Bausteine Geschichte 4, Begleitband für Lehrerinnen und Lehrer

22 Ab 1941 kam es in Osteuropa zur Errichtung von Ghettos. Die jüdische Bevölkerung sollte nur noch in abgegrenzten, bewachten Wohnvierteln leben. Ab 1942 wurde die Vernichtung vor allem der Jüdinnen und Juden, aber auch aller anderen Gegnerinnen und Gegner der Nationalsozia- listen, organisiert. Millionen Menschen wurden in Vernichtungslager transportiert und ermordet. Hass und Mord … SB-Seiten 34–35, AH-Seite 17 Lösungen zu den Aufgaben Individuelle Lösung (Beispiel) Genozid heißt, dass eine Bevölkerungsgruppe eine andere Bevölkerungsgruppe ermordet. Meist wird eine Minder- heit wegen ihrer Herkunft oder Religion ermordet. Kriege können zwischen Staaten, aber auch zwischen verfeinde- ten Gruppen geführt werden, dabei sind auf beiden Seiten auch unbeteiligte Opfer zu beklagen. Bei einem Genozid wird eine bestimmte Bevölkerungsgruppe gezielt verfolgt und ermordet. Die UNO und der Europäische Gerichtshof sind von der Zustimmung der Mitgliedsstaaten abhängig und in den betroffenen Staaten werden die Beschlüsse dieser Organisationen oft nicht befolgt. Individuelle Lösungen (Beispiel) Die vertriebene Bevölkerung findet keine Wohn- und Arbeitsmöglichkeit. Wenn sie heimkehrt, sind die Häuser und Felder zerstört, viele aus der Familie sind tot und man muss mit den Täterinnen und Tätern zusammenleben. Die Erinnerungen an die Grausamkeiten bleiben wach. Die Wirtschaft ist zerstört. Für die Überlebenden eines solchen Ereignisses ist es schwer und oft sogar unmöglich, gemeinsam mit den Täterinnen und Tätern zu leben. In einigen Fällen gelingt es, die furchtbare Vergangenheit miteinander aufzuarbeiten und zumindest ein friedliches Neben­ einander zu erreichen. Bei einem Hausbau ist man oft auf Hilfe angewiesen und durch die Zusammenarbeit lernt man einander besser kennen und vielleicht auch verstehen. Individuelle Lösungen (Beispiel) Es darf keine Bevölkerungsgruppe beschimpft, verspottet oder ausgeschlossen werden. Tätliche Übergriffe gegen Angehörige einer Bevölkerungsgruppe müssen verhindert und bestraft werden. Lösungen zu den Übungen Der Internationale Strafgerichtshof ahndet seit 2002 begangene Verbrechen wie Völkermord, Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn in den entsprechenden Ländern die Täter wahrscheinlich nicht angeklagt werden. Im geschilderten Fall geht es um Verbrechen in Burundi/Afrika. Die UNO kann gegen die fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates nichts unternehmen und sie hat auch keine eigenen Truppen. Beschlossene Maßnahmen müssten von den Mitgliedsstaaten der UNO durchgeführt werden. Die UNO ist aber für alle Staaten wichtig, weil man hier miteinander auch inoffiziell in Kontakt treten und das Gespräch suchen kann. Genozid bedeutet Völkermord. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die UNO gegründet, die helfen sollte, in Zukunft Frieden zwischen den Völkern zu wahren. Trotzdem gibt es bis heute immer wieder grausame Verfolgungen von bestimmten Bevölkerungsgruppen. Oft beginnen diese mit Diskriminierung. MT SB 1. 2. 3. 4. 5. 6. AH 1. 2. TB Hass und Mord Diskriminierung anderer Bevölkerungsgruppen Ausgrenzung / Vertreibung GENOZID = Völkermord Shoah (1941-1945) Ruanda (1994) Srebrenica (1995) MT D i ktaturen i n EuroPa 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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