Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

24 Mittelbau-Dora, Groß Rosen, Bergen-Belsen, Neuen­ gamme und Ravensbrück. Die Opferzahl liegt zwischen 160 000 und 180 000 Menschen. Vernichtungslager gab es keines. Österreich wurde 1938 besetzt und angegliedert. Es gab das Konzentrationslager Mauthausen samt Außenla- gern. Die Opferzahl wird mit 58 000 bis 60 000 Men- schen angegeben. 1939 wurde Böhmen-Mähren besetzt und angegliedert. Das „Sonderghetto“ Theresienstadt liegt an der böhmisch-deutschen Grenze. Die Opferzahl wird mit 233 000 bis 243 000 Menschen angegeben. 1939 wurden große Teile Polens erobert und an das Deutsche Reich angegliedert oder zum Generalgouver- nement Polen. Im ehemaligen Polen wurden folgende Konzentrationslager errichtet: Krakau, Aschwitz-Birkenau, Lublin-Majdanek und Warschau. Es kam ebenfalls zur Errichtung von Vernichtungslagern in Auschwitz-Birkenau, Belzec, Lublin-Majdanek, Sobibor, Treblinka und Kulmhof. Die Zahl der Opfer wird mit 2 350 000 bis 2 600 000 Menschen angegeben. Dazu kommen noch 104 000 Menschen im sowjetisch besetzten Teil Polens. Ein „Sonderghetto“ in Lodz ist eingezeichnet. Bis 1942 wurden Litauen, Teile der Sowjetunion, Dänemark, die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich, Serbien und Griechenland besetzt. In Litauen kam es zur Errichtung des Konzentrationslagers Kaunas und zu 70 000 bis 130 000 Opfern. In der Sowjetunion wurde das Vernichtungslager Maly Trostinec errichtet. Die Opferzahl beträgt 750 000 bis 2 200 000 Menschen. Zahlen für Dänemark fehlen, es gab kein KZ. In den Niederlanden gab es das Konzentra- tionslager Herzogenbusch. 104 000 Opfer sind ange- geben. Belgien und Luxemburg hatten kein KZ. Für Belgien sind 25 000 bis 28 000 Opfer, für Luxemburg 1 000 Opfer verzeichnet. In Frankreich gab es das KZ Struthof und 60 000 bis 75 000 Opfer. In Serbien und Griechenland gab es kein KZ. Für Serbien sind keine Opferzahlen genannt, für Griechenland 57 000 bis 60 000 Menschen. Die Schweiz, die Türkei und Schweden sind als neutrale Staaten eingezeichnet. Italien (8 500 bis 9 500 Opfer), Kroatien (55 000 bis 60 000 Opfer), Montenegro, Albanien, Ungarn (180 000 bis 200 000 Opfer), Rumänien (200 000 bis 270 000 Opfer) und Bulgarien waren Verbündete des Deutschen Reiches und hatten kein KZ. Opferzahlen für Montene- gro, Albanien und Bulgarien fehlen. Die Gesamtzahl der Opfer schwankt zwischen 4 415 500 und 6 324 500 Menschen. 3. Karte „kritisch“ lesen Es wird durch die Karte besonders deutlich, dass die Vernichtungslager im Osten Europas, hauptsächlich in Polen, errichtet wurden. Die Karte zeigt nicht, wie viele Menschen die Vernichtungslager überlebt haben und befreit werden konnten. Ich kenne keine Karte zum gleichen Thema und finde, die Karte hat genug Informationen. b) Ich glaube, die Opferzahlen sind nur Schätzungen, weil genaue Zahlen vielleicht nicht vorhanden sind. Sie könnten vernichtet worden sein oder sind vielleicht verloren gegangen. Lösungen zu den Übungen Seite 18 Demokratien Diktaturen Großbritannien Portugal Irland Italien Frankreich Jugoslawien Schweiz Albanien Belgien Türkei Niederlande Polen Luxemburg Sowjetunion Dänemark Spanien Norwegen Deutsches Reich Schweden Österreich Finnland Estland Tschechoslowakei Lettland Ungarn Litauen Rumänien Bulgarien Griechenland Nach dem Ersten Weltkrieg war die Arbeitslosigkeit in vielen europäischen Staaten sehr hoch. Viele Menschen litten Hunger. Die demokratischen Parteien konnten die Probleme nicht lösen. Radikale Parteien versprachen der Bevölkerung eine Lösung all ihrer Probleme. Individuelle Lösungen (Beispiele) Der Reichsbahn-Oberinspektor ist Mitläufer, weil er seinen Beruf ausübt, den er vermutlich schon vor den National- sozialisten hatte. Er ist nicht direkt an der Tötung von Menschen beteiligt. Lange hat er gar nicht bemerkt, wozu das Lager Belzec diente. Der Reichsbahn-Oberinspektor ist Täter, weil er mit seiner Arbeit erst einen reibungslosen Transport zum Vernich- tungslager ermöglichte. Er wusste wahrscheinlich von Anfang an, dass in dieser abgelegenen Gegend normaler- weise nicht so viele Züge benötigt werden. Er wusste wahrscheinlich schon viel früher, als er zugibt, wozu das Lager diente, und hat nichts dagegen unternommen. Lösungen zu den Übungen Seite 19 Individuelle Lösungen (Beispiele) Ich weiß nicht so recht, ob ich mich freuen soll, weil es in England jetzt hoffentlich sicher ist. Ich bin total traurig, dass meine Mama nicht mit ist. Ich vermisse meine Familie ganz schrecklich. Wie soll ich das alles alleine schaffen? Ich kenne ja hier niemanden. Die Sprache, die die Erwachsenen reden, kann ich auch nicht. Ich verstehe kein Wort. Wo muss ich denn jetzt hin? AH 1. 2. 3. AH 1. D i ktaturen i n EuroPa 1 5 N r zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv