt bereits im Titel des Liedes. Er wird in den letzten Zeilen erklärt. Mit dem „Wind, der wahd in den Gossn“ sind politische Umstände gemeint, die für Menschen gefährlich werden können. Er steckt dann „sein Köpferl in Sand“, das heißt, solange es ihn selbst nicht betrifft, ist ihm das wurscht. Das wird auch ausgedrückt in dem alten Kinderreim, der am Beginn der zweiten Strophe steht: „Hinter meiner, vorder meiner, links, rechts güts nix …“ Der Autor des Textes wollte kritisch auf Personen hinweisen, die sich nur um sich selbst und ihr Leben kümmern und alle andere ignorieren. Lösungen zu den Übungen Seite 39 Die Frauen in a halten Plakate in die Höhe, worauf geschrieben steht: „Ich liebe meine Propheten“. Sie protestierten damit gegen die Autorinnen und Autoren sowie Zeichnerinnen und Zeichner der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“. Diese hatte Abbildungen des Propheten Mohammed abgedruckt, was laut islamischem Glauben nicht erlaubt ist. In b hält eine Frau ein Schild, worauf „Je suis Charlie“ zu lesen ist. Sie drückt damit ihre Anteilnahme mit den Opfern und den Angehörigen des Terroranschlages vom 7. Jänner 2015 auf die Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ aus. Individuelle Lösung (Beispiel) Die Fotos zeigen, dass Zeichnungen, die in Frankreich in einer Zeitschrift gedruckt werden, heutzutage durch die vernetzte Welt Reaktionen in Kirgisistan auslösen können. Lösungen zu den Übungen Seite 40 Methode „Plakate analysieren“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Überblick Es handelt sich um Wahlplakate für und gegen den Beitritt Österreichs zur EU. Die Fotos sind aus dem Jahr 1994. 2. Analyse Das linke Plakat ist von der SPÖ. Sie wirbt für den Beitritt zur EU. Es wird damit geworben, dass ein „Ja“ für die EU gleichzeitig ein „Ja“ für Österreich bedeutet. Es wird das Datum 12. Juni genannt. Im Hintergrund sieht man einen Teil der blauen EU-Fahne. Durch „Jede Stimme zählt“ wird darum geworben, dass sich möglichst viele an der Volkabstimmung beteiligen sollen. Rechts unten sind die Logos der SPÖ und der EU. Das rechte Plakat ist von der KPÖ. Es zeigt ein Foto von Außenminister Leopold Figl, der am 15.5.1955 der österreichischen Bevölkerung den Staatvertrag vom Balkon des Belvedere präsentiert. Links hinter ihm wurde in blauer Farbe ein Foto von Außenminister Mock eingefügt. Über dem Foto steht „Nein zum Verrat“. Darunter steht „Nein zur EU“, daneben sieht man einen Fisch, der einen kleineren Fisch fressen will. Das linke Plakat hat einen rein informativen Charakter. Das rechte Plakat wirbt sehr aggressiv für ein „Nein“ zum EU-Beitritt. Außenminister Mock wird als Verräter an Österreich dargestellt. Die große EU will das kleine Österreich fressen. 3. Interpretation Die Plakate wurden im Rahmen der Debatte um einen Beitritt Österreichs zur EU 1994 veröffentlicht. Die Plakate haben, abgesehen von einer historischen, keine Bedeutung mehr für die Gegenwart. Individuelle Lösung 2. 3. 4. AH 1. 2. AH 1. 2. euroPa BeGeGnet FreMDen kuLturen europa und d i Welt i n kr i eg und Fr i eden 4 2 Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

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