Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

4 Kapiteleinstieg: Diktaturen in Europa SB-Seiten 6–7 Lösungen zu den Aufgaben Bild 1: 1924; Bild 2: 1919; Bild 3: 1942; Bild 4: 1934 Individuelle Lösungen (Beispiele) Demokratie: wie in Österreich: wählen dürfen, mitbestim- men dürfen … Diktatur: wie in Nordkorea: ein Diktator bestimmt, Gewalt, Zwang … Individuelle Lösungen Kein Kaiser mehr in Österreich SB-Seiten 8–9, AH-Seite 4 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösungen (Beispiel) Am 11. November 1918 hörte die Monarchie in Österreich auf zu bestehen und wurde durch eine Republik ersetzt. Niemand wusste, wie es weitergehen sollte, und es blieben viele Fragen offen. Hinweis: Die Fragen in A sind nicht zu beantworten, sie sollen die Unsicherheit und die Diskussion über Öster- reichs Zukunft in dieser Zeit veranschaulichen. Die Menschen wussten nicht … … wie der neue Staat regiert werden sollte. … ob man sich an Deutschland anschließen sollte. … welche Grenzen das neue Österreich haben würde. … wie sie die wirtschaftlichen und sozialen Probleme lösen sollten. … wie der Hunger bekämpft werden konnte. Nach dem Krieg wurde in Österreich die Republik ausgerufen, Kaiser Karl I. verzichtete darauf zu regieren. Ein Anschluss an Deutschland wurde verboten. 1919 fanden erstmals Wahlen statt, an denen auch Frauen teilnehmen durften. 1920 erhielt Österreich eine Verfassung. Karl Renner wurde Österreichs erster Staatskanzler. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Wörter, die unbekannt sein könnten: keine 2. Personen, Orte, Daten: Die Person, die hier in Ich-Form schreibt, ist Kaiser Karl I. Mit „Meinen Völkern“ sind alle Völker in Österreich-Ungarn gemeint. Es handelt sich hierbei um den Regierungsverzicht von Kaiser Karl I. vom 11. November 1918. 3. Zusammenfassung: Kaiser Karl I. berichtet, dass er seit seinem Regierungsantritt bemüht war, Frieden für Österreich-Ungarn zu erreichen. Er überlässt der künftigen Regierung die Entscheidung über die Staatsform und verzichtet auf eine Beteiligung an der neuen Regierung. 4. Adressat: Der Text sollte alle Bürgerinnen und Bürger des neu entstandenen Staates Deutsch-Österreich informieren. 5. Information über den Verfasser: Der Verfasser dieses Textes ist der letzte österreichische Kaiser, Karl I. 6. Absicht des Verfassers: Die Absicht dieses Textes ist die Verlautbarung seines Regierungsverzichtes. 7. Entstehungszeitpunkt: Die Quelle ist am 11. November 1918 entstanden. 8. Vollständigkeit: Die Quelle ist vollständig. 9. Fragen: Die Quelle kann die Frage beantworten, wie der letzte österreichische Kaiser auf die neuen politischen Umstände nach dem Ersten Weltkrieg reagiert hat. Die Bürgerlich-Demokratische Partei: rechts oben: 10, links unten: 6 Wählet Sozialdemokratisch!: von links oben nach rechts unten: 8, 7, 4, 2 Christlichsozial: von oben nach unten: 5, 9, 3, 1 Hinweis: Es sind Plakate der beiden damals größten Parteien und das Plakat der Bürgerlich-Demokratischen Partei abgebildet. (Gründung 1918 durch Persönlichkeiten des Wiener Bürgertums. Nach 1917 Engagement für eine baldige Beendigung des Krieges. Die Partei sah sich als Interessensvertreterin von Bürgertum, Mittelstand und Arbeiterschaft, denn bürgerlich war nicht als Klassenbe- zeichnung gemeint. Sie vertrat eine Politik unabhängig von Berufs- und Klasseninteressen. Vgl. Hawlik, Johannes: Die politischen Parteien Deutschosterreichs bei der Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung 1919.) Methode „Plakate analysieren“ Individuelle Lösungen (Beispiele) Plakat der Bürgerlich-Demokratischen Partei: 1. Überblick Man sieht zwei Männer und eine Frau in Arbeits­ kleidung (Schürzen), die einen Fahnenmast mit der österreichischen Fahne aufstellen. Unter dem Bild steht der Name der wahlwerbenden Partei, nämlich jener der bürgerlich-demokratischen Partei. 2. Analyse Als Symbol wird die Fahne verwendet, die den Staat darstellt. Die Menschen, die den Fahnenmast aufstellen, arbeiten am Aufbau des neuen Österreichs. Beschriftet ist nur der Name der Partei: Die Bürgerlich-Demokrati- sche Partei. Erreicht werden sollen Wählerinnen und Wähler, die dieser Partei den Aufbau Österreichs zutrauen. Das Plakat will ausdrücken, dass die Bevölke- rung diesen Aufbau durchführen muss und dieser auch gelingen wird. Auch wenn es anstrengend sein mag: Es wird aufgestellt! Das Bild soll zum Wählen der genannten Partei auffordern. 3. Interpretation Das Plakat stammt aus der Zeit vor den ersten Wahlen der Ersten Republik 1919. Nach der Auflösung der Monarchie musste der Staat neu aufgebaut und neu gestaltet werden. SB 1. 2. 3. SB 1. 2. 3. 4. 5. D i ktaturen i n EuroPa 1 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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