Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

23 Basis und Plus – Das kann ich! SB-Seiten 36–37, AH-Seiten 18–19 Lösungen zu den Aufgaben Mindmap Individuelle Lösungen (Beispiele) linker Text: Der Fotograf, der die Situation beschreibt, ist für mich ein Mitläufer. Er schildert die Situation, aber er unternimmt nichts dagegen. Die Frauen und Kinder gehören für mich schon zu den Täterinnen und Tätern. Sie klatschen dem Mann, der die Opfer erschlägt, Beifall. rechter Text: Der Oberst der deutschen Wehrmacht ist für mich ebenfalls ein Mitläufer. Man merkt zwar, dass er die Situation schrecklich findet, aber er unterbricht das Töten auch nicht. Die zusehenden Frauen klatschen laut seiner Schilderung nicht nur, sie heben sogar ihre Kinder hoch, damit diese besser zuschauen können. Sie sind für mich Täterinnen. Vermutlich glauben der Fotograf und der Offizier, dass sie die einzigen Personen am Platz sind, die etwas gegen das brutale Töten haben. Keiner der beiden weiß, dass es noch jemanden gibt. Vermutlich hätten sie sich auch zu zweit nicht eingemischt. Die Zuschauermenge wäre ihnen wahrscheinlich zu groß gewesen. Methode „Schriftliche Quellen auswerten“ Individuelle Lösungen (Beispiele) Bericht des Offiziers: 1. unbekannte Wörter: Mir war das Wort „Verladerampe“ nicht bekannt. Wörterbuch: Rampe in einem Bahnhof zum Ein- und Ausladen von Waren 2. Personen, Orte, Daten: 11.12.1941, 1007 Juden beiderlei Geschlechts zwischen Säugling und 65 Jahren, 4 Uhr früh, Zugabfahrt 10:30 Uhr, Ankunft: 17.12., 21:50 Uhr, minus 12 Grad, 2 km zum Ghetto; 3. Zusammenfassung des Inhalts: Ein Offizier berichtet über eine Deportationsfahrt von Düsseldorf nach Riga. 4. Adressat: Der Text soll vermutlich die Vorgesetzten des Offiziers informieren. 5. Informationen über den Verfasser: Man kennt den Namen des Offiziers nicht. 6. Absicht des Verfassers: Der Text ist ein sachlicher Bericht und soll informieren. 7. Entstehungszeitpunkt: Die Quelle ist 1941 entstanden, vermutlich während oder nach der Fahrt. 8. Vollständigkeit: Die Quelle ist nicht vollständig. 9. Fragen: Die Quelle kann Fragen nach der Anzahl der transportierten Menschen oder der Abfahrt und Ankunft des Zuges beantworten. Wie es den Menschen auf der Fahrt gegangen ist, wird nicht beantwortet. Schilderung der Jüdin Hilde Sherman: 1. unbekannte Wörter: keine 2. Personen, Orte, Daten: Mann Kurt, 10.12., 50kg Gepäck, 20km ins Ghetto; 3. Zusammenfassung: Hilde Sherman erzählt von ihrer Erfahrung bei derselben Deportationsfahrt von Düsseldorf nach Riga. 4. Adressat: Überlebende, nächste Generationen 5. Informationen über die Verfasserin: die Jüdin Hilde Shermann 6. Absicht der Verfasserin: Sie möchte vermutlich, dass auch andere Menschen wissen, was ihr und ihrem Mann zugestoßen ist. 7. Entstehungszeitpunkt: Die Quelle ist nach der Fahrt entstanden, man weiß nicht, wie lange danach. 8. Vollständigkeit: Die Quelle ist nicht vollständig. 9. Fragen: Die Quelle kann Fragen nach Erlebnissen von Frau Shermann beantworten. Fragen nach exakten Zahlen und Daten können nicht beantwortet werden, mit Ausnahme des Datums einen Tag vor der Abfahrt. Die beiden Quellen unterscheiden sich deutlich vonein- ander. Man kann erkennen, dass sie beide tatsächlich dieselbe Deportationsfahrt miterlebt haben, aber aus völlig unterschiedlichen Gründen. Der Bericht des Offiziers ist sehr sachlich. Er nennt viel mehr genaue Zahlen, Daten, Uhrzeiten … (11. 12. 1941, 1007 Personen …). Er erwähnt auch einen erfolglosen Fluchtversuch zweier Menschen. Ob er mit den „Ausfällen“, mit denen er wegen der unzureichenden Heizung rechnete, seine Untergebenen oder die transportierten Gefangenen meint, weiß man nicht. Er berichtet vom Versuch der Gefangenen, Wasser zu bekommen, und spricht von 2 km Fußweg zum Ghetto. Hilde Shermann berichtet, dass man ihr ihr Eigentum wegnahm und sie zum ersten Mal geschlagen wurde. Sie erzählt von einem Mann, der eine Frage stellte, und daraufhin totgeschlagen wurde. Auch sie erwähnt die fehlende Heizung in manchen Waggons und das fehlende Trinkwasser. Der Weg ins Ghetto erschien ihr viel länger. Man kann sich gut vorstellen, wie viel Angst sie hatte. a) Methode „Geschichtskarten lesen“ Individuelle Lösungen (Beispiel) 1. Thema, Orientierung und Zeit Standorte von NS-Konzentrationslagern und Opferzah- len 1928–1945 Die Karte umfasst große Teile Europas. Teile Großbritan- niens und Frankreichs sind im Westen abgebildet, im Osten die Gebiete der Sowjetunion bis zur Düna und zum Dnjepr. Die Nord-Süd-Erstreckung reicht von der Nord- und Ostsee bis zum Mittelmeer und zum Schwarzen Meer. 2. Einzelheiten erfassen Die Karte zeigt Lagerstandorte und Opferzahlen der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernich- tungslager. Man kann auch ablesen, wann welche Gebiete Europas besetzt und angegliedert wurden, welche Staaten Verbündete waren und welche neutral blieben. Farben und Symbole: verschieden Orangetöne = Deutsches Reich und besetzte oder angegliederte Gebiete 1938–1942; hellbraun = weitere besetzt Gebiete und Staaten bis 1942; rosa = verbündete Staaten; hellgelb = neutrale Staaten; schwarzes, gefülltes Dreieck = KZ-Hauptlager; schwarzes, gefülltes Quadrat = Vernichtungslager Innerhalb der deutschen Grenzen von 1937 befanden sich folgende Konzentrationslager samt Außenlagern: Dachau, Flossenbürg, Buchenwald, Niederhagen, SB 1. DIKTATUREN G E M E I N S A M K E I T E N S T A L I N S M U S N A T I O N A L S O Z I A L I S M U S F A S C H I S M U S A d o l f H i t l e r B e n i t o M u s s o l i n i „ D u c e “ J o s e f S t a l i n A n t i s e m i t i s m u s P l a n w i r t s c h a f t D e u t s c h l a n d I t a l i a n i s i e r u n g S o w j e t u n i o n „ F ü h r e r “ I t a l i e n A b s c h a f f u n g G e w a l t e n t e i l u n g D i k t a t o r e n E i n h e i t s p a r t e i e n H e r r s c h a f t d u r c h A n g s t , T e r r o r M i s s a c h t u n g d . M e n s c h e n r e c h t e V e r b o t d e m o k r . P a r t e i e n p o l i t i s c h e M o r d e P r o p a g a n d a Z e n s u r „ V ä t e r c h e n “ nnich.indd 1 4/17/2012 4:05:50 PM 2. 3. 4. 1 D i ktaturen i n EuroPa 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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