Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

39 offensichtlich ein kritischer Hinweis auf die NS-Zeit. Dazu passt auch der Satz: „Gab’s da nicht ’ne Zeit wo’s schon mal so war?“. Auch die Anmerkung anderer, ob er einmal später „zurück“ in seine „Heimat“ geht, stimmt ihn nachdenk- lich. Er fragt sich, was er in diesem Land, in dem er „vor zwei Jahrzehnten gebor’n“ wurde, „verlor’n“ hat. 3. Interpretation Das Lied ist ein „Rap“ mit schnell aufeinander folgen- den Sätzen. Es erhält dadurch einen Charakter von „gehetzt sein“. Der Text enthält einige spöttische Anspielungen auf die Zeit des Nationalsozialismus, ist aber knapp 50 Jahre später, nach der Wiedervereinigung Deutschlands, entstanden. Das Lied soll vermutlich wachrütteln und auf die Situation von Deutschen mit Migrationshintergrund aufmerksam machen. Methode „Filmausschnitte analysieren“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Überblick Der Film heißt „Das Fest des Huhnes“. Ein Kamerateam aus Afrika dreht einen Dokumentarfilm über die „Ureinwohnerinnen und Ureinwohner Oberösterreichs“. Der Ausschnitt umfasst die ersten elf Minuten des Films. Der Film wurde 1992 in Oberösterreich gedreht. 2. Analyse Es handelt sich um eine Satire zum Thema Dokumentationen über fremde „exotische“ Länder, wie sie in Österreich und Europa üblich sind. Es wird angenommen, dass ein afrikanisches Filmteam das Land Oberösterreich besucht und es „seinem“ Publikum vorstellt. Man sieht den Film aus Sicht des Teams. Der Film beginnt mit einem Vorspann, der bereits Ausschnit- te aus Oberösterreich zeigt. Dieses Land wurde wegen seiner „Ursprünglichkeit“ gewählt. Die Bundesländer werden als „Stämme“ bezeichnet, die Bewohnerinnen und Bewohner als „Eingeborene“. Laut Kommentator fehlt den Bewohnern des Landes der „Blick von außen“. Auch verstellen Bergketten den Horizont und beeinflussen so „das Denken der Men- schen“. Dies wird deutlich im Sprichwort: „Man kann nur so weit denken, wie man sieht“. Die Menschen des Landes werden als „xenophobisch“ (= haben Angst vor Fremdem) bezeichnet. Außerdem werden sie als geldgierig dargestellt. Aus afrikanischer Sicht ist es unverständlich, Flussläufe nicht als Verkehrswege zu nutzen. Die Sprache der Menschen soll „angeblich sogar mit dem Deutschen“ verwandt sein. Luftaufnahmen der Landschaft werden von afrikani- scher Musik begleitet. 3. Wertevorstellungen erkennen Die Satire wirft einen kritischen, aber humorvollen Blick auf oberösterreichische Traditionen und die Menschen in Oberösterreich. Lösungen zu den Übungen Methode „Politisches Lied analysieren“ Individuelle Lösungen (Beispiel) Ich glaube an die Liebe Ich glaube an die Liebe, ich glaube an die Liebe, ich glaube an die Liebe! Ich glaube, dass jetzt die Zeit für alle guten Menschen ist, an die Liebe zu glauben. Ich glaube, dass jetzt die Zeit ist, dass alle guten Menschen meinem Land, das auch deines ist, zu Hilfe zu kommen, süßes Land der Freiheit. Gott schütze … Ich glaube an die Liebe … Was wollen wir? Frieden! Und wann wollen wir ihn? Jetzt! Was wollen wir? Freiheit! Und wann wollen wir sie? Jetzt! Friede jetzt! Freiheit jetzt! Friede jetzt! Freiheit jetzt! KKK [= Ku-Klux-Klan]! Was glauben wir, ist wirklich großartig? Zu bombardieren, lynchen und trennen? Schwarz, Weiß, Gelb, Rot schlaft miteinander in einem sehr großen Bett! Hey, hey, LBJ [= Lyndon Baines Johnson], wie viele Kinder hast du heute getötet? Verdammt (Hölle), nein, wir werden nicht gehen! Verdammt (Hölle), nein, wir werden nicht gehen! Friede jetzt! Freiheit jetzt! 1. Überblick Das Lied heißt „I believe in love“ Es ist ein Teil des Musicals „Hair“ aus dem Jahr 1968. Buch und Liedtexte stammen von Gerome Ragni und James Rado, die Musik von Galt MacDermot. Das Lied ist um 1968 entstanden. Es geht um die Sinnlosigkeit des Krieges. 2. Analyse Der Titel sagt aus, dass die Protagonisten an „Liebe“ und nicht an Hass und Krieg glauben. Es geht im Lied selbst um Krieg an sich, konkret ist in diesem Fall aber der Vietnamkrieg gemeint. Es geht darum, dass Krieg herrscht und sich die Bevölkerung Frieden wünscht. 3. Interpretation Der Text ist sehr anklagend, der US-amerikanische Präsident wird sogar explizit erwähnt und kritisiert. Das Musical „Hair“ protestiert gegen die Sinnlosigkeit des Krieges und kritisiert die damalige amerikanische Politik mit dem Mittel der Rockmusik. Das Lied wurde zur Zeit des Vietnamkrieges geschrieben. Individuelle Lösung Individuelle Lösung Die Globalisierung verändert die Welt. Mobilität und moderne Kommunikationsmittel fördern einen trans­ kulturellen Austausch unter Menschen aus verschiedenen Kulturen. Das führt zu einer Verwischung der Grenzen zwischen den Kulturen. 4. AH 1. 2. 3. TB Transkulturelle Phänomene Migration und Mobilität moderne Kommunikations- mittel Aufeinandertreffen, Austausch und Vermischung verschiedener Kulturen MT 2 euroPa BeGeGnet FreMDen kuLturen europa und d i Welt i n kr i eg und Fr i eden Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=