Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

25 Methode „Bilder lesen“ Individuelle Lösung (Beispiel) 1. Beschreiben (allgemein) Die Schwarz-Weiß-Fotografie zeigt sitzende Kinder, die Taschen in den Händen halten. Man kann die Gesichter nicht erkennen. Das Foto entstand nach der Ankunft jüdischer Kinder in Harwich 1938. Es kommen keine Symbole vor. 2. Beschreiben (genau) Vier Kinder sitzen oder kauern im Vordergrund des Bildes. Das erste ist ein Mädchen, von dem man nur einen Teil des Rockes oder Mantels und eine Tasche erkennen kann. Zwei Kinder beugen den Kopf nach vorne. Ein Kind hebt die Hand vor den Mund. Man kann nicht erkennen, ob es weint. Im Hintergrund stehen noch zwei Kinder. Zwei haben dunkelgraue Mäntel an. Alle sind eher ärmlich bekleidet. Die ganze Szene wirkt auf mich traurig. 3. Erklären und interpretieren Man weiß, dass das britische Unterhaus die Einreise für jüdische Kinder aus dem Deutschen Reich ohne Quote erlaubte. Mehr als 10 000 Kinder konnten so gerettet werden. Das Foto ist vermutlich von einem Briten am Bahnhof in Harwich 1938 gemacht worden. Ich denke nicht, dass eines der Kinder einen Fotoapparat mit hatte. Der Fotograf wollte zeigen, wie fertig die Kinder aussehen, wenn sie ankommen. Vielleicht hat er auch Fotos an Zeitungen verkauft. Das Foto ist eine Quelle. Ich finde das Foto zu undeutlich, um sich genauer damit beschäftigen zu können. Man könnte es zum Anlass nehmen, zu fragen, ob es sinnvoll ist, Kinder alleine ins Ausland zu schicken. Das Foto entspricht keiner bestimmten Gattung. Methode „Internet-Recherche“ Individuelle Lösungen (Beispiel) Hinweis: Als Suchbegriff eignen sich die Begriffe „Kurden Irak 1988“. Es gibt mehrere Artikel, die sich mit dem Thema beschäftigen und auch die Waffenlieferungen aus dem Westen infrage stellen. Es wird dabei auch erklärt, warum der Giftgasangriff nicht zum sonst festgestellten Genozid zu rechnen ist. Iranische Truppen hatten zuvor Halabdscha erobert, weshalb die beim Giftgasangriff getöteten Menschen als Kriegsfolge gelten. Auch heute kann es zu Genoziden kommen. Meist beginnt es mit der Diskriminierung und Verfolgung einer bestimm- ten Bevölkerungsgruppe. In weiterer Folge kann es dann zur Vertreibung und sogar zur Ermordung von Angehöri- gen dieser Bevölkerungsgruppe kommen. Möglich ist ein solches Geschehen, wenn die Mehrheit der Bevölkerung die Diskriminierung von anderen gut findet und nicht verhindert. 2. 3. 1 D i ktaturen i n EuroPa 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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